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Zukunft der Kunst im Kunstareal Löwenbräu langfristig gesichert

Medienmitteilung

Stadt Zürich mit Schlüsselrolle als Vermittlerin

Dank der aktiven Vermittlung der Stadt Zürich zwischen der Mieterschaft des Kunstareals Löwenbräu und der Eigentümerin PSP Swiss Property AG (PSP) kann die Zukunft des international renommierten Kulturbetriebs im Kreis 5 langfristig gesichert werden. Die Stadt Zürich wird dem Gemeinderat vorschlagen, einen Grundstückanteil im Wert von rund 14,5 Millionen Franken zu erwerben. Das Land wird kostendeckend im Baurecht an eine Trägerschaft abgegeben, die sich aus der heutigen Mieterschaft zusammensetzt. Zusätzlich übernimmt die Stadt einen Minderheitsanteil am Stockwerkeigentum, das sie dem Verein Kunsthalle zur Verfügung stellt. Die Sicherung des Kunstareals Löwenbräu ermöglicht Zürich eine führende Rolle in der internationalen Kunstszene.

28. Februar 2008

Blühende Kunstszene im Kunstareal Löwenbräu
Die Eröffnung des Kunstareals Löwenbräu 1995 hat den weltweit beachteten Aufbruch der Zürcher Kunstszene eingeläutet. Seither haben sich im Löwenbräu verschiedene anerkannte Kunstinstitutionen angesiedelt, die die einzigartige Aura des Areals mitprägen. Hautverantwortlich für den Erfolg der Kunstinstitutionen sind die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen nicht-kommerziellen Kulturinstitutionen und privaten Einrichtungen und Galerien sowie die Potenzierung der Aussenwirkung durch einen Auftritt unter einem gemeinsamen Dach. Heute geniesst das Kunstareal Löwenbräu mit der Kunsthalle, dem Migros Museum für Gegenwartskunst und namhaften Galeristen internationales Renommee als Zentrum für hochwertige Gegenwartskunst.

Bedeutender Cluster Kreativwirtschaft
Die Stadt Zürich hat die kulturpolitische Bedeutung des Kunstareals Löwenbräu erkannt: im 2003 publizierten ‹Leitbild der städtischen Kulturförderung› ist das Ziel der langfristigen Sicherung der Mietverhältnisse festgehalten worden. Die Bedeutung des Projekts wurde im städtischen Kulturleitbild 2008-2011 konkretisiert. Kultur wird zu einem immer wichtigeren Wirtschaftsfaktor: Aktuelle Studien zur Kreativwirtschaft belegen ihr grosses Potential für die Stadt Zürich: So sind rund 30'000 Beschäftigte in der Kreativwirtschaft tätig und erarbeiten dort eine Bruttowertschöpfung von etwa 9,2 Milliarden Franken. Die Kreativwirtschaft der Stadt Zürich macht bei den meisten Kennziffern im Durchschnitt mehr als die Hälfte der Kreativwirtschaft des Kantons aus.Zürich ist damit ein bedeutendes Zentrum der Kreativwirtschaft Schweiz. Die Förderung und Erhaltung der Kunst im Kunstareal Löwenbräu ist für die Stadt Zürich von grosser Bedeutung: Auch im Rahmen der Entwicklungsszenarien von Stadtentwicklung Stadt Zürich für das Trendquartier Zürich West spielt das Areal an der Limmatstrasse eine wichtige Rolle.

Tragfähige Lösungen entwickelt
Mitunter durch die häufigen Eigentümerwechsel in den vergangenen zwölf Jahren war die Zukunft des Kulturbetriebes wiederholt gefährdet. Stadtpräsident Elmar Ledergerber wurde deshalb Mitte 2005 von Vertretenden der Kunsthalle um Unterstützung bei der Erhaltung der Kunst im Kunstareal Löwenbräu gebeten. Nach ersten Gesprächen hat die Mieterschaft aus dem Kunst- und Kulturbereich in einem ‹Letter of Intent› die Absicht zum Erwerb von Stockwerkeigentum formuliert. Seitens der Stadt Zürich wurde ein entsprechendes Projekt zur ‹nachhaltigen Sicherung des Kunst- und Kulturbetriebs Löwenbräu› initiiert. Die PSP Swiss Property AG und die ARGE Löwenbräu Areal (Architekturbüros Gigon/Guyer und Atelier ww) haben in intensiver Zusammenarbeit und unter der Koordination der Stadt Zürich spezifische, auf die Bedürfnisse der potentiellen Träger des Kunstareals Löwenbräu ausgerichtete Angebotsmodule für die Mieter und künftigen Stockwerkeigentümer ausgearbeitet. Gleichzeitig wurden mögliche Trägerschafts- und Finanzierungsformen evaluiert.

Trägerschaft und Finanzierung geklärt
Die nun erarbeitete Lösung zur Sicherung der Zukunft des Kunstareals beinhaltet den Kauf des für den Kulturbetrieb vorgesehenen Geländes im Wert von rund 14.5 Mio. Franken durch die Stadt Zürich. Dieses Gelände wird kostendeckend im Baurecht an die neu gebildete Trägerschaft abgegeben. Die Trägerschaft konstituiert sich als Stockwerkeigentümerschaft aus den aktuellen und künftigen Nutzenden. Jede Kunstinstitution resp. jeder Nutzer ist dabei für die Finanzierung der von ihr beanspruchten Fläche verantwortlich (inkl. Umbau und allfälliger eigener Nutzerausbau). Die Stadt Zürich unterstützt die Finanzierung des Stockwerkeigentums der Kunsthalle mit rund 5 Millionen Franken.

62 Millionen Invstitionsvolumen
Die Sanierung und der Neubau des Kunstareals Löwenbräu belaufen sich insgesamt auf rund 62 Mio. Franken. Davon entfallen 10,7 Millionen Franken auf bestehende Bauten, 36.8 Mio. Franken auf den Um- und Neubau (Kostenschätzung ARGE Löwenbräu, Stand 30.6.2007) sowie 14,5 Millionen Franken auf den Landerwerb.

Löwenbräu und Kunsthaus – die ideale Ergänzung
Das Kunstareal Löwenbräu als Zentrum für Gegenwartskunst und das Zürcher Kunsthaus ergänzen sich optimal: Das Kunsthaus verfügt über eine bedeutende Sammlung von Gemälden, Skulpturen, Fotos und Videos mit den Schwerpunkten Neuzeit und klassische Moderne. Der geplante Erweiterungsbau schafft zusätzlichen Anreiz für Leihgaben und Schenkungen Privater sowie für wechselnde Ausstelllungen privater Sammlungen, die aus öffentlichen Mitteln nicht finanzierbar wären. Mit dem Kunstareal Löwenbräu sichert die Stadt nun ergänzend ein Zentrum für Gegenwartskunst. Damit sind die Grundlagen geschaffen, damit die Stadt Zürich auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der internationalen Kunstszene übernehmen kann.

Gestaltungsplan Löwenbräu-Areal:
Daten und Eckwerte (der Gestaltungsplan wurde am 9.11.2005 durch den Gemeinderat genehmigt) 

  • Gesamtnutzungsfläche von 32'000 m2
  •  4 500 m2 für kulturelle Nutzung reserviert 
  • Mindestens 6000 m2 Nutzfläche für Wohnungen

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