Neue Lebensqualität am Limmatquai
Es ist soweit: Diesen Herbst wird das Zürcher Limmatquai verkehrsberuhigt und damit deutlich aufgewertet. Die Vorbereitungsarbeiten zur Sperrung des Quais für den Durchgangsverkehr beginnen am 21. Juni. Am Wochenende vom 25./26. September wird das neue Verkehrsregime zwischen Rathaus- und Rudolf-Brun-Brücke eingeführt.
Im Juni 1999 haben die Stimmberechtigten in der Stadt Zürich mit einer klaren Mehrheit der Sperrung eines Teils des Limmatquais für den Durchgangsverkehr zugestimmt. Nachdem im vergangenen Dezember die letzte Einsprache gegen dieses Vorhaben abgewiesen wurde, ist es nun soweit: Diesen Herbst wird das Limmatquai zwischen Münsterbrücke und Rudolf-Brun-Brücke für den Durchgangsverkehr gesperrt und damit für Anwohnende und Besuchende bedeutend aufgewertet. Der Termin für die Einführung des neuen Verkehrsregimes ist das Wochenende vom 25./26. September 2004 - also das Wochenende, an dem in Zürich auch der Multimobiltag stattfinden wird.
Vorarbeiten an der Rämistrasse und am Central
Damit die Teilsperrung des Limmatquais für den Durchgangsverkehr Ende September 2004 problemlos vollzogen werden kann, müssen einige Vorarbeiten geleistet werden. Gemeinsam setzen die Dienstabteilung Verkehr, das Tiefbauamt der Stadt Zürich und die Verkehrsbetriebe Zürich verschiedene flankierende Massnahme um, damit der Verkehr nach der Aufwertung des Limmatquais sicher und zügig über andere Routen fliessen kann.
So wird ab dem 21. Juni an der Rämistrasse bei der Einmündung des Hirschengrabens eine Lichtsignalanlage installiert. Diese Steuerung garantiert auch in Zukunft einen flüssigen Tramverkehr auf der Rämistrasse und den sicheren Verkehr zwischen Rämistrasse und Hirschengraben. Zudem können Zufussgehende die Rämistrasse dank der neuen Lichtsignalanlage künftig sicherer überqueren als bisher. Der Fussgängerübergang direkt vor dem Ausgang Parkhaus Hohe Promenade, wo es in der Vergangenheit immer wieder zu Unfällen kam, wird aufgehoben.
Ab 18. Juli 2004 werden auch rund ums Central Vorarbeiten für die Teilsperrung des Limmatquais ausgeführt. Die Spurführung für den vom Seilergraben her kommenden Bus- und Individualverkehr wird optimiert. Das Trottoir vor dem Hotel "Central" wird verändert, und die dortigen Fussgängerübergänge werden erneuert. Die Haltestelle "Central" der Buslinie 31 wird in der Zeit dieser Arbeiten auf die Bahnhofbrücke verlegt.
Aufwertung erfolgt Ende September
Die Anpassung von rund 20 Verkehrssteuerungsanlagen in der Innenstadt und von zahlreichen Signalisationstafeln durch die Dienstabteilung Verkehr schliesst die Vorarbeiten ab. Danach steht der Sperrung des Quais für den Durchgangsverkehr nichts mehr im Weg. Stadträtin Esther Maurer wird in ihrer Funktion als Polizeivorsteherin die Einführung des neuen Verkehrsregimes am Wochenende vom 25./26. September 2004 vornehmen und damit den Startschuss zur Aufwertung des Limmatquais geben. Zu diesem Zeitpunkt werden Routen signalisiert sein, auf denen das Limmatquai umfahren werden kann. Eine der beiden Routen führt vom Hauptbahnhof über das Bahnhofquai, Uraniastrasse, Talstrasse, Bürkliplatz und Quaibrücke zum Bellevue. Die zweite Route führt vom Bellevue über die Rämistrasse, Hirschengraben und Seilergraben zum Central. Beide Umfahrungsrouten wurden bei früheren, baubedingten Sperrungen des Limmatquais erprobt und auf die nun erfolgende Teilsperrung hin noch optimiert.
Weitere Bauarbeiten bis Anfang November
Sein bis zur Neugestaltung definitives Gesicht erhält das Limmatquai in den Wochen nach dem 25./26. September. Die Dienstabteilung Verkehr wird die Markierungen der neuen Situation anpassen. Die VBZ-Haltestelle "Rudolf-Brun-Brücke" (Fahrtrichtung Tiefenbrunnen) wird flussaufwärts verlegt, wodurch eine Doppelhaltestelle entsteht. Am Central werden die von der Bahnhofbrücke und vom Neumühlequai her kommenden Fahrspuren von 3 auf 2 Spuren reduziert, und es wird der Limmat entlang eine Fahrradverbindung ab dem Central in Richtung See realisiert. Schliesslich werden am Utoquai einige Parkplätze vom Trottoir auf die Strasse verlegt. Alle Bauarbeiten sollten bis spätestens Anfang November 2004 abgeschlossen sein. Die gesamten Kosten für die Umsetzung der Aufwertung des Limmatquais belaufen sich auf 1,6 Millionen Franken.
Vor Beginn der Vorbereitungsarbeiten in der Rämistrasse und am Central werden Daten zur Verkehrsmenge am Limmatquai und auf den künftigen Ausweichrouten erhoben. Nach Vollendung der Aufwertung des Quais werden diese Messungen wiederholt. Ein Vergleich der Daten wird Aufschluss geben über die Auswirkungen der Teilsperrung des Limmatquais auf die Verkehrssituation in der Zürcher Innenstadt.
Info-Box: Was am aufgewerteten Limmatquai gilt
Neu ist das Befahren des Teilstückes zwischen der Münsterbrücke und der Rudolf-Brun-Brücke mit Motorwagen, Motorrädern und Motorfahrrädern grundsätzlich verboten. Zu dieser Regelung gibt es Ausnahmen.
Erlaubt bleiben:
- Zufahrten zum Güterumschlag oder Ein- und Aussteigen lassen
- Fahrten mit besonderen Bewilligungen
- die Zufahrt für Personen, die am Limmatquai wohnen oder tätig sind, sofern sie ihr Fahrzeug auf Privatgrund abstellen können
- Fahrten im Verkehr mit dem Kantonspolizeiposten Rathaus
- Fahrten von Postzustelldiensten sowie Ärztinnen und Ärzten mit Einsatzziel zwischen der Münsterbrücke und der Rudolf-Brun-Brücke
- Fahrten von Hotelgästen zum Ein- und Ausladen von Gepäck
Diese Fahrten sind zwischen Münsterbrücke und Rathausbrücke in beiden Richtungen möglich. Zwischen Rathausbrücke und Rudolf-Brun-Brücke gilt - mit Ausnahme für Fahrräder - Einbahnverkehr in Richtung Central. Die Trams der Verkehrsbetriebe Zürich verkehren wie bisher. Für den gesamten Abschnitt zwischen der Münsterbrücke und der Rudolf-Brun-Brücke gilt neu Tempo 30 km/h.
15. Juni 2004