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Stadtspital Zürich verzeichnet erneut starkes Patient*innen-Wachstum und stärkt seine Position weiter

Medienmitteilung

Das Stadtspital Zürich setzt auch im 2022 sein starkes Wachstum fort. Die Fallzahlen sind in praktisch allen Bereichen gestiegen. Gleichzeitig stellen der Fachkräftemangel und die Teuerung im 2022 weiterhin Herausforderungen dar. Das Gesamtergebnis von 32,7 Millionen Franken Verlust ist insbesondere auf die Mehrkosten zur rascheren Umsetzung der Pflege-Initiative, Temporär-Pflegepersonal, nicht kostendeckende Tarife sowie Digitalisierungsprojekte zurückzuführen.

22. März 2023

Im Jahr 2022 hat das Stadtspital Zürich in praktisch allen Bereichen wiederum mehr Patient*innen als im Vorjahr behandelt. Die stärksten Zunahmen verzeichnen die ambulanten Bereiche und der Notfall. Auch im stationären Bereich resultiert eine Zunahme. Marc Widmer, Spitaldirektor, betont: «Ein solch starkes Wachstum zeigt das Vertrauen unserer Patient*innen ins Stadtspital Zürich und ist das Verdienst unserer 4200 Mitarbeiter*innen, die in allen Bereichen ein ausserordentliches Engagement leisten.»

Starke Zunahme ambulante Medizin

Die ambulanten Bereiche am Stadtspital Zürich haben mit einer Zunahme um 34 856 Fälle oder 15,0 % insgesamt 267 288 Fälle betreut. Auch die Notfallzahlen verzeichnen ein starkes Plus um 11 614 Fälle oder 12,2 % auf insgesamt 106 624 Fälle. Diese starke Zunahme in der ambulanten Medizin widerspiegelt das Grundprinzip «ambulant vor stationär», wonach sich auch das Stadtspital konsequent ausrichtet: Im 2022 hat das Stadtspital Zürich an der Europaallee in Zürich ein neues ambulantes Zentrum eingerichtet, das am 1. Februar 2023 eröffnet wurde. Das Stadtspital ist damit bereit für das weitere Wachstum des ambulanten Sektors. Im neuen Zentrum werden künftig rund 70 % aller ambulanten Operationen des Stadtspitals Zürich durchgeführt.

Stationäre Fallzahlen im Plus

Stationär hat das Stadtspital Zürich im vergangenen Jahr 34 218 Patient*innen behandelt. Dies entspricht einer Zunahme um 180 Patient*innen oder 0,6 % (Basis: ohne Säuglinge). Die Frauenklinik verzeichnet 2022 am Triemli 2258 Geburten. Mit einem Minus von 5,6 % sind die Geburten am Stadtspital Zürich weniger stark zurückgegangen als im kantonalen Mittel von minus 8,8 %. Das Stadtspital Zürich als Zentrumsspital führt insbesondere am Standort Triemli zahlreiche spezialisierte und hochspezialisierte Behandlungen durch. Der Fallschweregrad (Case Mix Index) am Triemli ist 2022 gestiegen auf 1,15 (+2,7 %). Im Rahmen der Pandemie-Bewältigung hat das Stadtspital Zürich im Jahr 2022 1657 Covid-Patient*innen stationär behandelt, davon 155 auf den Intensivstationen. Im Test- und Impfzentrum auf dem Spitalareal wurden 83 330 Corona-Tests durchgeführt und 31 287 Corona-Impfungen verabreicht. Die Long-Covid-Sprechstunde wurde von 310 Personen besucht. Covid blieb am Stadtspital Zürich auch 2022 ein intensiver Zusatzfaktor.

