Eigenverantwortung der Besucherinnen und Besucher, möglichst grosse Zugänglichkeit der gesamten Insel sowie der Erhalt des naturnahen Erholungsraums waren die Leitlinien des innerhalb eines Jahres erstellten Nutzungskonzeptes für die Werdinsel. Es zielt darauf, die weitgehend entspannte Situation von heute auch bei zusätzlichem Nutzungsdruck zu bewahren. Die Massnahmen zu acht Handlungsfeldern wurden unter der Federführung von Grün Stadt Zürich im Rahmen eines Informations- und Beteiligungsprozesses mit rund hundert Interessensvertretenden ausgearbeitet.
Wichtigste Massnahmen der Handlungsfelder (Auszug)
Mensch und Tiere: Während der Badesaison von April bis September gilt auf der ganzen Werdinsel Leinenpflicht für Hunde. In der restlichen Zeit können die Hunde auf der Insel frei laufen. Ausnahme ist die Badeanstalt. Dort sind Hunde während des ganzen Jahres nicht zugelassen. Am Fischerweg wird der Naturschutzbereich aufgewertet und besser vor dem Zutritt von Mensch und Hund geschützt. Auf dem Weg entlang des Naturschutzbereichs gilt Leinenpflicht. An der Böschung und im Wasser können Hunde freigelassen werden.
Badi Au-Höngg: Die Ein- und Ausstiege der Badestrecke werden verbreitert, die Badestrecke verlängert. Für die Umsetzung und die Sicherheit dieser verlängerten Schwimmstrecke müssen bis zu 50 kleine und grössere Bäume gefällt werden. Als Ersatz werden einheimische Gehölze nachgepflanzt.
Inselspitz: Als Massnahme gegen störende sexuelle Handlungen wird der Unterwuchs des «Wäldchens» ausgelichtet. Plakate und gemeinsam mit Homosexuellenorganisationen durchgeführte Flyeraktionen informieren über die geltenden Regeln. Der etablierte Nacktbadebereich wird in zwei Zonen aufgeteilt: In eine FKK-Zone und einen Bereich, in dem man sich sowohl mit als auch ohne Badebekleidung sonnen kann.
Infrastruktur: Durch eine Verkleinerung des Gartenareals wird auf der Ostseite Platz frei für Badende. Währen der Hochsaison werden zusätzliche Veloständer aufgestellt. Übersichtstafeln bei den Inselzugängen zeigen auf, was wo gilt. Es sollen so wenige Tafeln auf der Insel stehen wie möglich.
Verkehr: Die Halterinnen und Halter von falsch parkierten Autos und Motorrädern werden weiterhin gebüsst. Zusätzlich soll die Signalisation der offiziellen, kostenpflichtigen Parkplätze bei der Wasserversorgung verbessert werden. Zudem wird die Regelung der Zufahrten und Parkierung auf der Insel überprüft.
Umsetzung ab 2018
Die beschlossenen Massnahmen werden in den nächsten Jahren umgesetzt. Einzelne davon, wie beispielsweise das Bauprojekt zur Verlängerung der Schwimmstrecke und die Verfügung über die Hundehaltung, können erst umgesetzt werden, wenn sie rechtskräftig sind. Stadtrat Filippo Leutenegger, der durch die jeweiligen Gesprächen führte, zieht ein durchwegs positives Fazit: «Die Vorschläge der Stadt wurden gut aufgenommen, die Gespräche wurden zum Teil hart, aber immer fair und konstruktiv geführt. Darum bin ich überzeugt, dass wir ausgewogene und tragfähige Lösungen ausgearbeitet haben.»