Häufige Fragen zu Nagetieren
Ratten kommen normalerweise entlang von Gewässern und in der Kanalisation vor. Je mehr Essensreste oder Vogelfutter sie vorfinden, desto mehr Nachwuchs produzieren sie. Die Fachstelle Schädlingsprävention kontrolliert mehrmals pro Jahr Stellen, wo Ratten regelmässig auftreten. Deshalb gibt es in Zürich im Vergleich zu anderen Städten relativ wenig Ratten in der Nähe von Menschen.
Ratten und Mäuse können gefährliche Krankheitskeime übertragen und durch ihren Nagetrieb grosse Materialschäden anrichten. Gleichzeitig liefern wir Menschen den Ratten ein überreichliches Futterangebot: Durch überquellende Container, weggeworfene Lebensmittelreste oder das Verstreuen von Vogelfutter erhalten die Nager viel mehr Futter als in einer natürlichen Umgebung. Ohne Präventionsmassnahmen käme es deshalb schnell zu einer Rattenplage und somit zu einer Gefährdung des Menschen. Die Fachstelle Schädlingsprävention der Stadt Zürich geht deshalb regelmässig an öffentlichen See- und Flussufern sowie an anderen Stellen, wo Nager und Menschen zusammen vorkommen, gegen Ratten und Mäuse vor.
Ziel der Schädlingsprävention ist es, ein übermässiges Anwachsen der Rattenpopulation von Vornherein zu verhindern. Leider finden Ratten auf ihren Streifzügen durch die Stadt viel zu oft achtlos weggeworfene Lebensmittel. Gelingt es, solche Situation zu verhindern, müssen weniger Ratten getötet werden.
Mehr Achtsamkeit bei der Entsorgung essbarer Abfälle hätte eine grosse Wirkung auf die Entwicklung von Ratten. Die Nager werden von Lebensmittelresten und Vogelfutter angelockt. Je grösser das Nahrungsangebot ist, desto schneller vermehren sich die Ratten. Häufig liegt die Ursache bei überquellenden Abfallcontainern, die für Ratten ein Nahrungsreservoir erster Güte sind. Übers WC entsorgte Essensreste, im Freien verstreutes Vogelfutter und achtlos ins Gebüsch geworfene Essensreste ergänzen den Menüplan der anspruchslosen Nager.
Wer Vögeln im eigenen Garten bei Schnee oder Dauerfrost durch den Winter helfen will, sollte die Informationen der Vogelwarte zur Fütterung von Kleinvögeln beachten.
Wer in der Stadt Zürich Ratten oder andere Schädlinge entdeckt, kann dies über die App «Züri wie neu», www.zueriwieneu.ch melden, oder uns anrufen auf die Tel. Nr. 044 412 28 38.
Informationen zur Bekämpfung von Nagetieren im eigenen Haus finden Sie in unseren Merkblättern.
Käse wird an der Wärme schnell ranzig und ist dann nicht mehr sehr attraktiv. Mäuse ernährten sich ursprünglich von Grassamen. Die bei uns als Schädling auftretende Hausmaus akzeptiert eine breite Auswahl an Futterquellen. Sie frisst gern Körner, aber auch Nutella oder Schokolade. Ein sehr guter Köder ist eine Mischung aus eingeweichten Haferflocken mit Erdnussbutter und gebratenem Speck.
Nein, das ist nicht so. Journalistinnen und Journalisten verwenden zwar immer wieder in ihren Berichten über Ratten die «Eine Ratte pro Person»-Regel, die 1909 von W.R. Boelter in England unter «The rat problem» publiziert wurde. Diese Regel entbehrt jedoch jeder wissenschaftlichen Grundlage.
Mister Boelter bereiste die englische Landschaft und fragte die Bewohnerinnen und Bewohner folgende Frage: «Halten Sie es für möglich, dass es hier eine Ratte pro Acre (1 Acre = 0,4 ha) hat?» Er erhielt die Antwort: «Ja, natürlich» oder «Nein, die Zahl ist zu tief». Bewohnerinnen und Bewohner von Städten wurden in dieser Studie nicht befragt. Schlussendlich kam er zur «gelehrten» Annahme, dass es pro kultivierte Acre in England ungefähr eine Ratte hat. Damals gab es in England 40 Millionen kultivierte Acres und daraus folgerte Boelter, dass es auch ca. 40 Millionen Ratten gäbe. Zufälligerweise wohnten zu der Zeit in England gerade 40 Millionen Leute. Daraus wurde die «Eine Ratte pro Acre» Statistik zu einer Ratte pro Person. Die Leute liebten diese Statistik und niemand hinterfragte sie für lange Zeit. So wurde dieselbe Rattenstatistik gerne von Schädlingsbekämpfungsfirmen, Ämtern aber auch von der UNO verwendet. In Amerika fing David Davies während des zweiten Weltkriegs an, Ratten und deren Verhalten in Städten zu erforschen. 1949 untersuchte er die Rattenpopulation in New York (damals rund acht Mio. Einwohnerinnen und Einwohner) mittels Fallenfang, Zählung von Eingängen zu Rattenbauten und Laufwegen sowie dem gefundenen Rattenkot. Er kam damals auf eine Schätzung von einer Ratte auf 33 Leute oder rund 250 000 Ratten. Als das New Yorker Gesundheitsdepartement den Bericht las, wurde der stadtweite Rattenvernichtungsplan schubladisiert.
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