Wie lassen sich die Ziele erreichen?
Die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft sind ehrgeizig. Auf lange Sicht und mit vereinten Kräften sind sie aber erreichbar. Denn es gibt noch grosse Potenziale, um Energieverbrauch und CO₂-Emissionen zu verringern. Um diese auszuschöpfen, sind alle politischen Ebenen gefordert: Neben der Stadt auch Kanton und Bund. Und schliesslich braucht es das Engagement von Bevölkerung, Institutionen und Unternehmen.
Ist die 2000-Watt-Gesellschaft überhaupt möglich?
Ja, auf lange Sicht sind die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft realistisch. Dazu müssen umgesetzte und geplante Ansätze und Projekte konsequent weiterverfolgt und neue, deutlich weitergehende Massnahmen ergriffen werden.
Wo liegen die grössten Reduktionspotenziale?
Am effektivsten sind folgende Ansätze:
- Fossile Wärmeversorgung ersetzen: durch dezentrale Systeme mit erneuerbaren Energien oder durch Fernwärme- und Energieverbunde, die Abwärme oder Umweltwärme nutzen.
- Ausschliesslich Strom aus erneuerbaren Quellen nutzen.
- Energieverbrauch von Gebäuden reduzieren: durch effizientere Geräte und Beleuchtung, energetische Sanierungen und effiziente Neubauten sowie durch geringere Platzansprüche für Wohnen und Arbeiten.
- Mobilität klimafreundlicher gestalten: durch geringere CO₂-Emissionen beim motorisierten Individualverkehr und beim Flugverkehr und durch eine vermehrte Nutzung des öffentlichen Verkehrs.
- Graue Energie einsparen: durch vermehrtes Recycling, bewussten Konsum und eine nachhaltigere Ernährung.
An einem Strick ziehen
Im Alleingang kann die Stadt Zürich die Ziele der 2000-Watt-Gesellschaft nicht erreichen. Für eine Umsetzung in der Breite braucht es zusätzlich politische Weichenstellungen und weiterführende Massnahmen, die in der Kompetenz von Kanton und Bund liegen, zum Beispiel:
- Verschärfung der Energievorschriften für Gebäude
- Einführung einer CO₂-Abgabe auf Treibstoffe
- Erhöhung der CO₂-Abgabe auf Brennstoffe
- Massnahmen beim Flugverkehr
Auch Privatpersonen und Unternehmen sind aufgefordert, die 2000-Watt-Gesellschaft mitzugestalten. Nur mit dem Zutun jedes und jeder Einzelnen kann sich Zürich zu einer nachhaltigen Stadt mit hoher Lebensqualität entwickeln.
Ausstieg aus der Atomkraft
Heute stammen noch 9 Prozent des in Zürich verbrauchten Stroms aus Atomkraft. Die Stadt ist mit 15 Prozent am AKW Gösgen beteiligt. Sie hält 20 Prozent an der Aktiengesellschaft für Kernenergiebeteiligungen und kann damit Strom aus dem Atomkraftwerk Leibstadt sowie aus den französischen Werken Bugey und Cattenom beziehen. Bis 2034 sollen diese Beteiligungen verkauft sein. Ausserdem verzichtet die Stadt Zürich auf neue Beteiligungen und Bezugsrechte an Atomkraftwerken. Der Atomstrom soll mit einem Ausbau der Wind-, Solar- und Wasserkraft ersetzt werden.
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