Stärkung Pflege

Auch das Stadtspital Zürich ist von der Herausforderung des ausgeprägten Fachkräftemangels in der Pflege betroffen. Kurzfristig müssen fehlende Fachpersonen durch teures Temporär-Pflegepersonal ersetzt werden. Um die Situation nachhaltig zu verbessern, hat das Stadtspital Zürich 2022 im Rahmen des Programms «Stärkung Pflege» mehrere Projekte lanciert, um kompetente und engagierte Mitarbeiter*innen anziehen und binden zu können. Das Gesundheits- und Umweltdepartement hat 2022 die Einstufung aller Funktionen in Pflege und Betreuung überprüft und die Mehrheit dieser Funktionen höhergestuft, wodurch diese Mitarbeitenden substanzielle Lohnerhöhungen erhalten. Die weiteren Projekte umfassen flexible Arbeitszeitmodelle, ein Wiedereinstiegsprogramm für die Rückkehr in den Pflegeberuf sowie den Ausbau des Fort- und Weiterbildungsangebots für Pflegefachpersonen und die Förderung der Pflege-Ausbildungen für Lernende. «Die Mehrkosten aufgrund des Programms ‹Stärkung Pflege› sind Investitionen in unsere wichtigste Ressource, die Mitarbeiter*innen. Die Stadt setzt mit dem Programm bewusst ein Zeichen für die Pflege- und Betreuungsberufe und setzt die Pflege-Initiative rascher um», so Stadtrat Andreas Hauri.

Hohe Qualität bestätigt

Im November 2022 hat das Tumorzentrum am Stadtspital Zürich die erfolgreiche Zertifizierung durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) erlangt. Die DKG-Zertifizierung belegt die Einhaltung von strengen Qualitätskriterien im Bereich der interdisziplinären Tumorbehandlung und gewährleistet damit die höchsten Standards auf dem aktuellen Stand der Medizin. Im September 2022 hat der Zürcher Regierungsrat die Spitalliste 2023 verabschiedet und dem Stadtspital Zürich Leistungsaufträge in allen bisherigen Fachgebieten erteilt. Damit bekräftigt der Kanton die Rolle des Stadtspitals Zürich als Zentrumsspital und als zentrale Leistungserbringerin in der öffentlichen Medizin.

Digitalisierung schreitet weiter voran

Im 2022 hat das Stadtspital Zürich im Rahmen des Programms «Stadtspital Digital» intensiv an verschiedenen Projekten gearbeitet, um die Digitalisierung des Spitalbetriebs voranzutreiben. Dazu gehören die Einführung des SAP am Waid, die Einführung eines neuen elektronischen Klinik-Informationssystem (KIS) sowie die elektronische Leistungserfassung, was die standortübergreifende Zusammenarbeit vereinfacht. Diese personal- und ressourcenintensiven Projekte haben die Jahresrechnung 2022 stark belastet, stellen aber eine nachhaltige Investition für effiziente medizinische Prozesse in Zukunft dar.

Finanzergebnis

Das Stadtspital Zürich schliesst das Jahr 2022 mit einem Verlust von 32,7 Millionen Franken ab. Ein Grossteil des Verlusts ist zurückzuführen auf Kosten von rund 31 Millionen Franken für die proaktive Umsetzung der Pflege-Initiative, Temporär-Pflegepersonal sowie die städtisch vorgegebenen Lohnmassnahmen. Auch die ressourcenintensiven Digitalisierungsprojekte und die Teuerung bei Sachaufwand und Lohnkosten belasten das Ergebnis stark. Auf der Ertragsseite führen nicht kostendeckende Tarife sowohl im ambulanten wie auch im stationären Bereich zu Unterfinanzierungen. Das Stadtspital konnte diese Kosten- und Ertragseffekte mit einer starken Effizienzsteigerung grösstenteils kompensieren und den Betriebsertrag um 2,5 % steigern. Die EBITDAR-Marge liegt mit 2,2 % praktisch auf Vorjahres-Level (-0,3 %).

Hinweis: Sämtliche Zahlen (Swiss GAAP FER) vor Revision 

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