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Weiterhin kaum leere Wohnungen in der Stadt Zürich

Medienmitteilung

Am 1. Juni 2020 standen in der Stadt Zürich 339 Wohnungen leer – das sind 33 mehr als im Vorjahr. Die Leerwohnungsziffer stieg geringfügig von 0,14 auf 0,15 Prozent. Damit bleiben leere Wohnungen in der Stadt Zürich weiterhin Mangelware.

27. August 2020

Die Leerwohnungszählung ermittelt jährlich die Zahl der Wohnungen, die per 1. Juni leer stehen. Die Leerwohnungszahl bildet folglich nur einen Teil der Wohnungen ab, die auf den Markt kommen. Der Grossteil der Wohnungen wird unmittelbar nach einem Auszug wieder vermietet oder verkauft. Damit herrscht am Wohnungsmarkt mehr Bewegung, als in der Leerwohnungszahl zum Ausdruck kommt. Die Leerwohnungsziffer bezeichnet den Anteil leerer Wohnungen am Gesamtwohnungsbestand.

Tiefe Leerwohnungsziffer in allen Stadtkreisen

Die Leerwohnungsziffer ist in allen Stadtkreisen niedrig. Unterschiede gibt es trotzdem: Mit Leerwohnungsziffern von 0,1 Prozent und weniger ist der Anteil leerer Wohnungen in den Kreisen 2, 3, 4, 5, 9 und 10 besonders tief. Am anderen Ende der Skala weist der Kreis 6 mit 0,32 Prozent die höchste Leerwohnungsziffer aus: Zwar entspricht auch dies nur sehr wenigen Wohnungen, dennoch fällt auf, dass in keinem anderen Stadtkreis eine ähnlich hohe Zunahme der Leerwohnungsziffer gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen ist. So wies der Kreis 6 noch im Vorjahr mit 0,05 Prozent die niedrigste Leerwohnungsziffer aller Stadtkreise aus. Hier hat ein einziges Neubauprojekt mit einem kleinen Anteil nicht vermieteter Wohnungen bewirkt, dass die Leerwohnungsziffer eines Kreises von der stadtweit niedrigsten zur höchsten wurde.

Weniger Zuzüge, aber auch weniger neu erstellte Wohnungen als im Vorjahr

Gegenüber dem Vorjahr fallen zwei Punkte auf: Erstens liegt die Anzahl fertiggestellter Wohnungen zwischen Juni 2019 und Mai 2020 unter dem Wert der letzten Jahre. Die tiefere Neubautätigkeit müsste den Druck auf dem Wohnungsmarkt eigentlich verstärken. Zweitens hat sich das Bevölkerungswachstum in den letzten Monaten deutlich verlangsamt. Im ersten Halbjahr 2020 ist die Bevölkerungszahl der Stadt zum ersten Mal seit 2004 sogar leicht gesunken. Die tiefere Neubautätigkeit trifft auf ein gebremstes Nachfragewachstum; so resultiert eine weitgehend unveränderte Leerwohnungsziffer.

Leerwohnungen weiterhin überdurchschnittlich teuer

Der Medianmietpreis der 313 leerstehenden Mietwohnungen liegt deutlich über den Preisen anderer Wohnungen in der Stadt Zürich. Während neue Mietverträge in der Stadt Zürich im Mittel zu einer Nettomonatsmiete von 24 Franken pro Quadratmeter abgeschlossen wurden, ist der Quadratmeterpreis bei den Leerwohnungen mit 30 Franken deutlich höher (Grafik 2). Dies liegt einerseits daran, dass Wohnungen im gehobenen Segment bei den Leerwohnungen übervertreten sind. Andererseits bleiben Wohnungen eher leer, wenn das Preis-Leistungs-Verhältnis ungünstig ist.

Über die Leerwohnungszählung

Die Leerwohnungszählung wird in der Stadt Zürich seit bald 120 Jahren durchgeführt. Seit 1974 gelten die Vorgaben des Bunds. Erhoben werden in allen Gemeinden die am 1. Juni leerstehenden Wohnungen, die entweder zur dauernden Miete oder zum Kauf angeboten werden. Nicht erfasst werden Wohnungen, die zwar unbewohnt, aber bereits vermietet oder verkauft sind. Die ausgewiesenen Leerstandszahlen umfassen also nur Wohnungen, die zwar ausgeschrieben sind, aber nicht vermietet oder verkauft werden können. Sie schliessen somit nur einen Teil aller in Presse und Internet ausgeschriebenen Objekte ein. Die von der Leerwohnungszählung ausgewiesenen Resultate beziehen sich deshalb auf denjenigen Teil des Wohnungsangebots, der nicht sofort von der Nachfrage absorbiert wird (Neubauwohnungen, hochpreisige oder aber ältere, demodierte Wohnungen sowie solche an problematischen Lagen). Im Zeitverlauf ist die Leerwohnungsziffer ein sensibler Indikator für Ungleichgewichte im Wohnungsmarkt.