Mit der Lancierung der städtischen Altersstrategie 2035 sah die Stadt Zürich die Erprobung des Studentischen Wohnens in den Gesundheitszentren für das Alter vor. Der Probebetrieb hat sich bewährt und mittlerweile bieten fünf Standorte der Gesundheitszentren Studierenden günstige Appartements an, im Gegenzug leisten diese Nachbarschaftshilfe.
Im Gespräch mit Barbara Lukesch vom Online-Newsportal ZollikerNews.ch berichten die Studierenden und die Betriebsleiterin des Gesundheitszentrums Rebwies von ihren Erfahrungen.
Der nachfolgende Beitrag ist am 28. März 2025 bei ZollikerNews.ch erschienen:
Milu ist der Liebling im Gesundheitszentrum für das Alter Rebwies. Die alten Menschen freuen sich, wenn sie den zutraulichen Vierbeiner sehen, der sich gern streicheln lässt und fast nie bellt. Der schwarze Wasserhund gehört eigentlich Victorine Fux (22). Die Medizinstudentin wohnt mit ihrer Kollegin Alicia Luther (23), die Umweltwissenschaften an der ETH studiert, und ihrem Kollegen Dominic Tobler (24), Informatikstudent, im zweiten Stock des Alterszentrums.
Die geräumige 4½-Zimmer-Wohnung mit grosser Terrasse und Blick auf den Zürichsee war ursprünglich für die Heimleitenden reserviert, doch diese sind in ihrem Privatleben je länger je mehr auf Distanz zu ihrem Arbeitsort bedacht. Auch Silvia Bühler, die den Betrieb seit fünf Jahren führt, verzichtete auf das Angebot: «Ich möchte lieber nicht dort wohnen, wo ich arbeite.» Ein gewisser Abstand bedeute ihr viel.
Was tun mit dem attraktiven Mietobjekt? Die Stadt Zürich, die das Zentrum Rebwies an der Schützenstrasse 30, also auf Zolliker Boden, betreibt, entwarf das Wohnmodell des «studentischen Wohnens», auch «generationenübergreifendes Wohnen» genannt.
Damit schuf man ein klassisches Win-win-Angebot, das allen Beteiligten Vorteile bringt. Im Rebwies sieht das folgendermassen aus: Drei Studierende wohnen in einer WG und leisten ihre Miete in der Höhe von 700 Franken pro Person in Form von Nachbarschaftshilfe im Alterszentrum ab.
Wenn sie 28 Stunden pro Monat tätig sind, was einem 20 Prozent-Pensum entspricht, haben sie ihren vollen Mietzins abgegolten; zwingen Prüfungen oder andere Studienarbeiten sie dazu, kürzer zu treten, kompensieren sie ihren Ausfall, indem sie einen Teil der Miete bezahlen. Sind sie mehr als 28 Stunden im Einsatz, wird dieser Sondereffort als Geschenk an die alten Menschen verbucht.