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Alles ausser Langeweile: Stefanies Weg in die Pflege

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Stefanie Lardon ist zufrieden mit ihrer Lehrstellenwahl. Woran das liegt, was sie in der Pflege besonders auszeichnet und warum sie einen guten Draht zu älteren Menschen hat, erzählt sie im Interview.

10. Juli 2024

Stefanie Lardon
«Fachfrau Gesundheit in einer Langzeitinstitution zu lernen, ist eine gute Grundausbildung: Sie ist wertvoll für das Leben und bietet zahlreiche Entwicklungsmöglichkeiten.»

Stefanie Lardon, Lernende FaGe EFZ

Wie bist du auf die Idee gekommen, Fachfrau Gesundheit zu werden?
Ich war schon immer zappelig. Stillsitzen und immer das gleiche machen, kam für mich daher nicht infrage. Ich wollte einen Beruf, der abwechslungsreich ist und bei dem man in Bewegung bleibt. Auf die Idee, Fachfrau Gesundheit zu werden, bin ich durch die Empfehlung von Verwandten gekommen, die diese Lehre bereits absolviert hatten. Ich fand, es klingt spannend und ging im Gesundheitszentrum für das Alter Bombach schnuppern.

Hast du dich bewusst für das Gesundheitszentrum Bombach entschieden?
Ehrlich gesagt, bin ich durch Zufall auf die Gesundheitszentren für das Alter der Stadt Zürich gestossen. Auf dem Weg ins Training fuhr ich mit dem Tram jeweils am Gebäude vorbei. Also googelte ich es und stellte fest, dass das Bombach zu den Gesundheitszentren für das Alter der Stadt Zürich gehört.

Was gefällt dir besonders an der Ausbildung?
Beim Schnuppern hat mich vor allem angesprochen, wie abwechslungsreich die Ausbildung ist. Und die spannenden und vielseitigen Aufgabengebiete. Als ich dann meine Lehrstelle angetreten hatte, war ich positiv überrascht, wie viele Personen aus Bildung und Berufsbildung zu uns Lernenden schauen. Mir gefällt nach wie vor, dass jeder Tag anders ist. Diese Abwechslung brauche ich. Ich weiss nie, was mich erwartet.

Hast du dich bewusst für die Arbeit mit älteren Menschen entschieden?
Nein, ich wollte einfach ganz grundsätzlich Menschen helfen. Welche Altersgruppe stand für mich dabei nicht im Zentrum. Ich könnte mir auch vorstellen, mal ins Spital zu wechseln, um die Abläufe kennen zu lernen. Längerfristig würde ich aber wieder in die Langzeitpflege zurückkehren wollen. Zum einen, weil mir die Aktivierung mit den Bewohnenden sehr gefällt. Und zum anderen, weil es mir liegt und Freude bereitet, mit betagten Menschen eine Beziehung aufzubauen.

Warum hast du so einen guten Draht zu älteren Menschen?
Das hat vermutlich damit zu tun, dass ich sehr viel Zeit mit meinen Grosseltern verbringen durfte. Ich habe oft Ausflüge mit ihnen gemacht, gebacken oder gekocht. Klar, mit älteren Menschen zu tun zu haben, ist schon etwas anderes. Es war am Anfang eine Umstellung. Aber ich bin froh, dass ich mich für diesen Weg entschieden habe.

Kannst du das begründen?
Fachfrau Gesundheit in einer Langzeitinstitution zu lernen, ist eine gute Grundausbildung. Selbst wenn man danach etwas anderes macht, weiss man immer, wie man mit älteren Menschen umgeht oder mit Menschen generell. Das finde ich sehr schön und wertvoll für das Leben. Ausserdem hat man sehr gute Weiterbildungsmöglichkeiten. Zum Beispiel das Studium zur Pflegefachfrau HF.

Was zeichnet dich besonders aus bei der Arbeit?
Ich würde sagen, vor allem meine Geduld. Ich nehme mir für jeden Menschen Zeit. Vor allem, wenn die Situation anspruchsvoll ist, braucht es Zeit. Die Bewohnenden schätzen es sehr, dass ich mir diese Zeit nehme. Ich höre oft: Sie sind so geduldig mit mir. Ich verstehe sehr gut, was die Menschen brauchen. Diese Empathie ist vor allem auf der Demenzabteilung sehr wichtig. Ausserdem stelle ich gerne Verknüpfungen her. Wenn ein Bewohner traurig ist oder aggressiv, versuche ich, den Grund dafür zu verstehen. Auf die Menschen einzugehen, ist für mich ein grosser Motivationsfaktor bei meiner Arbeit.

Gibt es einen Bereich in deiner Ausbildung, der dir besonders liegt?
Ich würde sagen, ganz allgemein das Schulische. Viele Mitlernende kommen mit Fragen auf mich zu. Es fällt mir leicht, mein Wissen weiterzugeben und es freut mich, wenn andere davon profitieren können. Ich interessiere mich sehr für den menschlichen Körper und Erkrankungen und weiss viel darüber.

Was hat dich am meisten überrascht bei den Gesundheitszentren?
Ich hätte nicht erwartet, wie unterschiedlich die Hintergründe der Mitarbeitenden sind. Mir war nicht bewusst, dass man als Quereinsteigerin Pflegefachfrau HF studieren kann. Eine Arbeitskollegin war davor zum Beispiel im Detailhandel und hat nun in der Pflege ihre Erfüllung gefunden. Das fand ich überraschend, aber sehr schön.