Erweiterung, Umbau und Instandhaltung Wache Süd
Feuerwehr und Rettungsdienst müssen im Notfall innert 10 Minuten den Einsatzort erreichen. Im Kreis 2 gelingt das dem Rettungsdienst nur in rund 60 Prozent der Fälle. Die Wache Süd von Schutz & Rettung Zürich soll daher erweitert und umgebaut werden, sodass künftig die Berufs- und Milizfeuerwehr sowie die Sanität ihre Einsätze reibungslos leisten können.
- Bauherrschaft
Stadt Zürich - Eigentümervertretung
Immobilien Stadt Zürich - Bauherrenvertretung
Amt für Hochbauten - Architektur
Conen Sigl Architekt:innen GmbH, Zürich - Baumanagement
Drees & Sommer Schweiz AG, Zürich - Landschaftsarchitektur
Kuhn Landschaftsarchitekten GmbH, Zürich - Bauingenieurwesen
SEFORB sarl, Uster - HLKS-Ingenieurwesen
Jobst Willers Engineering AG, Zürich
- Auswahlverfahren
Projektwettbewerb im selektiven Verfahren (einstufig, anonym), 2018 - Politischer Prozess
Der Ausführungskredit wurde an der Volksabstimmung vom 9. Juni 2024 mit 89 % Ja-Stimmen genehmigt. - Objektkredit
CHF 69,75 Mio.
- Bauzeit
2025 – 2028
Antworten zur Standortstrategie
Antworten auf die häufigsten Fragen zur Standortstrategie von Schutz & Rettung Zürich.
Die 1937 von Stadtbaumeister Hermann Herter erstellte Brandwache dient heute als Hauptsitz von Schutz & Rettung Zürich. Sie ist auch 80 Jahre nach ihrer Inbetriebnahme optimal gelegen. Die engen Platzverhältnisse in der Fahrzeughalle, im Innenhof und im Garderobenbereich erschweren allerdings heute effiziente Einsatz- und Logistikprozesse. Zudem sollen neben der Berufsfeuerwehr neu auch die Sanität (mit dem Rettungsdienst für Notfalleinsätze und dem Verlegungsdienst für den Transport medizinisch stabiler Patient*innen) sowie die Milizfeuerwehr in den Betrieb der künftigen Wache Süd eingebunden werden. Eine Erweiterung, Umbauten und die Instandhaltung des Bestandesbaus sind daher notwendig.
Baumassnahmen für die Notfallversorgung
Ziel ist eine Gesamtoptimierung des Areals. Um dies zu erreichen, sollen die städtische Liegenschaft Weststrasse 18 und die kleineren Hofbauten im Innenhof rückgebaut werden. Der Erweiterungsbau für die Sanität mit neuen Betriebs- und Büronutzungen kann so direkt am Westflügel der Wache anschliessen. Im Erdgeschoss und im 1. Obergeschoss sind die einsatzrelevanten Nutzungen mit den Retablierungsräumen, Garderoben und Ruheräumen der Sanität kompakt um die Fahrzeughalle angeordnet. Dazwischen bildet das 2. Obergeschoss ein Scharnier zwischen dem Erweiterungsbau und der bestehenden Wache. Sämtliche gemeinschaftliche Nutzungen wie Sitzungs- und Aufenthaltsräume werden dort zusammengeführt.
Im nördlichen Bereich des Innenhofs wird der SZU-Tunnel mit einem neuen Hofgebäude in Form einer «Brücke» überbaut. Dieses Brückengebäude erhält wie der Erweiterungsbau ein Sheddach und verbindet diesen über die neue Tiefgarage und das bestehende Untergeschoss mit dem Bestandsgebäude. Mit dem Brückengebäude werden heutige Nutzungskonflikte entflochten: Die Wäscherei wird neu im 1. Obergeschoss des Brückengebäudes untergebracht und so optimal mit dem Garderobentrakt der Feuerwehr im Bestandsgebäude verbunden. Die Anlieferung im Erdgeschoss des Brückengebäudes liegt nahe beim Hofeingang und kommt so nicht in Konflikt mit den Verkehrsflächen der Einsatzfahrzeuge. Weitere bauliche Eingriffe in den Bestandsgebäuden sind erforderlich aufgrund von Auflagen im Bereich Hochwasserschutz, Brandschutz, Erdbebensicherheit und Gebäudetechnik.
Umweltgerechte Energieversorgung im Sinne von Netto-Null
Eine neue Energiezentrale im Erweiterungsbau soll zusammen mit der Photovoltaikanlage auf dem Steildach des Neubaus den Wärme- und Kältebedarf der Gesamtanlage zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien abdecken. Auch die Abwärme der neuen Transformatorenstation im Erweiterungsbau kann während der Heizsaison für die Energieerzeugung genutzt werden.
Als Massnahmen zur Hitzeminderung und für mehr Biodiversität im Hof sind eine grossflächige Begrünung der Dachterrassen sowie eine Bepflanzung als Übergang zu den Nachbargärten rund um den hell gestalteten Hartbelag vorgesehen. Wo immer möglich – wie beispielsweise bei Fahrzeugabstellflächen oder auf den Dächern – sind unversiegelte Flächen oder Grünbereiche geplant. Entlang der Grundstücksgrenze werden fünf neue Bäume sowie Blütensträucher und in zentraler Position im Hof ein neuer grosser Baum gepflanzt. Der strassenseitige Baum, der durch die Ausfahrt des Neubaus entfernt werden muss, wird in der Weststrasse Richtung Manessestrasse ersetzt und mit dem bestehenden Baum in einer grösseren Baumscheibe zusammengefasst.
Architekturwettbewerb
Zur Qualitätssicherung von Neubauten setzt das Amt für Hochbauten auf den Architekturwettbewerb.
FUCHS
1. Rang | 1. Preis
Antrag zur Weiterbearbeitung
- Architektur
Conen Sigl Architekten GmbH ETH SIA BSA, Zürich - Bauingenieurwesen
SEFORB, Uster
Erklärvideo Standortstrategie
Die Einsatzkräfte von Schutz & Rettung Zürich (SRZ) sollen ihren Einsatzort innert zehn Minuten nach der Alarmierung erreichen. Mit den bestehenden Wachen kann SRZ diese Vorgaben vor allem in den peripheren Gebieten im Westen und Norden der Stadt bereits heute nicht mehr in jedem Fall erfüllen.