Bei einem Ertrag von 10,789 Milliarden Franken und einem Aufwand von 10,964 Milliarden Franken weist das Budget 2024 der Stadt Zürich einen Aufwandüberschuss von 175,3 Millionen Franken aus (Budget 2023: Minus 216,4 Millionen Franken; Rechnung 2022: Plus 297,2 Millionen Franken). Per Ende 2024 wird die Stadt Zürich über ein zweckfreies Eigenkapital von knapp 1,7 Milliarden Franken verfügen.
Der Personalaufwand beläuft sich für 2024 auf 3,467 Milliarden Franken (Budget 2023: 3,284 Milliarden Franken). Insgesamt sind 25 035 Stellenwerte budgetiert, was einer Zunahme gegenüber dem Budget 2023 von 838 Stellenwerten entspricht. Davon wird knapp die Hälfte der benötigten Stellen mit 382,5 zusätzlichen Stellenwerten beim Schulamt geschaffen. Dies aufgrund des Anstiegs der Schüler*innenzahlen sowie der Umsetzung der Betreuungsangebote.
Nach Übertragung von 314,2 Stellenwerten in die neu geschaffenen Eigenwirtschaftsbetriebe der Sonderschulen, verbleibt beim Schulamt eine Erhöhung von 68,3 Stellenwerten. Zudem hat der Stadtrat 60,1 Millionen Franken für städtische Lohnmassnahmen und Teuerungsausgleich (einschliesslich Arbeitgeberbeiträge) ins Budget 2024 eingestellt. Die definitive Festlegung des Ausgleichs erfolgt aufgrund der tatsächlichen Werte im Jahr 2024.
Ausblick bis 2027
Der Finanz- und Aufgabenplan zeigt für das Planjahr 2025 ein negatives Ergebnis von 284,2 Millionen Franken. In den weiteren Planjahren 2026 und 2027 wird ein Minus von 336,4 beziehungsweise 343,2 Millionen Franken erwartet. Das zweckfreie Eigenkapital würde damit per Ende 2027 auf rund 758 Millionen Franken reduziert.
Weiterhin hohe Steuereinnahmen erwartet
Auf der Ertragsseite sind bei einem unveränderten Steuerfuss von 119 Prozent Steuereinnahmen von 3,538 Milliarden Franken budgetiert. Das sind 171 Millionen Franken mehr als im Budget 2023. Der Steuerertrag bei den natürlichen Personen (2,071 Milliarden Franken) liegt um 94 Millionen Franken über dem Wert des Budgets 2023. Dies ist zu einem grossen Teil durch höher erwartete Erträge aus Quellensteuern von 60 Millionen Franken und höhere Erträge aus den Vorjahren von 36 Millionen Franken begründet. Der Steuerertrag der juristischen Personen (958,1 Millionen Franken) wird insgesamt um 10 Millionen Franken tiefer als im Vorjahresbudget eingeschätzt. Die Erträge aus den Vorjahren reduzieren sich dabei um 30 Millionen Franken, während der Ertrag des laufenden Jahres um 20 Millionen Franken höher zu liegen kommt.
Der erwartete Ertrag aus der Grundstückgewinnsteuer von 490 Millionen Franken ist nach wie vor vom sehr regen Liegenschaftenhandel mit zudem steigenden Gewinnen geprägt. Auch in den Planjahren geht der Stadtrat von sehr hohen Werten aus.
Steigende Nettoinvestitionen
Im Budget 2024 sind beim Verwaltungsvermögen Nettoinvestitionen von 1,564 Milliarden Franken eingestellt. Damit liegen sie um 197,5 Millionen Franken höher als im Vorjahresbudget.
Der Selbstfinanzierungsgrad liegt bei 40,7 Prozent – ein Wert, der erfahrungsgemäss in der Rechnung deutlich höher ausfällt. Die Planjahre 2025 bis 2027 zeigen Nettoinvestitionen in der Grössenordnung von jährlich zwischen 1,4 und 1,6 Milliarden Franken. Zusätzlich sind für den Kauf von Grundstücken und Gebäuden 500 Millionen Franken im Finanzvermögen eingestellt.
Wachstum, Klimathemen, und wirtschaftliche Entwicklung prägen Planung
Die langfristige Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung erfordert auch in den kommenden Jahren hohe Investitionen in die Infrastruktur, damit die Stadt ein attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort bleibt. Kosten fallen insbesondere im Bereich Schule an sowie für Klimathemen wie Heizungsersatz für Netto-Null, aber auch Hitzeminderung und Klimaanpassung. Ein weiterer Einflussfaktor ist die wirtschaftliche Entwicklung, damit einhergehend die Entwicklung von Teuerung und Zinsen. Auswirkungen könnten auch die Unternehmenssteuerreform und weitere steuerpolitische Projekte von Bund und Kanton haben.
Die guten Ergebnisse der vergangenen Jahre haben zu einer substanziellen Erhöhung des Eigenkapitals auf über 2,1 Milliarden Franken geführt, während die langfristigen Schulden seit 2014 um rund 1,5 Milliarden Franken reduziert werden konnten. «Der Stadtrat setzt sich für ein prosperierendes Zürich mit einer hohen Standortattraktivität ein. Damit die Stadt auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten attraktiv bleibt, ist eine Balance zwischen stetigen Investitionen, Kostenbewusstsein und Sicherung der Steuereinnahmen erforderlich», betont Stadtrat Daniel Leupi, Vorsteher des Finanzdepartements. «Die Anforderungen an die Infrastrukturen und kommunalen Leistungen in einer wachsenden Stadt sind herausfordernd für den Finanzhaushalt. Der Aufwandüberschuss in der Planung ist angesichts des hohen Eigenkapitals und in den vergangenen Jahren reduzierten Schulden vertretbar und die Stadt nach wie vor gut gerüstet für die Zukunft.»
Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, den Steuerfuss bei 119 Prozent zu belassen. Er beobachtet die wirtschaftliche Entwicklung laufend und wird die Finanzplanung 2025 bis 2027 bei Bedarf anpassen sowie Massnahmen zur Stabilisierung des Haushalts prüfen.