Ausländerinnen und Ausländer machen in der Stadt Zürich knapp einen Drittel der Stadtbevölkerung aus. Das Zusammenleben und die Integration funktionieren gut. Mit einer aktiven Integrationspolitik leistet die Stadt Zürich einen Beitrag dazu. Alle vier Jahre legt der Stadtrat seine integrationspolitischen Schwerpunkte fest. Übergeordnetes Ziel der städtischen Integrationsarbeit ist, dass die in Zürich lebenden Menschen sich hier zuhause fühlen und sich aktiv am wirtschaftlichen und sozialen Leben beteiligen. Integration ist ein vielschichtiger Prozess. Die Stadt Zürich fördert sie in bestehenden, der ganzen Bevölkerung offenstehenden Strukturen einerseits und mit spezifischen Fördermassnahmen andererseits.
Für die integrationspolitischen Ziele 2019–2022 hat die Stadt Zürich die Ziele der letzten Legislatur weiterentwickelt. Ihre Formulierung berücksichtigt neu Themen wie Flüchtlinge, Sans-Papiers, Radikalisierung und Menschen- oder Grundrechte. Neben verschiedenen beteiligten Dienstabteilungen und Departementen wurde auch der Ausländerinnen- und Ausländerbeirat konsultiert. Die aktualisierten Ziele – insgesamt vierzehn – stehen unter dem Titel «Zürich ist gelebte Vielfalt». Sie sind fünf Stossrichtungen zugeordnet:
- Zugang ermöglichen: Alle Bewohnerinnen und Bewohner profitieren gleichermassen von den Angeboten und Dienstleistungen der Stadt Zürich.
- Teilhabe stärken: Die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich beteiligen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten am wirtschaftlichen und sozialen Alltag. Die Zivilgesellschaft trägt aktiv zum Gemeindeleben bei.
- Willkommenskultur pflegen: Alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Zürich sind Teil der Stadtgesellschaft. Sie werden auf Basis der geltenden Rechtsordnung in ihrer persönlichen Lebensweise respektiert.
- Herausforderungen angehen: Die Stadt Zürich schaut hin, wenn es «nicht gut läuft». Sie reagiert vorausschauend sowie mit tragfähigen Lösungen auf Schwierigkeiten im Zusammenleben.
- Sich integrationspolitisch klar positionieren: Die Stadt Zürich nimmt Stellung zu wichtigen integrationspolitischen Fragestellungen. Sie wird als weltoffene Stadt wahrgenommen, in der liberale und solidarische Werte geachtet werden.
Eine in der Verwaltung zur Umsetzung der Ziele 2015–2018 durchgeführte Umfrage ergab ein vielseitiges und eindrückliches Resultat. Zahlreiche Massnahmen wurden auch als Reaktion auf aktuelle integrationspolitische Herausforderungen umgesetzt. Dazu gehören das verstärkte Engagement der Stadt für Flüchtlinge, die Vorbereitung und Umsetzung des Gegenvorschlags zur Volksinitiative «Kulturaustausch statt Fremdenfeindlichkeit», der Informationsbrief zur Einbürgerung oder die Positionierung des Stadtrats zum Thema Sans-Papiers.