Global Navigation

Ein Jahr nach dem Verkaufsstart von Züri Can – Cannabis mit Verantwortung: Positive Zwischenbilanz

Medienmitteilung

Die Stadtzürcher Cannabisstudie «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» ist mit rund 2100 Studienteilnehmenden gut ausgelastet. Erste Ergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit mit dem Produkt- und Präventionsangebot in den Bezugsstellen.

5. September 2024

Im August 2023 ist der Verkauf von Cannabisprodukten des Stadtzürcher Pilotversuchs «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» gestartet (Medienmitteilung vom 22. August 2023). Seitdem können Studienteilnehmende ab 18 Jahren legal THC-haltige Hasch- und Blütenprodukte über bewilligte Bezugsstellen beziehen, das heisst Apotheken, Social Clubs und das Drogeninformationszentrum der Stadt Zürich. Das Projekt läuft noch bis Oktober 2026.

Stadtrat Andreas Hauri, Vorsteher des Gesundheits- und Umweltdepartements der Stadt Zürich, zeigt sich zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen des Projekts: «Mit ‹Züri Can – Cannabis mit Verantwortung› beschreitet Zürich einen mutigen und innovativen Weg in der Drogenpolitik. Unser Ansatz stellt die Gesundheit der Konsumierenden ins Zentrum und zeigt, dass moderne Präventionsarbeit Hand in Hand mit einem kontrollierten Zugang zu Cannabisprodukten gehen kann. Wir freuen uns, dass das Projekt so gut angenommen wird und wertvolle Erkenntnisse für die künftige Drogenpolitik liefern wird.»

Erfolgreiches erstes Studienjahr

Das Pilotprojekt hat im ersten Jahr bedeutende Fortschritte erzielt. Ab März 2024 standen alle 21 Verkaufsstellen für die registrierten Teilnehmenden bereit, nachdem einige Social Clubs zu Beginn etwas mehr Zeit für die Suche und Bereitstellung ihrer Lokalitäten benötigt hatten. Ein Social Club hat seinen Betrieb zwischenzeitlich aus persönlichen Gründen eingestellt, dessen Mitglieder konnten bereits mehrheitlich in andere Clubs integriert werden. Mittlerweile umfasst die Cannabisstudie rund 2100 Teilnehmende. 2 Prozent der Anmeldungen wurden aus gesundheitlichen Gründen abgelehnt. Bisher haben rund 150 Personen die Studie verlassen. Die Gründe dafür sind vielfältig, wie zum Beispiel das Nichtausfüllen der halbjährigen Befragung oder der Wunsch, den Cannabiskonsum einzustellen. Barbara Burri, Projektleiterin Züri Can bei den Städtischen Gesundheitsdiensten, unterstreicht, dass alle Beteiligten des Pilotprojekts im ersten Jahr beeindruckende Aufbauarbeit geleistet haben.

Im Fokus: Gesundheit und Prävention

Mehr als die Hälfte der Studienteilnehmenden konsumiert mindestens vier Mal pro Woche Cannabis. Obwohl viele Teilnehmende regelmässig konsumieren, zeigt die Mehrheit laut den erhobenen Befragungsdaten eine gute Gesundheit. Die Mitarbeitenden der Verkaufsstellen haben ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Teilnehmenden aufgebaut, was eine individuell angepasste Beratung ermöglicht und die Vermittlung von Wissen zu risikoärmeren Konsumformen fördert. Erfreulicherweise bewerten 90 Prozent der Teilnehmenden das Verkaufspersonal in den Bezugsstellen als kompetent. Viele nutzen die kostenlose Beratung durch das Verkaufspersonal und Studienärzt*innen, um ihren Cannabiskonsum zu überdenken. «Die individuelle Beratung zur Schadensminderung und Gesundheitsförderung ist besonders wichtig. Wir freuen uns, dass die kostenlose Beratung so gut angenommen wird», betont Projektleiterin Barbara Burri.

Gute Produktqualität – grössere Auswahl gewünscht

In den ersten 12 Monaten wurden in den Bezugsstellen rund 36 000 Verkäufe getätigt, bei denen rund 300 kg Cannabisprodukte verkauft wurden. 88 Prozent der Teilnehmenden sind mit der Qualität der angebotenen Produkte zufrieden. Einige Befragte äussern jedoch den Wunsch nach einer grösseren Auswahl und mehr Abwechslung. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, ist für das zweite Verkaufsjahr die Einführung vier neuer Blütenprodukte geplant, sodass 13 Cannabisprodukte zur Auswahl stehen werden.

Aktuelle Zahlen zur Studie werden monatlich auf der Webseite der Universität Zürich zurican.uzh.ch veröffentlicht. Die kommenden Befragungen werden zeigen, inwiefern sich das Wissen und das Verhalten der Teilnehmenden hinsichtlich eines risikoärmeren Konsums verbessert und wie sich die gesundheitliche und soziale Situation langfristig verändert. Alle Informationen zum Projekt «Züri Can – Cannabis mit Verantwortung» finden sich online auf stadt-zuerich.ch/cannabisprojekt.

(Gemeinsame Medienmitteilung der Stadt Zürich, der Universität Zürich und der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich)

Weitere Informationen