Nico Kaufmann (1916–1996)
Nico Kaufmann (1916–1996) – Pianist und Komponist, ein spielender Mensch; Barpianist und Liedbegleiter, Arrangeur und musikalische Begleitung im Cabaret Cornichon und Cabaret Federal, auf Fotos immer mit Zigarette in der Hand, vorurteilslos, musikalisch, musisch, ein Lebemann mit herzlichem Lachen, bei Menschen aller Milieus und Geschlechts beliebt, als Lysis im «Kreis» Begleiter von Sketches und Chansons, er komponierte Bühnenmusiken für das Zürcher Schauspielhaus, tourte mit Trudi Schoop durch die USA, mit Voli Geiler und Walter Morath durch Südamerika, ein Künstler mit unorthodoxer Karriere und humorvoller Selbstbescheidenheit, Lebens-Spieler, ein Narr Gottes – hatte in späteren Jahren Geld geerbt, womit er dankbar und grosszügig lebte und testamentarisch eine Stiftung begründete zur Unterstützung junger in der Schweiz lebender Musikerinnen und Musiker. Die Ausschreibungen der Stiftung widerspiegeln die vielen Facetten von Nico Kaufmann, seine leicht-händigen Bewegungen über Genregrenzen hinweg, seine unvoreingenommene Improvisationslust im Leben und in der Kunst. (Bettina Stehli)
Der Nachlass von Nico Kaufmann befindet sich im Schwulenarchiv Schweiz (Sozialarchiv) und in der Zentralbibliothek Zürich.