NONAM zeigt Filmschaffen der kanadischen Inuit
Medienmitteilung
Kanadische Inuit agieren als Filmschaffende. Mit ihrem Engagement bewahren sie die eigene Sprache und Kultur, schaffen Arbeitsstellen und fördern Selbstbestimmung und wirtschaftlichen Aufschwung. Über TV und Internet erreichen die Filmemacher und -macherinnen einen grossen Teil der arktischen Bevölkerung.
4. Dezember 2009
Vom 5. Dezember 2009 bis 28. Februar 2010 zeigt das Nordamerika Native Museum (NONAM) Ausschnitte aus dem Filmschaffen der Igloolik ISUMA-Productions.
Gegründet wurde die unabhängige ISUMA Film- und TV-Produktion unter anderem von Zacharias Kunuk. Der berühmte kanadische Filmregisseur ist selbst Inuk. Bekannt wurde er durch seinen Spielfilm «Atanarjuat – die Legende vom schnellen Läufer». Mit diesem Film – dem ersten, der von Inuit geschrieben, produziert und inszeniert wurde – gewann er 2001 die Goldene Kamera in Cannes.
Früher lebten die arktischen Bewohner in kleinen nomadischen Jagdgruppen weit verteilt in der unendlichen Landschaft. Vor sechzig Jahren zwang die kanadische Regierung die Inuit zum sesshaften Leben. Heute – nur zwei Generationen später – ist das traditionelle Leben in der Arktis fast vergessen. Alkoholmissbrauch, Arbeitslosigkeit und die Folgen der globalen
Klimaerwärmung sind die grossen Probleme, mit denen die Inuit zu kämpfen haben. Die Selbstmordrate unter Jugendlichen ist in den arktischen Regionen viermal so hoch wie im restlichen Kanada. Dieser traurige Rekord hat viel mit dem Gefühl des Verlustes der eigenen Kultur zu tun.
Das Erzählen war schon immer kultureller Bestandteil der Inuit. Legenden und die eigene Geschichte überlieferten sie mündlich – bis zur Ankunft von katholischen Missionaren um 1930. Die Filmschaffenden knüpfen an die Tradition des Geschichtenerzählens an. Nicht über sich erzählen lassen, sondern selbst sprechen, das ist das Motto von ISUMA.