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Patumbah-Park erstmals in seiner Gesamtheit zugänglich

Medienmitteilung

Am Samstag, 20. April 2013, beginnt ein neues Kapitel in der wechselvollen Geschichte des Patumbah-Parks: Der südliche und der nördliche Teil sind seit 84 Jahren wiedervereint und erstmals integral für die Öffentlichkeit zugänglich. Möglich macht dies die Kooperation einer privaten Grundeigentümerin mit der Stadt Zürich.

18. April 2013

Der Öffnung des Patumbah-Parks als Ganzes waren jahrzehntelange, von wechselhaftem Erfolg gekrönte Bemühungen um dessen Erhalt vorausgegangen. 2001 erwarb Lis Mijnssen, auf der Suche nach einem Bauplatz für einen Hammam, die nördliche Parkhälfte. Nachdem sich zeigte, dass diese eng mit dem Patumbah-Ensemble aus Villa und Park verknüpft war, reduzierte Frau Mijnssen die Ausnützung für den Bau des Hammams und der erforderlichen Wohnungen. Die Wohnungen in den Gebäuden am oberen und unteren Parkrand sind bezogen, die Eröffnung des Hammams ist für Herbst 2013 geplant. Die Neubauten sind so angeordnet, dass die innere Parkkammer freigehalten, mit der bereits 1977 von der Stadt erworbenen Hälfte wiedervereint und nun öffentlich zugänglich gemacht wird.

Ein spannendes Stück Zürcher Geschichte

Die Entwicklung des Patumbah-Parks ist bis zum heutigen Tag ein spannendes Stück Zürcher Kulturgeschichte. Der Zürcher Kaufmann Carl Fürchtegott Grob-Zundel, der auf Sumatra als Tabakplantagenbesitzer reich geworden war, gibt den Park 1890 beim Gartenarchitekten Evariste Mertens in Auftrag. Weil den Bauherrn der Einschnitt des offenen Trassees der Nordostbahn vor seinen Salonfenstern stört, lässt er das Gleis auf eigene Kosten mit einem Tunnel überdecken. Im Gegenzug darf er über das neu gewonnene Land verfügen. Seine Töchter schenken 1910 Villa und Park dem Diakoniewerk Neumünster. Zwei Jahre später öffnet das Erholungsheim Patumbah seine Pforten, das später in ein Altersheim für Frauen umgewandelt wird. Schon 1929 verkauft das Diakoniewerk, von ständiger Geldknappheit geplagt, den Nordteil des Parks einem Nachbarn. Dieser lässt das Bauland als Garten weiterpflegen und baut einzig ein kleines Geräte- und Pflanzenhaus.

1975 schliesst das Altersheim aus Rentabilitätsgründen. Um die Villa Patumbah vor dem Abbruch zu bewahren und im Garten ein zeitgemässes Altersheim zu bauen, erwirbt die Stadt Zürich 1977 die Villa und den Parkteil des Diakonissinnen. Doch die Volksinitiative «Pro Patumbah-Park» erreicht 1985, dass der untere Parkteil nicht bebaut, sondern der Freihaltezone zugewiesen wird.

Seilziehen um den Nordteil

Das Vorhaben der 1995 gegründeten, privaten Stiftung Patumbah, den privaten Parkteil zu erwerben und die Villa zu sanieren, scheitert aus finanziellen Gründen, trotz einiger vielversprechender Kontakte. Als 2001 Lis Mijnssen die Initiative ergreift und die Parzelle erwirbt, gehen die Wogen hoch. Widerstand regt sich trotz einer 2006 mit dem Stadtrat ausgehandelten Vereinbarung, welche die öffentliche Nutzung des nach der Teilbebauung freigehaltenen privaten Grundstücks regelt. 2009 scheitert die Initiative, die das Bauland in die Freihaltezone überführen will. Im gleichen Jahr weist das Bundesgericht die Rekurse gegen die zwei Bauprojekte ab.

In der Folge werden die Parkränder bebaut; die mittlere Parkkammer wird nach den Originalplänen von Evariste Mertens instand gestellt und, wo nötig, rekonstruiert. Gleichzeitig wird die Villa sorgfältig renoviert. Im Sommer 2013 kann dort der Schweizer Heimatschutz seine Geschäftsstelle beziehen.

Eröffnung des Patumbah-Parks, Samstag, 20. April, 14–16 Uhr

Zollikerstrasse 128 / Mühlebachstrasse vis-à-vis 174
Bus 33 bis Botanischer Garten oder Fröhlichstrasse, Tram 2/4 bis Fröhlichstrasse

  • Kurzansprachen von Stadträtin Ruth Genner und der Projektinitiantin und Grundeigentümerin Lis Mijnssen
  • Einführung in die Besonderheiten der Parkanlage von der Gartendenkmalpflegerin Judith Rohrer, Grün Stadt Zürich
  • Freie Besichtigung des Parks: Fachpersonen beantworten Fragen zur Restaurierung

Der Patumbah-Park ist tagsüber das ganze Jahr öffentlich zugänglich. Die je nach Jahreszeit wechselnden Öffnungszeiten sind an den Eingängen angeschlagen.

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