
Ziel unserer Forschungstätigkeit ist es, Innovationen gezielt zu fördern und unseren Bewohnenden die bestmögliche Pflege und Behandlung zu bieten. Wir verstehen Forschung nicht nur als akademische Disziplin, sondern nutzen sie als praktisches Werkzeug zur Verbesserung des Lebens unserer Bewohnenden und zur Erleichterung des Arbeitsalltags unserer Mitarbeitenden. Insbesondere im Bereich Demenz sind wir sehr engagiert, da rund 80% unserer Bewohnenden demenzielle Entwicklungen zeigen. Wir sind die Kompetenzpartnerin der Branche und bringen unser Forschungsverständnis in verschiedenen Kontexten ein.
Durch die enge Zusammenarbeit mit renommierten Universitäten, Fachhochschulen und spezialisierten Organisationen schaffen wir Synergien, um in der Praxis Weiterentwicklungen anzustossen. So pflegen wir unter anderem eine Zusammenarbeit mit folgenden Hochschulen:
Ein Beispiel einer Forschungskooperation ist die Studie zur Nachhaltigkeit der Übergangspflege (Prevention Admission into Nursing Homes – PAN B) mit der ZHAW, Institut für Pflege. Die Hintergründe zur Studie werden im Gerontologieblog erläutert.
Zudem nehmen wir an wissenschaftlichen Studien teil wie der INTERSCALE-Studie, die von der Universität Basel, Institut für Pflegewissenschaft, geführt wird. Im Rahmen der Studie werden das pflegegeleitete Versorgungsmodell INTERCARE implementiert und Implementierungsstrategien evaluiert. Die Ergebnisse daraus dienen als Basis für die Einführung der innovativen Rolle der INTERCARE-Pflegenden bzw. Fachbeauftragten Geriatrie.
Die Gesundheitszentren sind Mitglied im Verein Universitärer Geriatrie-Verbund Zürich, bestehend aus der Universität Zürich, der Akutgeriatrie des Universitätsspitals Zürich, der universitären Akutgeriatrie des Stadtspitals Zürich und den Gesundheitszentren für das Alter. Der Verein hat das Ziel, die bestmögliche Versorgung im Alter zu gewährleisten. Er bringt die Akut- und die Langzeitpflege zusammen und erleichtert den Wissenstransfer von Forschungsergebnissen in die Praxis. Medizinstudierende können in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Geriatrie der Universität Zürich eigene Forschungsthemen in Masterarbeiten bearbeiten. Basierend auf neuesten Forschungserkenntnissen erarbeiten die Vereinspartner gemeinsam Standards und Empfehlungen für die Praxis.
Wir initiieren eigene Projekte, setzen diese um und bewerten sie auf wissenschaftlicher Basis. Dabei legen wir einen starken Fokus auf die Implementierungsforschung. Diese Art der Forschung zielt darauf ab, bewährte evidenzbasierte Methoden und Interventionen in der Praxis anzuwenden. So führen wir zum Beispiel neue Funktionen wie die der Fachbeauftragten Geriatrie oder Methoden wie das Kommunikationsinstrument ISBAR (Identifikation, Situation, Background, Assessment, Recommendation) ein. Dies mit dem Ziel, die Mitarbeitenden in ihrer Berufspraxis zu unterstützen und für die Bewohnenden eine erstklassige Versorgungsqualität zu gewährleisten.
Ein grosser Vorteil der Implementierungsforschung ist, dass sie verschiedene Ansätze kombiniert. Wir analysieren die Gegebenheiten in den einzelnen Gesundheitszentren vertieft, berücksichtigen die Meinungen und Erfahrungen der beteiligten Mitarbeitenden und greifen auf bewährte Theorien zurück, um die besten Lösungen auf unseren Kontext anzupassen und nachhaltig umzusetzen. So stellen wir sicher, dass die eingeführten Praktiken auch tatsächlich einen Unterschied im Alltag machen.
