Indigene Kunstschaffende im urbanen Raum, Walfänger in der Arktis, Bisonjäger auf den Great Plains oder Maskenschnitzer an der Nordwestküste – die Sammlungsausstellung bietet spannende Einblicke in die Kunst und Kulturen von First Nations, Inuit, Native Americans und Native Alaskans.
Im Klangraum fegt der Nordwind über die Tundra, geheimnisvolle Rufe hallen über den Pazifik, Kinder singen, Künstler schnitzen an ihren Holzmasken, und das Echo einer Trommel hallt durch den Canyon de Chelly. Im NONAM entführen wir die Besucher*innen – für einmal nicht mit den Augen, sondern mit den Ohren – in die Welt der Inuit am Polarkreis, der Kwakwakaʼwakw an der pazifischen Nordwestküste Kanadas sowie der Hopi und Navajo im Südwesten der USA.
«Indianer» und Inuit verwendeten ursprünglich keine Schriftsprachen. Die Aufnahme und Weitergabe von Information basierte im Wesentlichen auf akustischer Kommunikation und oraler Überlieferung. Hören war häufig überlebenswichtig, denn das Gehör versagt weder bei Dunkelheit noch im Schlaf. Heute übermitteln wir unzählige Daten elektronisch und ohne die Notwendigkeit zu Hören. Darüber scheinen wir zu vergessen, wie viele Informationen wir unbewusst und unverarbeitet über das Gehör aufnehmen.
Zeitgenössische Indigene Kunst ist geprägt von den Menschen hinter den Werken und ihren persönlichen Geschichten – nicht umsonst verstehen sich viele Indigene Kunstschaffende als moderne Storyteller. Der Multimediakünstler Dylan McLaughlin (Navajo) stellt die in der Ausstellung vertretenen Künstler*innen vor. Seine Videoporträts entstanden im Rahmen der Sonderausstellung «Native Art Now» (2014).
Wir danken dem Lotteriefonds des Kantons Zürich für die Unterstützung des Kunstankaufs und der Videoproduktion.
1832-34 bereiste Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied Nordamerika mit dem Dampfschiff, begleitet vom Jäger Dreidoppel und dem Zürcher Maler Karl Bodmer. Während der Prinz dokumentierte, vermass, beschrieb und klassifizierte, fertigte Karl Bodmer Skizzen und Aquarelle an, welche Maximilians Aufzeichnungen illustrieren sollten. Bodmers Stiche, die nach der Heimkehr produziert wurden, sind heute weltberühmt. Der Reisebericht des Prinzen ist dagegen nur wenig bekannt.
In der Bodmer-Galerie ist eine kleine Auswahl an Kupferstichen zu sehen aus dem Werk «Reise in das innere Nord-America in den Jahren 1832 bis 1834». Aus konservatorischen Gründen werden die handkolorierten Illustrationen regelmässig ausgewechselt.
In bequemen Hörsesseln kann in Auszügen einigen Darstellungen des Prinzen gelauscht werden zu seinen Reiseerfahrungen und Indigenen Begegnungen im 19. Jahrhundert.