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Beschaffung und Verwendung

stadt-zuerich.ch/oeko-kompass-beschaffung

Mit dem Neudenken der oftmals linear dargestellten Wertschöpfungsketten in Richtung Kreislaufwirtschaft eröffnen sich Chancen für Unternehmen. Reparaturdienstleistungen bieten sich an, Produkte können vermietet statt verkauft werden, recycelte Materialien ermöglichen neue Geschäftsmodelle. Infomieren Sie sich über Möglichkeiten und Angebote.

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Nachhaltige Beschaffung

Der klassische Einkauf konzentriert sich darauf, Produkte und Dienstleistungen in hoher Qualität zu einem möglichst attraktiven Preis zu beschaffen. Umweltpolitische Vorgaben sowie das gestiegene Umweltbewusstsein verlangen jedoch eine nachhaltigere Beschaffung. Deren Umsetzung ist wegen der vielen internen und externen Schnittstellen besonders herausfordernd. Es ist wichtig, die Mitarbeitenden zu sensibilisieren und ihnen die Vorteile des nachhaltigen Einkaufs aufzuzeigen. Um die Nachhaltigkeit im gesamten Lieferkettenmanagement einzubinden, sollten Unternehmen die Lieferant*innen direkt einbeziehen.

Das können Sie tun

  • Definieren Sie Standards und legen Sie Richtlinien fest. So ermöglichen Sie auch bei einer dezentralen Beschaffung einen nachhaltigen Einkauf.
  • Informieren Sie Ihre Lieferant*innen über Ihre Nachhaltigkeitsanforderungen.
  • Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeitenden für nachhaltige Beschaffungsmöglichkeiten.

Vorteile und Wirkung

Eine nachhaltige Beschaffung:

  • fördert umweltfreundliche und sozialverträgliche Produkte.
  • unterstützt die Vorbildfunktion Ihres Unternehmens.
  • geht sorgsam mit den Ressourcen um.
  • reduziert den CO2-Fussabdruck im Konsum.

Weiterführende Informationen und Empfehlungen

  • Die Plattform Kompass Nachhaltigkeit informiert und unterstützt Unternehmen in der nachhaltigen Beschaffung.
  • topten.ch informiert über die Energieeffizienz verschiedener elektronischer Geräte.
  • Der Papierrechner von Ecopaper vergleicht die Gesamtumweltbelastung von Recyclingpapier mit derjenigen von Neufaserpapier. Informieren Sie sich, wie viele Umweltbelastungspunkte Ihr Unternehmen einsparen könnte, oder es vielleicht bereits tut? Darüber hinaus stellt die Webseite diverse Ratgeber bereit, zum Beispiel zum Thema Papier oder zu ökologischen Schweizer Druckereien.
  • Die unabhängige Plattform Labelinfo vergleicht verschiedene Umweltlabels und unterstützt Sie beim Einkaufsentscheid.
  • Es muss nicht immer neu sein. Auch bereits gebrauchte Produkte können die Anforderungen erfüllen. Beschaffen Sie Möbel über eine Secondhand-Plattform wie etwa Ricardo, Tutti, Anibis. Laptops, Smartphones und Zubehör finden Sie neben den bereits genannten Plattformen auch bei Revendo.

Sharing- und Tausch-Systeme

Der Ansatz der Kreislaufwirtschaft sieht vor, Materialien und Produkte so lange wie möglich im Umlauf zu behalten. Unternehmen spielen dabei eine wichtige Rolle. Sie sparen mit der Weitergabe und dem Einsatz von gebrauchten Geräten und Materialien Energie, Ressourcen und Kosten. Auch das Teilen von Dingen und die Wiederverwendung erhöhen die Ressourceneffizienz und verlängern die Lebenszeit von Produkten. 

