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Bauten aus der nahen Vergangenheit erhalten eine Zukunft

Medienmitteilung

Der Stadtrat ergänzt die Inventare der Denkmalpflege und der Gartendenkmalpflege um 81 Bauten und 76 Gärten aus der Zeitperiode 1960 bis 1980. Es ist die Quintessenz der Stadtzürcher Baukultur aus diesen beiden Jahrzehnten.

26. August 2013

Die Denkmalpflege und die Gartendenkmalpflege der Stadt Zürich haben die Bauten und Gärten aus der Periode 1960 bis 1980 vertieft geprüft. Der Stadtrat hat aus der Liste die Besten und Wertvollsten ins Inventar aufgenommen. Die Inventarergänzung umfasst 81 Gebäude und 76 Grundstücke - das entspricht einem Anteil von weniger als 1 % des heutigen Baubestandes aus der Zeit von 1960 bis 1980. Sie stehen für die Zeit der Hochkonjunktur, dem damit verbundenen Bauboom und der sich entfaltenden Konsumgesellschaft. Sie sind Zeugen für die Umwandlung der Innenstadt zum Einkaufszentrum, die Verdichtung des Wohnraums in den Aussenquartieren und für die neuen Möglichkeiten der industriellen Vorfertigung.

Unter anderem haben die Geschäftshäuser Globus und Modissa oder das Amtshaus am Helvetiaplatz Eingang ins Inventar gefunden. Als wichtiger Zeuge vertritt das Hochhaus Swissôtel in Zürich-Oerlikon die Hotelarchitektur dieser Zeit. Der Garten um das Centre Le Corbusier oder die Badeanlage Katzensee wurden ebenfalls aufgenommen. Diese Bauten sind gekennzeichnet von einer neuen Materialästhetik wie Stahl-Glas-Fassaden, braun eloxiertes Aluminium oder vielfältige Oberflächenstrukturen des Betons.

Denkmalpflege und Gartendenkmalpflege der Stadt Zürich erstellen aufgrund eines gesetzlichen Auftrags, der im Planungs- und Baugesetz formuliert ist, Inventare über die schützenswerten Bauten und Gärten. Das erste und umfangreichste Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung beschloss der Stadtrat 1986. Die letzte Inventarergänzung erfolgte 1998 mit Bauten aus den 1930er- bis zu den 1960er-Jahren. Heute umfasst das Inventar rund 6900 Gebäude, das ist ein Anteil von 13 % am gesamten Baubestand.

Alle neu inventarisierten Gebäude und Gärten sind auf dem Internet

Das Inventar der kunst- und kulturhistorischen Schutzobjekte von kommunaler Bedeutung ist eine Auswahl von Bauten und Gärten, die aus denkmalpflegerischer Sicht von Interesse sind. Sie stehen stellvertretend für eine bestimmte Bauperiode und sichern den Fortbestand des baukulturellen Erbes in einer stark wachsenden Stadt für die zukünftigen Generationen.

Folgende Kriterien sind für die Auswahl der wichtigsten Zeugen einer Bauperiode entscheidend: Zeugen der städtebaulichen Entwicklung,  der Wirtschafts-, Technik- und Sozialgeschichte, der bautypologischen Entwicklung und Zeugen einer baukünstlerischen Epoche.

Die Aufnahme eines Gebäudes oder eines Gartens ins Inventar bedeutet jedoch nicht, dass es formell geschützt ist, sondern dass es möglicherweise unter Schutz gestellt wird. Die definitive Schutzwürdigkeit wird erst dann geprüft, wenn tiefgreifende Veränderungen oder ein Abbruch des Inventarobjekts geplant sind. In einem solchen Fall entscheidet der Stadtrat unter Abwägung aller Interessen, ob und in welchem Umfang das Objekt erhalten werden muss.