Das Projekt «Marina Tiefenbrunnen» sieht eine grundlegende Neuordnung und Aufwertung des Seeufergebiets zwischen dem Bahnhof Tiefenbrunnen und der Stadtgrenze zu Zollikon vor: In einer ersten Etappe entsteht bis 2031 eine neue Hafenanlage mit Wassersport-zentrum und Gastronomieangebot. Danach soll das bestehende Gebäude der Wasserschutzpolizei hinter die Hafenanlage verlegt werden, was eine Erweiterung des Seeuferparks möglich macht. Der Stadtrat beschliesst den dazu notwendigen öffentlichen Gestaltungsplan und eine Teilrevision der Bau- und Zonenordnung (BZO) und überweist sie an den Gemeinderat.
Öffentlich, grün, umweltverträglich
Die «Marina Tiefenbrunnen» schafft grosse Mehrwerte für den Wassersport, löst dank Verlagerung von Bootsplätzen im unteren Seebecken Nutzungskonflikte und spielt Flächen frei: Die rund 15 Meter breite Hauptmole des Hafenneubaus soll sich rund 150 Meter in den Zürichsee erstrecken und mit Sitzgelegenheiten und einem Gastronomieangebot zum Verweilen einladen. Die Anlage bietet rund 100 Trockenplätze an Land sowie 420 Wasserplätze im Hafen, wovon ein Viertel die Plätze im bisherigen Hafen Tiefenbrunnen ersetzt und drei Viertel andernorts im Zürcher Seebecken aufgehoben und in die neue Anlage verlagert werden.
Den Auftakt zur Hauptmole markiert das viergeschossige Wassersportzentrum. Der Neubau in Holzbauweise bietet Platz für Unterrichts- und Trainingsräume von Sportvereinen, aber auch für ein Restaurant mit grosszügiger Terrasse. Auf dem Dach des Gebäudes im Minergie-P-(Eco)-Standard produzieren Photovoltaikanlagen Strom für den Eigenverbrauch, während die extensive Begrünung und Flächen für die Regenwasser-Retention für Hitzeminderung sorgen.
Stadt übernimmt die Trägerschaft
Die gegenwärtigen Pläne beruhen auf einem Vorprojekt, das bis September 2022 im Auftrag der Einfachen Gesellschaft Marina Tiefenbrunnen erstellt wurde. Die Trägerschaft war 2017 durch die Stadt Zürich, den Zürcher Segel Club, den Zürcher Yacht Club und den Segel-Club Enge sowie durch die KIBAG Gruppe und die Versicherungsgesellschaft «die Mobiliar» gegründet worden. Sie finanzierte insbesondere den Projektwettbewerb, den Gestaltungsplan, den Umweltverträglichkeitsbericht sowie das Vorprojekt.
Aufgrund der langwierigen Arbeiten und dem hohen Finanzbedarf stiegen zwei Mitglieder aus der Einfachen Gesellschaft aus. Aufgrund des grossen öffentlichen Interesses an der Marina Tiefenbrunnen, ist die Stadt Zürich nach eingehender Prüfung zum Schluss gekommen, dass es sinnvoll ist, das Projekt Marina Tiefenbrunnen als städtisches Vorhaben weiterzuführen. Der Stadtrat beantragt neue einmalige Ausgaben von 8,89 Millionen Franken für die Projektierung des Wassersportzentrums mit Hafenanlage. Mit Annahme des Projektierungskredits durch den Gemeinderat wird die Stadt das Projekt der Trägerschaft abkaufen und diese kann aufgelöst werden.