Im Frühjahr 2017 startete die zweite Phase von Zürichs Erst-Flucht-Stadt-Projekt. Vorgesehen ist eine Projekt-Partnerschaft mit Tyros, um vor Ort die Lebenssituation der einheimischen Bevölkerung und der Flüchtlinge zu verbessern. In der Zwischenzeit wurden die Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit zwischen Zürich, Tyros und UN-Habitat erarbeitet.
Vereinbarung zur Projekt-Partnerschaft mit Tyros unterzeichnet
Beim ersten Delegationsbesuch der Stadtbehörden von Tyros und von UN-Habitat Libanon in Zürich unterzeichneten Hassan M. Dbouk, Bürgermeister von Tyros, Corine Mauch, Stadtpräsidentin von Zürich und Tarek Osseiran, Direktor UN-Habitat Libanon, ein gemeinsames Memorandum of Understanding, das die Kernpunkte der Projekt-Partnerschaft festhält: Für das Schaffen zusätzlicher Expertenstellen in Tyros, für die Weiterbildung kommunaler Angestellter, für den fachlichen Austausch und insbesondere für das Umsetzen konkreter Massnahmen stellt Zürich in den nächsten zwei Jahren rund 350 000 Franken zur Verfügung. Die Stadt Tyros und UN-Habitat bringen Sachleistungen und Personalressourcen in die Partnerschaft ein.
Internationale Stadt-zu-Stadt-Kooperation als neue Form der «Hilfe vor Ort»
Der nächste Schritt in der nun begonnenen Zusammenarbeit ist das Festlegen von Prioritäten und konkreten Aktivitäten im Rahmen der Projektpartnerschaft. Handlungsbedarf besteht grundsätzlich in fast allen Bereichen städtischer Dienstleistungen, leben im Grossraum Tyros derzeit doch rund 260 000 Menschen, wovon rund 120 000 syrische und palästinensische Flüchtlinge sind. Getragen wird die Kooperation von einem urbanen Pragmatismus, der das Wohl der gesamten lokalen Bevölkerung vor Augen hat.
Projekt «Erst-Flucht-Stadt» als flüchtlingspolitisches Engagement
Im Rahmen des Projekts Erst-Flucht-Stadt unterstützt die Stadt Zürich nun in der zweiten Phase eine kommunale Behörde, die von der Flüchtlingskrise im Nachbarland massiv betroffen ist. Im Libanon sind viele Gemeinwesen mit den vielen Flüchtlingen aus Syrien überfordert. Infrastruktur und Service Public befinden sich in einer oft prekären Lage. Dies belastet das Zusammenleben von Einheimischen und Flüchtlingen. In der ersten Projekt-Phase wurden in drei sogenannten «Community Support Projects» in Homin el Fawkaa eine Schule renoviert, in Kaakyet El Jeser ein Gesundheitszentrum instand gesetzt und neu ausgestattet sowie in Qsaibet ein neuer Brunnen gebohrt.