«Die Laufbahnen meiner Arbeitskolleg*innen motivieren mich und zeigen mir, was alles möglich ist, wenn man sich engagiert.»
Hidru, wie kommt es, dass du dich mit 31 Jahren entschieden hast, eine Lehre anzufangen?
Ich bin 2014 in die Schweiz gekommen. Zu Beginn musste ich mich in der Schweiz erst orientieren: Sprache, Kultur, Lebensstil – alles war neu. Während der Prozess für die Aufenthaltsbewilligung lief, habe ich Freiwilligeneinsätze gemacht, die Sprache gelernt und mich mit der Schweiz vertraut gemacht. Ab 2020 habe ich bereits eine zweijährige Lehre als Assistent Gesundheit und Soziales absolviert. Seit diesem Sommer bin ich nun in der Lehre zum Fachmann Gesundheit, die ich aufgrund meiner Vorbildung in zwei statt in drei Jahren absolvieren kann.
Du warst schon auf der regulären Abteilung und auf der Demenzabteilung tätig. Was sagt dir mehr zu?
Es gibt überall Vor- und Nachteile. Was zählt, ist, wie man damit umgeht. Auf der regulären Abteilung ist zum Beispiel die Kommunikation mit den Bewohner*innen leichter. Man kann Wünsche, Anliegen und das aktuelle Befinden erfragen. Diese mündliche Bestätigung erhält man auf der Demenzabteilung nicht immer. Darum ist es dort besonders wichtig, gut zu beobachten sowie den Rhythmus und die Biografie der einzelnen Bewohner*innen zu kennen, um ihr Verhalten richtig zu interpretieren und ihre Bedürfnisse zu verstehen.
Was macht für dich deine Arbeit attraktiv?
Wenn ich am Morgen aufstehe, dann freue ich mich einfach: auf meine Kolleg*innen und den Austausch mit den vielen verschiedenen Menschen. Die Arbeit mit Menschen ist nie langweilig, das gilt für die Bewohner*innen und für die Arbeitskolleg*innen. Nach der Arbeit nehme ich die Zufriedenheit der Bewohner*innen mit nach Hause. Wenn sie mit einem zufrieden sind, ist das einfach ein gutes Gefühl: Man bekommt sehr direkt eine Bestätigung und viel Wertschätzung.
Wie erlebst du die Zusammenarbeit im Gesundheitszentrum?
Dass wir eng mit verschiedenen Berufsgruppen und mit Fachleuten auf verschiedenen Erfahrungsstufen zusammenarbeiten, ist ein grosser Vorteil. Es hilft mir, mich schneller zu entwickeln und zu lernen. Der Mattenhof ist für mich persönlich mehr als ein Arbeitsort, es ist ein Entwicklungsort. Ein Ort, an dem ich Karriere machen kann.
Hast du schon Pläne für die Zeit nach dem Abschluss deiner Lehre?
Mit dem FaGe-Abschluss stehen mir mehrere Wege offen. Ich möchte ein Studium zum Pflegefachmann HF absolvieren. Die Berufsbildungsverantwortlichen bei uns im Betrieb machen einen tollen Job und fragen immer nach: Wann machst du weiter, was ist dein Ziel? Ihre Unterstützung und die Laufbahnen von Arbeitskolleg*innen stärken meine Motivation, weiterzumachen und meine Ziele zu verfolgen.