Wir sind verschiedentlich in der Förderung des Nachwuchses aktiv: Einerseits schreiben wir Masterthemen aus für Studierende an der ZHAW, Institut für Pflege, und an der Universität Basel, Institut für Pflegewissenschaft. Andererseits bieten wir Praxis- und Forschungspraktika an. Die zukünftigen Clinical Nurse Specialists (CNS) und Nurse Practitioners (NP) profitieren dabei von der engen Zusammenarbeit mit unseren Ärzt*innen, etwa im Rahmen von klinischen Praktika rund um klinische Assessments. Auch Studierende der Physio- oder Ergotherapie haben die Möglichkeit, Praktika bei uns zu absolvieren.
Laufende Master-Arbeiten aus der Pflege:
- Evaluation der Umsetzung des ISBAR-Instruments zur strukturierten Kommunikation zwischen Pflegenden und Hausärzt*innen: Multiple case study
Besa Tusi, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften - Evaluation der Umsetzung und Nachhaltigkeit von Fachbeauftragten Geriatrie: Eine qualitative Analyse
Andrea Wüthrich, Universität Basel - Evaluation der Umsetzung von Advance Care Planning (ACP) in der Langzeitpflege: Eine qualitative Studie
Claudia Gonçalves, Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
Abgeschlossene Master-Arbeiten aus der Pflege:
- Erfahrungen und Umgang von Pflegenden mit Menschen mit Demenz und Migrationsbiografie: Eine qualitative Interviewstudie aus der Langzeitpflege
Brenner Sven, 2024 - Zusammenhang zwischen interessierter Selbstgefährdung und Patientensicherheitsklima in der Langzeitpflege
Imfeld Valentin, 2023 - Hygienemanagement in der Langzeitpflege. Unterstützungsbedarf des Gesundheitspersonals bei einem Erregerausbruch
Zehnder Adela, 2023 - Apersonale Kommunikation bei Menschen mit Demenz aus Sicht der Mitarbeitenden im Pflegezentrum
Rusch Anna, 2022 - Rolle der Angehörigen in der End-of-Life Care in einem Pflegeheim
Marjanovic Slavisa, 2021 - Gerontopsychiatrische Langzeitpflege – eine fokussierte Ethnografie
Baumberger Eliane, 2021
Abgeschlossene Master-Arbeiten aus der Medizin (Auswahl):
- Do older adults benefit from post-acute care following hospitalization? A prospective cohort study at three Swiss nursing homes
Thalmann Marion und Tröster Thomas (2020), Universität Zürich - Frailty is associated with increased mortality in older adults 12 months after discharge from post-acute care in Swiss nursing homes
Fompeyrine Cécile (2020), Universität Zürich
Um unsere Forschungsergebnisse und -projekte zugänglich zu machen, veröffentlichen wir Fachartikel, peer-reviewed Artikel und Blog-Beiträge. Wir publizieren zudem regelmässig in Fachzeitschriften wie:
Diese Publikationen sind wichtige Plattformen, um den Austausch mit der Fach-Community, aber auch mit der interessierten Öffentlichkeit zu fördern und aktuelle Erkenntnisse zu verbreiten, die zur Verbesserung der Versorgung älterer Menschen beitragen.
Darüber hinaus präsentieren wir unsere Forschungsergebnisse und -projekte regelmässig auf nationalen und internationalen Fachkongressen, darunter:
Durch den Austausch mit anderen führenden Expert*innen aus der Altersmedizin, der Pflegewissenschaft und verwandter Disziplinen gewinnen wir wertvolle Einblicke in die neuesten Entwicklungen und Best Practices, die wir in unsere Arbeit integrieren.
Gemeinsam oder im Austausch mit der Leiterin Forschung verfassen unsere Forscher*innen peer-reviewed Artikel und engagiert sich aktiv in internationalen Forschungsnetzwerken, um die wissenschaftliche Evidenz im Bereich der Altersgesundheit zu stärken.
Unser strukturierter Forschungsprozess sorgt für Klarheit und Transparenz. Anfragen für Bachelor- und Masterarbeiten, Dissertationen sowie Forschungsvorhaben aller Disziplinen senden Sie bitte inklusive der im Merkblatt aufgeführten Angaben und Dokumente mit dem untenstehenden Formular ein.