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Energie und Dünger aus Bioabfall

Seit 2013 wird im Vergärwerk Werdhölzli aus Küchen- und Gartenabfällen und Speiseresten Biogas, Kompost und Dünger hergestellt. Dank der erneuerbaren Energie sinken die CO2-Emissionen und wertvolle Nährstoffe aus dem Bioabfall werden wieder dem Boden zugeführt.

Rüstabfälle und Essensreste sind zu schade für den Züri-Sack. Denn das organische Material enthält nebst Energie auch wertvolle Nährstoffe. Deshalb hat die Stadt Zürich 2013 die Abfuhr von Bioabfällen aus Haushalten als neue Dienstleistung eingeführt.

Rund 30 Kilogramm organische Abfälle aus Küche und Garten entsorgt jede Zürcherin und jeder Zürcher durchschnittlich pro Jahr über die grünen Container. Im Vergärwerk Werdhölzli wird daraus Biogas hergestellt, das anschliessend aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist wird. «Diese praktisch CO2-neutrale Energie reicht, um über 1000 Haushalte mit Wärme zu versorgen. Damit können wir die CO2-Emissionen um rund 2000 Tonnen jährlich senken», erklärt Helmut Vetter, Leiter des Vergärwerks. Neben dem Biogas entstehen bei der Vergärung Kompostprodukte sowie Flüssigdünger, die in der Landwirtschaft oder im Gartenbau eingesetzt werden. «Damit wird der Stoffkreislauf geschlossen», so Vetter. Und der Bedarf an energieintensivem Kunstdünger sinkt.

Insgesamt werden im Vergärwerk Werdhölzli rund 25 000 Tonnen organisches Material verwertet, nicht nur von Haushalten der Stadt Zürich, sondern auch Bioabfall aus dem Limmattal und von städtischen Ämtern und privaten Betrieben. In der Aufbereitungsanlage wird nebst dem Biogas aus Bioabfall auch Klärgas auch Klärgas aus der benachbarten Abwasserreinigungsanlage Werdhözli aufbereitet und ins Erdgasnetz eingespeist. Damit lassen sich knapp 4000 Haushalte zusätzlich mit erneuerbarer Wärme versorgen und die CO2-Emissionen um weitere 11 000 Tonnen reduzieren.

Ausgangslage

32 % des Kehrichts in der Schweiz sind biogenen Ursprungs, rund die Hälfte davon landet im Abfallsack (BAFU-Studie 2014).

Stadt Zürich: bis 2013 stoffliche Verwertung von Gartenabfällen in Kompostieranlage (ca.  14 000 t/a), energetische Verwertung von Küchenabfällen im Züri-Sack im Kehrichtverwertungsanlage.

Massnahmen 

Vergärwerk Werdhölzli: stoffliche und energetische Verwertung von Bioabfall aus Garten und Küche mit einer Kapazität von 25 000 Tonnen pro Jahr;

Biogasaufbereitungsanlage mit einer Kapazität rund 60 Mio. kWh;

Aufbau Sammelsystem für biogene Abfälle;

Vermarktung Biogas durch Energie 360° AG, Vermarktung; Kompostprodukte und Flüssigdünger durch die Biogas Zürich AG.

ZeitraumInbetriebnahme: 2013
Kosten

Investitionskosten: 25 Mio. Franken

Finanzierung durch Bioabfall-Abo, Einlieferungen von biogenen Abfällen nach Gewicht und Verkauf von Biogas

Wirkung

Energetische und stoffliche Verwertung von 25 000 t Bioabfall

Biogasproduktion aus Vergärwerk: 12 Mio. kWh

Biogasproduktion aus Abwasserreinigungsanlage: 48 Mio. kWh

Gärgut fest und Holz: 10 000 t/a

Gärgut flüssig (Flüssigdünger: 12 000 t/a

CO2-Reduktion (Vergärwerk und Abwasserreinigungsanlage): > 14 000 t/a

Einbettung in Roadmap

Stossrichtung «Energieversorgung»

Handlungsfeld «Wärmegewinnung und -nutzung aus erneuerbaren Quellen und Abwärme steigern»

Stossrichtung «Konsum»

Handlungsfeld «Stoffkreisläufe schliessen, Wiederverwendung, Recycling und Verwertung fördern»

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