Graffiti-Schutzbehandlungen
Spraylack, Filzstifte, Tinte oder andere Farben werden von porösen Untergründen wie von einem Schwamm aufgesogen und dringen tief ein. Graffitischutz soll einerseits davor schützen, dass Farbe in poröse Untergründe eindringt, und andererseits eine Reinigung ohne schädigende Eingriffe zulassen.
Um Farben wieder restlos vom Untergrund entfernen zu können, ist ein Graffitischutz empfohlen. Diese transparenten Schutzschichten sind grundsätzlich zwei Wirkungsweisen zuzuordnen:
- Es gibt temporäre Opferschicht-Systeme, die jeweils zusammen mit der Sprayfarbe abgewaschen und danach lokal neu aufgetragen werden. Sie lassen eine eingeschränkte Wasserdampfdiffusion zu.
- Es gibt permanente Systeme, die mehrere Reinigungszyklen überdauern und maximal sechs Jahre wirken. Sie lassen kaum Wasserdampfdiffusion zu und sind deshalb im Hochbau nicht geeignet.
Neben den transparenten Schutzprodukten gibt es noch andere Wege der Prävention. Es stehen auch verschiedene Reinigungsmethoden zur Auswahl. Welche Kombination auf welchem Untergrund zu empfehlen ist, kann der folgenden Übersicht entnommen werden.
Leider enden die Ansprüche an Graffitischutz häufig damit, Graffiti möglichst preisgünstig wieder entfernen zu können. Dabei werden Belastungen für Fassaden oder Gewässer ignoriert. Aus Sicht eines Eigentümers, der sein Objekt möglichst nachhaltig pflegen möchte, sind Produkte und Methoden zu meiden, die Schäden am Untergrund verursachen. Bisher gab es keine Produkte, die den Ansprüchen von Unterhalt, Optik, Bauphysik und Umwelt gleichermassen genügt hätten.
Aufgrund dieser unbefriedigenden Situation hat die Fachstelle Graffiti die Entwicklung eines völlig neuartigen Graffitischutzes initiiert: Aravel ist ein effizienter Graffitischutz, der auf der Bausubstanz kaum sichtbar ist, den Untergrund nicht verändert und biologisch abbaubar ist. Deshalb wird Aravel sowohl von der Denkmalpflege als auch von der Fachstelle Nachhaltiges Bauen empfohlen.
Graffitischutz auf historischen Bauten
Gerade beim Graffitischutz historischer Fassaden liegen Werbeversprechen und Praxiserfahrungen weit auseinander. Das kann fatale Folgen haben. Die Stadt Zürich mit ihrem hohen Anteil an denkmalgeschützten Gebäuden hat deshalb grosses Interesse an einer Klärung dieser Situation.
Die Fachstelle Graffiti hat beim BWS-Labor in Winterthur eine Evaluation in Auftrag gegeben und die Resultate in einer Broschüre zusammengefasst. Analysiert wurden alle gängigen Graffitischutzsysteme und deren bauphysikalische Auswirkungen auf historische Bausubstanz.