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Publikation

September 2024

Ist Zürich (noch) eine schöne Stadt?

Publikation im Tagblatt der Stadt Zürich
Karin Rykart, Vorsteherin des Sicherheitsdepartements
Karin Rykart, Vorsteherin des Sicherheitsdepartements
September 2024

Ist Zürich (noch) eine schöne Stadt?

Publikation im Tagblatt der Stadt Zürich

Die Schönheit einer Stadt hängt nie von einer einzelnen Sache ab. Sie entsteht durch das Zusammenspiel verschiedener Elemente, dazu gehört die Atmosphäre einer Stadt. Wie die Menschen leben, die sich in einer Stadt aufhalten, und was sie tun oder nicht tun, das macht viel aus.

Wie angenehm waren sie früher, diese Wochen, wenn alle einen Gang zurückschalteten. In der Sommerferienzeit verreisten viele Züricherinnen und Zürcher. Die Stadt gehörte den Daheimgebliebenen. Die sonst übliche Geschäftigkeit - wie weggewischt.

Im Restaurant ging's ohne Reservierung. Im Schwimmbad gab’s genügend Platz fürs eigene Badetuch - und sogar noch etwas Abstand zum nächsten. Und beim Sprung ins blitzsaubere Wasser kam nach Feierabend zwangsläufig auch bei denen ein bisschen Ferienstimmung auf, die gar nicht Ferien hatten.

Heute vibriert Zürich, vom Frühling bis zum Herbst, und erst recht in den Sommer­monaten. Immer ist etwas los. Im April fängt es an, Sechseläuten, Zürich Marathon, 1. Mai-Umzug und -Fest, Circus Knie, Monday Night Skate, Sola Stafette, Zürich Pride und Food Zürich, Frauenstreiktag und Alba-Festival – um nur ein paar zu nennen, und es geht weiter und weiter: Kulturfeste, Openair-Festivals, Stolze, Wipkingen, Vorstadt Sounds, Caliente, Oper für alle, Chilbi und Kino am See und Streetparade und Theater Spektakel… und in drei Wochen kommen die Rad Weltmeisterschaften.

Manchmal frage ich mich, was das richtige Mass ist. Ist Zürich noch eine schöne und lebendige Stadt oder ist es zu viel des Guten? Oder ist es umgekehrt, ist der hohe Zürcher Lebensrhythmus das Erfolgsrezept und der Grund, warum mehr und mehr Menschen hier leben wollen?

Karin Rykart
Vorsteherin Sicherheitsdepartement