Das können Sie tun

  • Nutzen Sie Sharing-Angebote. Dies bietet sich für Arbeitsplätze an, für teure Güter wie zum Beispiel Fahrzeuge, aber auch für selten benötigte Geräte, etwa Bohrmaschinen.
  • Schaffen Sie Sharing-Angebote: Stellen Sie anderen Objekte oder Infrastrukturen zur Verfügung, die Sie selbst nicht ständig brauchen.
  • Beispiele für etablierte Sharing-Angebote sind Sharely (für Güter), GoMore, Mobility oder Carvelo2go (im Bereich Mobilität), Maison, ImpactHub (für Arbeitsräume).
  • Prüfen Sie, ob Sie Ihre Erzeugnisse im Sinne von «Product as a Service» nicht nur verkaufen, sondern auch vermieten können. Nutzen Sie dafür das Reffnet-Beratungsangebot zu Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft für mögliche neue, zirkuläre Geschäftsmodelle.
  • Schliessen Sie sich mit anderen Unternehmen zusammen, zum Beispiel auf der Plattform Made in Zürich. So können Sie Wissen und Ressourcen teilen und stossen womöglich auf Abfallprodukte, die in einem anderen Betrieb als Rohstoff dienen.
  • Tauschen Sie sich mit anderen Unternehmen aus, zum Beispiel über die Gewerbe- oder Branchenverbände, die Plattform Circular Economy Switzerland oder die Werkstatt Kreislaufwirtschaft CE123.ch.

Vorteile und Wirkung

Indem Sie Produkte ausleihen, teilen oder tauschen,

  • verlängern Sie deren Nutzungsdauer.
  • fördern Sie Mietmodelle, die Zusatzeinnahmen generieren.
  • lenken Sie den Fokus auf hochwertige und langlebige Produkte.
  • sparen Sie Kosten, Lagerplatz und Wartungsaufwand.

Weiterführende Informationen und Empfehlungen

Reparatur

In jedem Produkt stecken nicht nur wertvolle Rohstoffe, sondern auch viel Energie. Für eine nachhaltige Wirtschaft ist es daher entscheidend, Produkte lange im Kreislauf zu halten. Dazu gehören nicht bloss Reparaturangebote, sondern auch, dass Dinge so entworfen werden, dass sie sich reparieren lassen oder eine Zweitnutzung erlauben. Als positiver Nebeneffekt erschliessen sich attraktive Geschäftsmodelle für lokale Firmen, die sich in der Kreislaufwirtschaft engagieren.

Das können Sie tun

  • Bieten Sie Reparaturdienstleistungen aktiv an. Dies führt zu einer engeren Kundenbindung.
  • Registrieren Sie sich auf reparaturfuehrer.ch.
  • Setzen Sie sich für die Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure in der Wertschöpfungskette ein. Suchen Sie den Austausch in ihrem jeweiligen Branchenverband oder in der Initiative Made in Zürich.

Vorteile und Wirkung

Wenn mehr Produkte repariert und weiterverwendet werden,

  • verbessert dies die Energie- und Ressourceneffizienz der Wirtschaft.
  • verkleinert sich die Abfallmenge.
  • steigt die lokale Wertschöpfung – etwa im Service und Unterhalt.
  • erhöht sich der Druck auf Hersteller, reparaturfähige und langlebige Produkte zu schaffen.

Weiterführende Informationen und Empfehlungen

  • Praxisbeispiele zu Eco-Design und Anpassung des Geschäftsmodells: reffnet.ch

Green IT

In der Informationstechnik (IT) gibt es zwei verschiedene Ansätze, welche die Nachhaltigkeit fördern. Einerseits soll die IT umwelt- und ressourcenschonend gestaltet sein. Diese Massnahmen bezeichnet man als «Green in IT». Andererseits kann auch die IT selbst dazu beitragen, Ressourcen und Energie zu sparen und gleichzeitig die Kosten zu reduzieren; diese Massnahmen werden «Green by IT» genannt. Beide Ansätze sind für Unternehmen wichtig.

