Das Ziel einer guten sozialen Durchmischung in den städtischen Quartieren ist Teil des wohnpolitischen Grundsatzartikels in der Gemeindeordnung, den die Stimmberechtigten im November 2011 angenommen haben. Der Stadtrat hat dieses Ziel auch in seinem Programm Wohnen festgeschrieben.
Was braucht es, damit Sanierungen und Ersatzneubauten nicht nur ökologisch und wirtschaftlich, sondern auch sozial nachhaltig geplant und durchgeführt werden können? Vier Erfolgsfaktoren sind in einem Leitfaden beschrieben, der am Montag, 30. März 2015, an einer öffentlichen Veranstaltung im Stadthaus vorgestellt worden ist. Er enthält zahlreiche Empfehlungen an Investierende, Planende und an Verwaltungsstellen.
Vielfältiger Wohnungs- und Nutzungsmix
Zu den Erfolgsfaktoren zählen unter anderem eine gute Belegung und begrenzte Wohnflächen; beides führt dazu, dass das knappe Gut zahlbare Wohnungen mehr Personen zur Verfügung steht. Auch ein vielfältiger Wohnungs- sowie ein Nutzungsmix, der Wohnen und Arbeiten kombiniert, tragen zu einer guten sozialen Durchmischung bei, genauso wie bauliche Massnahmen, die das Zusammenleben in einem Wohnhaus fördern – zum Beispiel gemeinsam nutzbare Räume.
Erfolgsfaktor Kommunikation
Vorteile bringt zudem eine frühzeitige Kommunikation: Werden, etwa an Informationsveranstaltungen, Mieterinnen und Mieter in ein Sanierungsprojekt mit einbezogen, können diese mit ihren Feedbacks auf allfällige Mängel eines Projekts hinweisen und ihre Bedürfnisse anmelden. In die Kommunikation auch die Nachbarschaft einzubeziehen, ist ein weiterer Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit von Sanierungen und Ersatzneubauten.
Präsentation und Podiumsdiskussion zur Lancierung
An der Lancierungsveranstaltung im Stadthaus stellten Aurelio Vaccani, Architekt ETH, und Jörg Koch, CEO Pensimo Management AG, je ein praktisches Anwendungsbeispiel vor. Albert Leiser, Direktor Hauseigentümerverband Zürich, Arno Roggo, Direktor Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich, Alex Schärer, Leiter Portfoliomanagement bei der Migros-Pensionskasse, Peter Schmid, Präsident Wohnbaugenossenschaften Zürich und Eva Schuhmacher, Geschäftsleiterin Hausverein Zürich, diskutierten auf dem Podium unter der Moderation von Rahel Marti, stellvertretende Chefredaktorin Hochparterre, über die Anwendungsbereiche der Erfolgsfaktoren.
Investierende, Planende und Verwaltungsstellen als Zielgruppe
Der Leitfaden und die darin zusammengefassten Erfolgsfaktoren richten sich als Empfehlungen an alle Investierenden und Planenden in der Stadt Zürich, aber auch an Verwaltungsstellen. Selbstverständlich hängt es vom jeweiligen Sanierungs- oder Ersatzneubauprojekt ab, welche Erfolgsfaktoren wie umgesetzt werden können. Für sozial nachhaltige Sanierungen und Ersatzneubauten ist die Stadt – wie auch bei anderen wohnpolitischen Zielen – auf die Zusammenarbeit mit Stiftungen, Genossenschaften und privaten Bauträgern angewiesen und zählt auf deren Beitrag an eine vielfältige Wohnstadt.