Lebensqualität und Energieeffizienz dank verdichtetem Bauen
Die Familienheim-Genossenschaft Zürich (FGZ) bewegt sich: Sie verdichtet ihre Siedlungen und schafft neuen Wohnraum. Mit einer attraktiven Siedlungsstruktur, einer nachhaltigen Mobilität und einer innovativen Energieversorgung sorgt sie gleichzeitig für eine hohe Lebensqualität im Quartier und schafft Voraussetzungen für eine 2000-Watt-Gesellschaft.
500 bis 700 zusätzliche Wohnungen baut die FGZ im Friesenberg bis 2050. Die Genossenschaft baut hierzu 8 bis 10 der insgesamt 25 Siedlungen um und nutzt dabei die Chancen, die verdichtetes Bauen bietet: Dank gemeinschaftlich nutzbaren Grünflächen und einem neuen Zentrum wird das Quartier im Inneren belebt. Die Schweighofstrasse, die heute das Quartier durchtrennt, wird zu einem lebhaften Begegnungsort, geplant sind Läden und eine Tempo-30-Zone. Neue Velo- und Fusswege und eine optimale Anbindung an den öffentlichen Verkehr sollen autofreie Haushalte und eine nachhaltige Mobilität fördern.
Auch die Energieversorgung wird vollständig umgebaut: Über ein Anergienetz wird Abwärme aus den benachbarten Rechenzentren von Swisscom und Credit Suisse im Quartier verteilt und mit Hilfe von Wärmepumpen zum Heizen der Gebäude genutzt. Dafür wird die im Sommer anfallende Abwärme mit über 330 Erdsonden im Untergrund gespeichert und im Winter wieder gefördert. Gleichzeitig reduziert die FGZ mit energieeffizienten Ersatzneubauten und Sanierungen ihren Energiebedarf. Dadurch, und dank der Abwärmenutzung, sinkt der Bedarf an fossilen Energieträgern von 34 auf 4 GWh und der Ausstoss von CO2 von 9600 auf 870 Tonnen pro Jahr.
Nur am Kerngedanken der FGZ wird nicht gerüttelt: Ein Teil der älteren Wohnungen bleibt erhalten, womit sowohl die Preisstruktur der Wohnungen als auch die gute soziale Mischung weiterbestehen kann.
Ausgangslage | Rund 2300 Wohneinheiten, davon 860 Reihenhäuser; Abwechslungsreiches Siedlungsgeflecht mit baulicher Interpretation des genossenschaftlichen Wohnens; Teils alte, renovationsbedürftige Gebäude mit hohem Energiebedarf; Schweighofstrasse als stark befahrene Durchgangsstrasse; Energieversorgung mit neun grossen, öl- oder gasbetriebenen Energiezentralen. |
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Massnahmen | Siedlung soziale Durchmischung, Begegnungszonen, Erdgeschossnutzung, Schul-, Sport- und Gemeinschaftseinrichtungen im Areal; FGZ wird mit 500–700 neuen Wohnungen verdichtet; zur Verfügung stellen von privatem, halböffentlichem und öffentlichem Freiraum; attraktive Gestaltung der Schweighofstrasse als Begegnungszone; 2000-Watt-Anforderungen wurden in den Masterplan FGZ aufgenommen; Synergien der verschiedenen Planungsschritte werden genutzt. Die Erdsonden (Erdspeicher) des Anergienetzes befinden sich unter den Ersatzneubauten. Gebäude Senken des Energiebedarfs mittels Ersatzneubauten und Sanierung der älteren Gebäude Energieversorgung Ersatz der Öl-/Gasheizungen durch ein Anergienetz. Nutzung der Abwärme der Rechenzentren von Swisscom- und CS. Öl/Gas sind nur noch bei Lastspitzen nötig. |
Zeitraum | Kontinuierliche Erneuerung der Genossenschaftsbauten Abschluss Anergienetz bis ca. 2050 (zweite Etappe des Anergienetzes bis 2019) |
Kosten | Anergie-Netz: Rund 40 Millionen Franken |
Wirkung | Mit der Sanierung sinkt der Energiebedarf von 35 GWh auf 15 GWh; Die 10,2 GWh, die das Anergienetz liefert, decken gut zwei Drittel des Energiebedarfs; Die Treibhausgasemissionen sinken von 9600 Tonnen CO₂ pro Jahr auf 870 Tonnen CO₂ pro Jahr. |
Einbettung in die Roadmap | Stossrichtung «Siedlung» Handlungsfelder: «Attraktive, durchmischte und verdichtete Siedlungen realisieren»; «motorisierten Mobilitätsbedarf reduzieren» Stossrichtung «Gebäude» Handlungsfelder «Bestehende Liegenschaften energetisch optimieren»; «Neubauten auf minimalen Energieverbrauch auslegen» Stossrichtung «Energieversorgung» Handlungsfeld «Wärmegewinnung und -nutzung aus lokalen erneuerbaren Quellen und Abwärme steigern» |