Die Liegenschaftenverwaltung der Stadt Zürich hatte im Jahr 2008 mit der Feldschlösschen Getränke AG einen Rahmenvertrag über Bierausschank unterzeichnet, der im Jahr 2012 um weitere drei Jahre verlängert wurde. Der per Ende September 2016 auslaufende Vertrag wird nun nicht mehr erneuert. «Der Bier Rahmenvertrag war aus unserer Sicht nicht mehr zeitgemäss. Die Wirtinnen und Wirte, und nicht die Stadt, sollen entscheiden, welche Biermarken sie ihren Gästen anbieten wollen», betont Finanzvorstand Daniel Leupi. Damit können die Pächterinnen und Pächter der rund 60 städtischen Restaurantbetriebe ab Oktober 2016 ihre Bierlieferanten selber bestimmen. Den Wirtinnen und Wirten ist es freigestellt, mit dem bisherigen Lieferanten auf individueller Basis einen neuen Vertrag zu unterzeichnen. Mittel- und Grossbetriebe mit einer Ausschankmenge ab 35 Hektoliter pro Jahr werden zudem verpflichtet, mindestens ein Bier von einem unabhängigen Produzenten anzubieten. Mit der Auflösung des Rahmenvertrags entgehen der Stadt Einnahmen in der Höhe von jährlich rund 250 000 Franken aus der Bier-Rückvergütung. «Dafür können die Wirtinnen und Wirte besser auf die Kundenwünsche eingehen, was sich möglicherweise auch positiv auf den Umsatz auswirkt», entgegnet Stadtrat Daniel Leupi. Die Einnahmen aus der Rückvergütungen verwendete die Liegenschaftenverwaltung unter anderem zur Instandhaltung und für den Ausbau von Gastrobetrieben.
Einheimisches Bier fördern
Mit der Nicht-Erneuerung des Bier Rahmenvertrags und der Auflage an mittlere und grosse Betriebe mindestens einen unabhängigen Bierproduzenten zu berücksichtigen, will die Stadt Zürich die Biervielfalt in ihren Restaurationsbetrieben sowie unabhängige Bierproduzenten gezielt fördern. Diese Grundhaltung liess sich mit dem bisherigen Rahmenvertrag mit einem einzigen Anbieter nicht genügend vereinbaren. «Wir wollen unabhängigen Brauereien die Chance geben, ihre Angebote in der Stadt Zürich besser zu positionieren», so Daniel Leupi.