Ein Kompass für sozialmedizinische Krisenintervention
Medienmitteilung
Das Projekt Kompass der Städtischen Gesundheitsdienste ist ein niederschwelliges Angebot für Patientinnen und Patienten, welche im herkömmlichen Gesundheitssystem durch die Maschen fallen. Sie haben schwerwiegende psychische und körperliche Krankheiten sowie zumeist soziale Probleme. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, das Projekt Kompass definitiv weiterzuführen und damit die Betroffenen, deren Angehörige und die Leistungserbringer des Gesundheitswesens zu entlasten.
16. Mai 2012
Kompass bietet seit gut zwei Jahren Krisenintervention und Case Management für Patientinnen und Patienten in komplexen medizinischen und sozialen Situationen. Kompass ist ein ergänzendes Angebot im Dreieck Medizin – Psychiatrie – Sozialwesen und ermöglicht die Versorgungssicherheit dieser Menschen dank gezielten Massnahmen im aufsuchenden Rahmen. Das interdisziplinäre Team aus den Bereichen Pflege, Sozialarbeit und Psychologie unterstützt die Betroffenen über die üblichen institutionellen Zuständigkeiten hinweg. Dadurch werden nebst den Betroffenen auch die Angehörigen und das Gesundheitswesen deutlich entlastet.
Während des Pilotbetriebs seit 2010 zeigten sich sowohl die Notwendigkeit eines solchen Angebotes (bisher über 280 Fälle) als auch der Nutzen dieser gezielten Kriseninterventionen. Dank hoher Effizienz, Flexibilität und einer guten Vernetzung hat Kompass bereits heute einen wichtigen Platz im städtischen Gesundheitswesen eingenommen und steht für eine zeitgemässe, integrative Versorgung. Der Stadtrat beantragt dem Gemeinderat, Kompass definitiv einzuführen und den jährlichen Betriebsaufwand von bis zu 681 800 Franken zu bewilligen.