Das Klimaforum Zürich führt regelmässig Events mit Netto-Null-relevanten Schwerpunkten durch und ermöglicht so einen Austausch zu spezifischen Fachthemen. Im Fokus des Events «Was isst Zürich?» vom 14. Juni 2022 standen die vier Handlungsfelder Brot-Wertschöpfungskette, nachhaltige Gastronomie, B-Ware in der Gastronomie sowie Logistik – mit dem Ziel, die Umsetzung bereits erarbeiteter Massnahmen interdisziplinär zu beschleunigen. Die vier Handlungsfelder wurden priorisiert, da sie hohe Wirkung erzielen können und partizipativ anschlussfähig sind.
Vor dem interaktiven Teil des Anlasses gab René Estermann, Direktor des Umwelt- und Gesundheitsschutzes Zürich, Einblicke in die Rolle nachhaltiger Ernährung als priorisiertes Handlungsfeld auf dem Weg zu Netto-Null in Zürich. Dabei zeigte er auf, dass Ernährung einen grossen Anteil indirekter CO2-Emissionen verursacht und zum Erreichen des Klimaziels einen wichtigen Hebel darstellt. Anschliessend stellten Yvonne Lötscher und Charlotte Haupt von der Stadt Zürich die Ernährungsstrategie sowie das Forschungsprojekt «Was isst Zürich?» vor. Im Bereich Ernährung liegt das grösste Potenzial bei unserem Ernährungsstil sowie bei der Reduktion von Food-Waste. In Bezug auf die Regionalität wurde im Rahmen der Studie Potenzial bei den Produkten Äpfel und Brot ermittelt. Den Abschluss des ersten Teils markierten drei inspirierende Referate von Patrick Honauer (Gastro Futura), Sascha Graf (Züribrot) und Johannes Kübel (Koopernikus), welche Input für die verschiedenen Handlungsfelder lieferten.
Lösungsansätze und nächste Schritte
In interdisziplinär besetzten Gruppen diskutierten Akteur*innen aus den Bereichen Bildung, öffentliche Hand, Privatwirtschaft, Stiftungen, Forschung und Zivilgesellschaft. Während des Nachmittags entstanden in der kollaborativen Atmosphäre des Impact Hub Zürich zahlreiche Ideen zu Visionen, Herausforderungen und Lösungsansätzen sowie konkrete nächste Schritte in den vier Handlungsfeldern:
- Brot-Wertschöpfungskette: Zentrales Element der erarbeiteten Vision ist die von Zürich betriebene Infrastruktur zur lokalen Brotwirtschaft inklusive einer regenerativen Produktion und handwerklichen Verarbeitungsbetrieben in der Stadt. Nächste Schritte: Durchführung einer Machbarkeitsstudie zu den Verarbeitungskapazitäten in und um Zürich.
- Nachhaltige Gastronomie: Nachhaltige Gastronomie soll attraktiv werden für Zürcher Gastronom*innen, so die Vision. Nächste Schritte: Drei konkrete Best Practices aus Zürich sollen ausgewählt und repliziert werden.
- B-Ware in der Gastronomie: Mit der Vision «Am Schluss wird alles gegessen» sollen bestehende Initiativen durch die Kreation einer Handelsplattform für B-Ware zusammengebracht und integriert werden. Nächste Schritte: Listung interessierter Handelspartner*innen und Abnehmer*innen für B-Ware.
- Logistik: «Logistik für alle» beschreibt die Vision mit der Metapher eines Ameisenhaufens, der als Gesamtkonstrukt sowohl für grosse als auch kleine Unternehmen funktioniert. Nächste Schritte: Ausarbeitung und Einreichung eines Kooperationsprojekt mit der Stadt Zürich zur Identifizierung der Lücken und Potenziale in bestehenden Zürcher Logistiklösungen.
Während des anschliessenden Apéros zogen sowohl die Akteur*innen als auch die Veranstalter*innen seitens Stadt Zürich und Impact Hub gemeinsam das Fazit, dass wichtige Impulse gegeben, Perspektiven eingebracht und konkrete Folgeaktivitäten aufgegleist wurden. Zusätzlich ergaben sich wertvolle Kontakte und Vernetzungsmöglichkeiten, welche die Umsetzung der Massnahmen und Nutzung der Synergiepotenziale beschleunigen werden.
Wie geht es weiter?
Möchten Sie wissen, wie es weitergeht, und in Zukunft selbst aktiv mitgestalten? Auf der digitalen Partizipationsplattform des Klimaforums können Sie mitverfolgen, wie sich die aktuellen Initiativen weiterentwickeln, und sich dort selber einbringen. Wenn Sie ein neues konkretes Projekt zusammen mit der Stadt Zürich angehen möchten, finden Sie hier weitere Information sowie das Antragsformular. Der nächste Fokus-Event zum Thema Schulbildung findet im November statt.