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Stärkung Pflege: ein Angebot zur Unterstützung von Karrierewegen

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Um engagierte Mitarbeitende noch besser darin zu unterstützen, sich entsprechend ihren Wünschen und Fähigkeiten weiterzuentwickeln, haben die Gesundheitszentren für Schlüsselpositionen den Talentpool eingeführt: Wer Ambitionen auf eine neue Rolle hat, kann sich mit entsprechender Empfehlung für den Talentpool bewerben – in der Pflege, aber auch in anderen Bereichen. Monika Niemeyer erzählt, wie sie den Talentpool erlebt hat.

28. Juli 2024

Monika Niemeyer, Leiterin Betreuung und Pflege, Gesundheitszentrum für das Alter Klus Park
«Meine Haltung ist: Du musst geben, bevor du nimmst. Ich möchte ein Vorbild sein und lebe vor, was ich von den Mitarbeitenden erwarte.»
Monika Niemeyer, Leiterin Betreuung und Pflege, Gesundheitszentrum für das Alter Klus Park  

Ein wichtiger Faktor für die Zufriedenheit von Mitarbeitenden ist ihre berufliche Perspektive. Wer engagiert ist und sich weiterentwickeln möchte, wird bei den Gesundheitszentren über den Talentpool für Schlüsselpositionen in diesem Unterfangen unterstützt. Mitarbeitende, die in den Talentpool aufgenommen werden, geniessen eine individuelle Förderung und werden zielgerichtet begleitet. Eine Mitarbeiterin, die von diesem Angebot Gebrauch gemacht hat, als es noch in der Entwicklungsphase war, ist Monika Niemeyer, Leiterin Betreuung und Pflege im Gesundheitszentrum für das Alter Klus Park.

Nachdem sie ihre Ausbildung zur Altenpflegerin in Deutschland absolviert hatte, kam Monika Niemeyer der Liebe wegen in die Schweiz. 2014 bis 2016 absolvierte sie am Zentrum für Ausbildung im Gesundheitswesen (ZAG) das berufsbegleitende HF-Studium in Pflege und später am SGZ Campus die Ausbildung zur Teamleiterin im Gesundheitswesen.

Monika, wie bist du auf den Talentpool aufmerksam geworden?
Ich habe schon verschiedene Stationen bei den Gesundheitszentren hinter mir: erst im Bachwiesen und dann vor allem im Entlisberg. Angetrieben hat mich stets der Wunsch, mich laufend weiterzuentwickeln. Seit September 2021 absolviere ich an der Kalaidos Fachhochschule ein MAS-Studium in Management of Healthcare Institutions. Im Zuge dessen habe ich mich bei der Leiterin Personal- und Organisationsentwicklung, Susanne Zähringer, gemeldet für eine Laufbahnberatung. Sie hat mich dann auf den Talentpool aufmerksam gemacht.  

Wie funktioniert der Talentpool?
Wer Ambitionen hat, sich weiterzuentwickeln, kann sich für den Talentpool bewerben. Nachdem ich aufgenommen wurde, hatte ich regelmässig Gespräche mit Susanne Zähringer, bei denen wir meine Optionen besprochen haben. Bei den ersten beiden potenziellen Möglichkeiten, die sich nach meiner Aufnahme in den Talentpool auftaten, hat es nicht gepasst und es kam keine Anstellung zustande. Als meine aktuelle Stelle frei wurde, hatte man direkt im Talentpool geprüft, ob jemand infrage kommt und mich dann angefragt. In einem ersten Schritt hatte ich mich mit Sarah Müller, der Betriebsleiterin, in Verbindung gesetzt und ihr meinen Lebenslauf geschickt. Anschliessend hatte ich reguläre Vorstellungsgespräche, wie man sie kennt. Es hat für beide Seiten gepasst, und seit Januar 2024 bin ich nun als Leiterin Betreuung und Pflege und als stellvertretende Betriebsleiterin im Klus Park tätig.