Das können Sie tun

  • Beschaffen Sie energieeffiziente IT-Geräte und Server. Bei Topten finden Sie energieeffiziente Geräte im Preisvergleich. Beachten Sie die Angaben zu den Energieeffizienzklassen.
  • Vermeiden Sie den Stand-by-Modus aller Geräte, indem Sie die Stromzufuhr ausserhalb der Arbeitszeiten unterbrechen.
  • Vermeiden Sie Dienstreisen; führen Sie stattdessen Videokonferenzen.
  • Installieren Sie Telefonie-Programme auf dem Computer, und verzichten Sie auf Telefonapparate an den Arbeitsplätzen.

Vorteile und Wirkung

Der Einsatz von Green IT

  • verringert den Energieverbrauch der verschiedenen IT-Geräte.
  • spart Ressourcen.
  • fördert smarte Lösungen.

Weiterführende Informationen und Empfehlungen

  • Die Raumtemperatur des Serverraums muss nicht tiefer als 26°C sein. Falls die natürliche Belüftung nicht ausreicht, verwenden Sie eine möglichst effiziente Split Klimaanlage, beispielsweise mit dem Label Blauer Engel. Mehr Informationen zur Kühlung von Serverräumen: Subag
  • Verkaufen Sie nicht mehr gebrauchte Geräte über Revendo oder zu einem günstigen Preis an Ihre Mitarbeitenden.
  • Informieren Sie sich, ob Sie IT-Geräte mieten anstatt kaufen können. Ein Vorteil des Mietmodells ist, dass der Anbieter bei einem Defekt die Wartung übernimmt oder das Gerät ersetzt. Fragen Sie nach, ob der Anbieter bei der Rücknahme von Geräten die einzelnen Teile wieder verwendet oder alles entsorgt.
  • Beispiele für solche Mietmodelle sind die Vermietung von Licht von Philips oder die Vermietung von Waschmaschinen von V-Zug.
  • Informieren Sie sich im Massnahmenkatalog von GreenIT Switzerland. Der Katalog informiert über die ökologische, ökonomische und energetische Wirkung einzelner Massnahmen und auch über den finanziellen oder zeitlichen Aufwand.

Papier

Schweizweit verbrauchen wir pro Person und Jahr 168 Kilo Papier. Damit gehört die Schweiz zu den weltweiten Spitzenreiterinnen im Papierverbrauch, obwohl die Digitalisierung Gedrucktes mehrheitlich überflüssig macht. Noch immer werden an einem Tag pro Büroarbeitsplatz 40 bis 50 Blatt Papier verbraucht – meist unnötigerweise.

Das können Sie tun

  • Verwenden Sie Recyclingpapier des verlässlichsten Labels «Blauer Engel».
  • Reduzieren Sie den Papierverbrauch, indem Sie Dokumente elektronisch bearbeiten und archivieren, Dokumente doppelseitig drucken und die Verkleinerungsfunktion des Broschürendrucks aktivieren, einseitig bedrucktes Papier als Notizzettel verwenden.
  • Bieten Sie E-Paper an und verzichten Sie auf Drucksachen.
  • Sammeln Sie Altpapier: Papierrecycling der Stadt Zürich 
  • Weitere Tipps zum Umsteigen auf Recyclingpapier liefert der Verein Ecopaper

Vorteile und Wirkung

Der konsequente Einsatz von Recyclingpapier sowie ein sparsamer Umgang damit:

  • unterstützt den Wald- und Klimaschutz.
  • minimiert die Ausgaben für Papier und Druck.

Weiterführende Informationen und Empfehlungen

  • Die Produktion von Recyclingpapier benötigt rund dreimal weniger Energie und Wasser als die Produktion von Frischfaserpapier.
  • Recyclingpapier verringert den Einsatz von Zellstoff. Pro Packung weisses Papier werden bis zu fünf Kilogramm Holz benötigt.
  • Altpapier kann mehrfach rezykliert werden. Deshalb ist das Sammeln sinnvoll. 
  • Entsorgungskalender der Stadt Zürich

Weitere Informationen