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Klimaschutz: Grundlagen zu Netto-Null liegen vor

Medienmitteilung

Die Stadt Zürich präsentierte am ersten Klimaforum Zürich erste Ergebnisse des Projekts «Szenarien Netto-Null Treibhausgase». Rund 100 Personen aus Verbänden, Organisationen, Wirtschaft, Politik und Behörden diskutierten, wie die Stadt die Klimaneutralität erreichen kann.

1. Oktober 2020

Das Projekt «Szenarien Netto-Null Treibhausgase» hat einen wichtigen Meilenstein erreicht: Der wissenschaftliche Grundlagenbericht liegt vor. Unter der Leitung von Fachleuten des Umwelt- und Gesundheitsschutzes und der Energiebeauftragten der Stadt Zürich haben externe Fachleute die städtischen Treibhausgasemissionen, Reduktionsmassnahmen und deren Kosten umfassend analysiert. Auf dieser Grundlage erarbeitet die Stadtverwaltung Szenarien, wie, bis wann und mit welchen Mitteln eine klimaneutrale Stadt Zürich realisiert werden kann. Angestossen wurde das Projekt durch mehrere Klimavorstösse des Gemeinderats. 

Erste Resultate aus dem Projekt präsentierte Stadtrat Andreas Hauri heute zusammen mit den städtischen Fachleuten am ersten Klimaforum der Stadt Zürich. Teilgenommen haben rund 100 Personen aus Verbänden, Organisationen, Wirtschaft, Behörden und Verwaltung. 

Der Weg zu Netto-Null wird klarer

Der Bericht zeigt differenziert auf, was es braucht, um die Treibhausgasemissionen auf dem Stadtgebiet zu reduzieren – sprich die Emissionen aus Gebäuden und dem Verkehr auf null zu bringen. Erstmals wird auch detailliert ausgewiesen, wieviel Treibhausgasemissionen Zürcherinnen und Zürcher mit ihrem Konsum- und Mobilitätsverhalten ausserhalb der Stadtgrenze verursachen und welchen Einfluss sie darauf haben. Die externen Fachleute kommen zum Schluss, dass ein Netto-Null-Ziel für Zürich bis 2030 dann möglich ist, wenn die Klimaschutzmassnahmen massiv verstärkt werden und die verbleibenden Treibhausgase über Zertifikate kompensiert werden. Ob ein solcher Weg für Zürich zielführend ist, prüfen die stadtinternen Fachleute im weiteren Verlauf des Projekts als Basis für den politischen Entscheid des Stadtrats. 

Investitionen lohnen sich

Zudem wurden für die wichtigsten Klimaschutzmassnahmen die Kosten umfassend abgeschätzt. Diese Berechnungen zeigen, dass sich die zum Teil sehr hohen Investitionen für Heizungsersatz, Ausbau der Fernwärme, Gebäudesanierung oder neue Fahrzeuge mit alternativen Antrieben mittelfristig lohnen: Der Energieverbrauch sinkt und damit auch die jährlich anfallenden Energiekosten. Die Investitionen lohnen sich umso mehr, wenn man die Kosten der Folgen des Klimawandels mitberücksichtigt.  

Eine zusätzliche Studie zeigte, dass die Möglichkeiten für die Stadt Zürich, CO2 aus der Luft zu entziehen und langfristig zu speichern, sehr beschränkt sind. 

Der Bericht kommt zum Schluss, dass die bestehenden Klimaschutzmassnahmen der Stadt Zürich in die richtige Richtung zielen. Für eine Netto-Null-Zielsetzung muss unabhängig vom Zeitpunkt das Tempo erhöht werden. Das hat der Stadtrat bereits 2019 beschlossen und sechs klimapriorisierte Massnahmen definiert. 

Klimaforum als wichtige Plattform 

«Wir können auf den guten Grundlagen aufbauen, welche die Stadt in den letzten Jahren gelegt hat», sagt René Estermann, Direktor Umwelt- und Gesundheitsschutz. Die Stadt sei aber auch auf die Unterstützung von Bund, Kanton, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Bevölkerung angewiesen. Das Klimaforum Zürich soll hier als kollaborative Plattform einen wichtigen Beitrag leisten und von nun an regelmässig stattfinden. 

«Das Engagement der 100 Teilnehmer/innen am Klimaforum hat mich beeindruckt. Ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit und die nächsten Schritte des Netto-Null-Projekts», sagt Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements. Bis Ende Jahr werden zwei bis drei konkrete Szenarien erarbeitet, die das Projektteam dem Stadtrat vorlegen wird. Im Frühling 2021 wird der Stadtrat seinen Vorschlag für die Anpassung des Klimaschutzziels dem Gemeinderat unterbreiten.