Wie hast du den Talentpool erlebt?
Ich habe mich von Susanne Zähringer sehr gut begleitet gefühlt und kann mit Sicherheit sagen, dass ich die richtige Funktion für mich gefunden habe. Ich bin sehr nah an der Pflege dran – mein Büro ist direkt gegenüber des Stationszimmers – und habe sehr viel Kontakt mit den Angehörigen, den Bewohnenden und den Mitarbeitenden. Das entspricht mir. Da ich selbst eine so positive Erfahrung machen durfte, ist es mir umso wichtiger, den Geist des Talentpools zu leben und regelmässig gemeinsam mit der Betriebsleiterin zu diskutieren, wen wir in welchem Bereich fördern könnten. Wenn ich eine Stelle zu besetzen habe, frage ich auf jeden Fall zuerst nach, ob jemand aus dem Talentpool infrage kommt.

Du schreibst derzeit an deiner Masterarbeit, worum geht es da?
Ich interessiere mich sehr für verschiedene Führungsstile. Im Rahmen meiner Masterarbeit befasse ich mich mit dem transformativen Führungsstil, der sich in verschiedenen Studien als sehr zuträglich für die Mitarbeitendenzufriedenheit herausgestellt hat. 

Wie würdest du deinen Führungsstil definieren?
Eine Führungskraft hat in der Regel nicht nur einen Führungsstil, das ist auch bei mir so. Zum einen ist es mir wichtig, situativ zu führen, damit ich auf unterschiedliche Mitarbeitende adäquat eingehen kann – entsprechend ihren Bedürfnissen und Erwartungen an die Führung. Zudem identifiziere ich mich stark mit dem kooperativen-partizipativen Führungsstil. Gerade in einem Berufsfeld, in dem der Teamgeist zentral ist, zahlt es sich aus, wenn Mitarbeitende in Entscheidungen einbezogen werden, damit alle an einem Strang ziehen. Derzeit führe ich direkt und indirekt – über eine Gruppenleitung – 28 Mitarbeitende. Mich freut besonders, dass die Resultate der Mitarbeitendenbefragung der Stadt Zürich in meinem letzten Team sehr gut ausgefallen ist: Alle Fragen zur Führung waren im grünen Bereich.

Worauf führst du das zurück?
Ich habe den Ehrgeiz, mich stetig zu verbessern, auch in Bezug auf meinen Führungsstil. Das ist mein Antrieb. Ich bin ein authentischer Mensch und rede Klartext. Eine klare Kommunikation ist mir sehr wichtig. Man kann nichts ändern, wenn man die Dinge nicht anspricht. Ich bin keine Schönwetterchefin, und wenn ich etwas Kritisches sagen muss, dann mache ich das mit Diplomatie und Ruhe. Ausserdem ist mir Fairness sehr wichtig. Zum Beispiel teile ich die schwierigen Dienste gerecht auf alle auf. Ehrlichkeit und Transparenz sind Werte, nach denen ich lebe.  

Was ist deiner Erfahrung nach entscheidend für die Mitarbeitendenzufriedenheit?
Ich würde sagen, neben der Zufriedenheit mit der Tätigkeit an sich hängt ein sehr grosser Teil mit dem Dienstplan zusammen. Darum möchte ich, wenn immer möglich, Flexibilität fördern. Meine Mitarbeitenden müssen mich nicht bei jedem Diensttausch fragen. Und wenn sich niemand finden lässt, springe ich auch mal ein. Das schätzen die Mitarbeitenden und geben ihrerseits auch viel zurück. Meine Haltung ist: Du musst geben, bevor du nimmst. Ich möchte ein Vorbild sein und lebe vor, was ich von den Mitarbeitenden erwarte. Denn die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist mir ebenso wichtig wie die Zufriedenheit der Bewohnenden. Wenn Mitarbeitende Interesse an einem Thema haben, fördere ich sie gerne. Eine Mitarbeiterin macht zum Beispiel gerade eine Weiterbildung zur Fachfrau für Demenz. Eine andere hat das Medikamentenmanagement unter sich.

Was sind deiner Erfahrung nach die wichtigen Faktoren, anhand derer man sich für eine Stelle in der Pflege entscheidet?
An erster Stelle kommt sicher das Klima im Team: das Zwischenmenschliche und die Arbeitsaufteilung – auch das Finanzielle muss stimmen. Und natürlich eine Perspektive. Der Gruppenleiter, den ich unlängst eingestellt habe, hat bereits jetzt Pläne für später geäussert. Vielleicht ist er ja zur gegebenen Zeit ein weiterer Kandidat für den Talentpool.