Insgesamt wurden im Jahr 2012 im Stadtspital Waid 9179 Patientinnen und Patienten stationär behandelt. Rechnerisch bedeutet dies zwar einen leichten Rückgang um 232 Fälle im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist jedoch durch die veränderte Zählweise im neuen Finanzierungssystem mit Fallpauschalen (DRG) begründet: Interne Verlegungen in die Klinik für Akutgeriatrie zählen nicht mehr als neue Fälle. Nach bisheriger Berechnungsart sind die Fallzahlen sogar leicht angestiegen. Gleichzeitig setzt sich der Aufwärtstrend der letzten Jahre in den Ambulatorien und im Notfallzentrum fort: 35 594 Patientinnen und Patienten wurden hier behandelt, 10,6 Prozent mehr als im Vorjahr.
Durchschnittlich blieben die Patientinnen und Patienten 9,3 Tage im Stadtspital Waid. Das ist etwas kürzer als in den Jahren 2011 (9,4 Tage) und 2010 (9,9 Tage). Dieser Rückgang der Aufenthaltsdauer bewegt sich im Rahmen der vergangenen Jahre und lässt sich durch verbesserte Behandlungsmethoden und -abläufe erklären. Das DRG-System hingegen hat im Gesamtspital zu keinen deutlichen Veränderungen bei der Aufenthaltsdauer geführt. Nur in der Klinik für Akutgeriatrie sank diese in den letzten beiden Jahren beträchtlich von 34,1 Tagen auf neu 22,9 Tage. Dies hängt neben optimierten Abläufen auch mit den schnelleren Aufnahmemöglichkeiten durch die Pflegezentren der Stadt Zürich zusammen.
Die Umstellung auf das neue Finanzierungssystem hat fast alle Bereiche des Spitals stark gefordert. Die vielen nötigen Vorbereitungen und Anpassungen wurden erfolgreich gemeistert: Alle administrativen Prozesse, insbesondere die Rechnungsstellung, verliefen ohne Unterbruch.
Bezüglich Kostendeckung ist die neue Spitalfinanzierung für das Stadtspital Waid allerdings noch unbefriedigend. Alle erbrachten Spitalleistungen inklusive Investitionen müssen vollumfänglich über die DRG-Erträge abgegolten werden. Im Fall des Stadtspitals Waid ist dies jedoch nicht möglich, weil das DRG-System vor allem die Leistungen in der Akutgeriatrie, aber auch bei mehrfach erkrankten älteren Patientinnen und Patienten in den anderen Kliniken, noch nicht ausreichend berücksichtigt. Dies ist einer der Hauptgründe dafür, dass die Jahresrechnung mit einem Defizit abschliesst.
Trotz der vielen Anforderungen durch den Finanzierungswechsel hat das Stadtspital Waid neue Akzente gesetzt: So wurde 2012 das Kompetenzzentrum für Gerontotraumatologie eröffnet sowie eine Dialyse-Aussenstation im Stadtpital Triemli eingerichtet. Zudem wurden zwei neue Privatstationen eröffnet und das Angebot in der Urologie stark ausgebaut.