In der Fraumünsterstrasse, zwischen Münsterhof und Fraumünsterpost, verlegt ewz Leitungen. Weil archäologische Schichten betroffen sind, waren Rettungsgrabungen erforderlich. Dabei kam ein etwa 2,5 cm grosses Schmuckstück aus Gold zum Vorschein. Es stellt einen Vogel dar, vermutlich einen Adler, der auf einem Ast sitzt und im Schnabel eine goldene Scheibe hält. Aussparungen bei den Augen, auf dem Flügel und beim Ast lassen vermuten, dass Plättchen aus Email, vielleicht auch Edel- oder Halbedelsteine eingelegt waren. Auf einem dünnen Goldguss modelliert ein filigran gedrehter Golddraht die Konturen der Figur.
Laut Dölf Wild, Leiter der Stadtarchäologie, dürfte das qualitätvolle Schmuckstück als Halsketten-Anhänger einer vornehmen Frau gehört haben und etwa 900 Jahre alt sein. Ein solcher Fund ist ausgesprochen selten und entsprechend bedeutend. Das Fraumünster war im Mittelalter ein Kloster, in dem vor allem Damen aus dem Hochadel der weiteren Region Einsitz als Nonnen hatten. Das Schmuckstück passt gut in dieses Umfeld, auch wenn es vermutlich nicht von einer Klosterfrau getragen wurde.
Rettungsgrabung im ehemaligen Klosterareal und Altstadtquartier
Neben diesem Fund sind Hausmauern, Hausböden, Strassen-Pflästerungen und sogar Original-Bauteile aus Holz zum Vorschein gekommen. Das heutige Stadthausquartier zwischen Münsterhof und Zürichsee mit seinem regelmässigen Strassenraster und der repräsentativen Blockbebauung ist zwischen 1836 und 1900 entstanden. Die mittelalterliche Bebauung – das sogenannte Kratzquartier – wurde gänzlich abgebrochen. Zeugnisse des verschwundenen Altstadtquartiers wurden im Laufe der archäologischen Rettungsgrabung untersucht. Viele der Befunde datieren vermutlich in die Zeit des 10.-12. Jahrhunderts. Die ältesten Baureste stammen möglicherweise aus der Gründungszeit des Fraumünsters im 9. Jahrhundert oder sind älter. Sie reichen in einen wenig bekannten, für die Gründung und Entwicklung der mittelalterlichen Stadt aber sehr bedeutsamen Zeitabschnitt. Unter den Bauresten fanden sich Seeablagerungen aus der Zeit vor der Klostergründung. Der Seespiegel lag höher als heute und das Gebiet bis an den Fuss des Lindenhofhügels befand sich unter Wasser.
Zukunftsweisendes Energieprojekt von ewz als Auslöser für die Grabungen
Die Leitungsgräben, aus denen die Funde stammen, sind Teil des Projekts Seewasserverbund Fraumünster von ewz. Künftig fliesst hier Zürcher Seewasser durch die im Boden verlegten Leitungen in die Energiezentrale Fraumünster. Das Wasser wird als Energiequelle genutzt. Ab der Energiezentrale werden Objekte wie beispielsweise das Stadthaus oder das Fraumünster mit Wärme und Kälte versorgt. Die Bauarbeiten für diese ökologische Energiebereitstellung dauern bis Ende März. Die Fundstelle ist nicht öffentlich zugänglich.
Laut Dölf Wild, Leiter der Stadtarchäologie, dürfte das qualitätvolle Schmuckstück als Halsketten-Anhänger einer vornehmen Frau gehört haben und etwa 900 Jahre alt sein. Ein solcher Fund ist ausgesprochen selten und entsprechend bedeutend. Das Fraumünster war im Mittelalter ein Kloster, in dem vor allem Damen aus dem Hochadel der weiteren Region Einsitz als Nonnen hatten. Das Schmuckstück passt gut in dieses Umfeld, auch wenn es vermutlich nicht von einer Klosterfrau getragen wurde.
Rettungsgrabung im ehemaligen Klosterareal und Altstadtquartier
Neben diesem Fund sind Hausmauern, Hausböden, Strassen-Pflästerungen und sogar Original-Bauteile aus Holz zum Vorschein gekommen. Das heutige Stadthausquartier zwischen Münsterhof und Zürichsee mit seinem regelmässigen Strassenraster und der repräsentativen Blockbebauung ist zwischen 1836 und 1900 entstanden. Die mittelalterliche Bebauung – das sogenannte Kratzquartier – wurde gänzlich abgebrochen. Zeugnisse des verschwundenen Altstadtquartiers wurden im Laufe der archäologischen Rettungsgrabung untersucht. Viele der Befunde datieren vermutlich in die Zeit des 10.-12. Jahrhunderts. Die ältesten Baureste stammen möglicherweise aus der Gründungszeit des Fraumünsters im 9. Jahrhundert oder sind älter. Sie reichen in einen wenig bekannten, für die Gründung und Entwicklung der mittelalterlichen Stadt aber sehr bedeutsamen Zeitabschnitt. Unter den Bauresten fanden sich Seeablagerungen aus der Zeit vor der Klostergründung. Der Seespiegel lag höher als heute und das Gebiet bis an den Fuss des Lindenhofhügels befand sich unter Wasser.
Zukunftsweisendes Energieprojekt von ewz als Auslöser für die Grabungen
Die Leitungsgräben, aus denen die Funde stammen, sind Teil des Projekts Seewasserverbund Fraumünster von ewz. Künftig fliesst hier Zürcher Seewasser durch die im Boden verlegten Leitungen in die Energiezentrale Fraumünster. Das Wasser wird als Energiequelle genutzt. Ab der Energiezentrale werden Objekte wie beispielsweise das Stadthaus oder das Fraumünster mit Wärme und Kälte versorgt. Die Bauarbeiten für diese ökologische Energiebereitstellung dauern bis Ende März. Die Fundstelle ist nicht öffentlich zugänglich.