Ausbau Fernwärme
Die Stadt Zürich verfügt über ein breites Angebot an Fernwärme. Bei dieser Heizungslösung werden von einer zentralen Anlage aus grössere Gebiete über ein Leitungsnetz mit umweltfreundlicher Wärme versorgt. An manchen Standorten können Liegenschaften zudem auch klimafreundliche Kälte zur Kühlung beziehen. Als Energiequellen genutzt werden beispielsweise Abwärme aus der Kehrichtverwertung oder Energie aus gereinigtem Abwasser, aus dem Zürichsee oder aus Grundwasserströmen.
Bestehende und geplante Fernwärmenetze
In den kommenden rund 20 Jahren werden die Fernwärmenetze etappenweise weiter ausgebaut. Dadurch sollen dereinst etwa 60 Prozent des städtischen Siedlungsgebietes erschlossen sein.
Fernwärme für Ihre Liegenschaft
Ob Ihre Liegenschaft in einem Fernwärmegebiet liegt und welche umweltfreundlichen Energien an Ihrem Standort verfügbar sind, erfahren Sie auf EnerGIS, der Energiekarte der Stadt Zürich.
Klimabüro
Beatenplatz 2
8001 Zürich
Öffnungszeiten
Mo bis Fr: 10-13 und 14-17 Uhr
Telefonisch
Mo bis Fr: 8-13 und 14-17 Uhr
Ihre Anfrage an die Energieberatung bearbeiten Fachleute von ewz und UGZ.
Vorteile der Fernwärme
- Unterhalt und Wartung reduzieren: Sie müssen sich nicht mehr um die Kaminreinigung, die Abgasmessung oder Heizölbestellung kümmern.
- Platz sparen: Die Wärme vom Netz wird über einen platzsparenden, geräuschfreien Wärmetauscher auf Ihr Heizsystem übertragen.
- Versorgungssicherheit: Die Wärmeerzeugung ist redundant ausgelegt und verfügt über mehrere Wärmequellen. Es ist nicht mit einem plötzlichen Ausfall zu rechnen.
- Mehr Möglichkeiten: Gemeinsam können Sie Energiequellen nutzen, die für ein einzelnes Gebäude nicht erschliessbar wären.
- Regionale Wertschöpfung: Es werden lokale erneuerbare Energiequellen und Abwärme genutzt. Dies kommt der regionalen Wertschöpfung zugute.
- Ihr Beitrag zu Netto-Null: Sie tragen dazu bei, die Klimaziele der Stadt Zürich zu erreichen und den CO₂-Ausstoss zu verringern.
Neuorganisation der Wärmeversorgung
Bisher gibt es auf Stadtgebiet drei Betreiber von Fernwärmenetzen: das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich (ewz), Entsorgung + Recycling Zürich (ERZ) und Energie 360°. Künftig soll gemäss Beschluss des Stadtrats ewz sämtliche grossflächigen Fernwärmenetze auf Stadtgebiet betreiben. Die entsprechende Neuorganisation soll in den kommenden Jahren erfolgen.
Fragen & Antworten
Was ist der Unterschied zwischen den Begriffen Fernwärme, thermisches Netz, Energieverbund und Wärmeverbund?
Zur besseren Verständlichkeit werden auf der Website der Stadt Zürich durchgängig die Begriffe Fernwärme und Fernkälte verwendet. Damit bezeichnen wir Infrastrukturen, die über eine gemeinsame Zentrale und ein Rohrleitungsnetz mehrere Gebäude auf verschiedenen Grundstücken mit Wärme oder Kälte versorgen. Wärme wird in Form von erhitztem Wasser oder als Dampf geliefert, Kälte in Form von abgekühltem Wasser. In diesem übergreifenden Sinn werden Fernwärme und Fernkälte auch meist im Sprachgebrauch der breiten Öffentlichkeit genutzt.
In Fachkreisen hingegen wird für Infrastrukturen mit der genannten Definition der Oberbegriff thermische Netze verwendet. Mit Fernwärme meinen Fachleute häufig spezifisch thermische Netze, die eine Wärmequelle mit Hochtemperatur von über 100° C nutzen (beispielsweise Abwärme aus der Kehrichtverwertung). Als Energieverbunde wiederum werden meist thermische Netze bezeichnet, die als Quellen See-, Fluss- oder gereinigtes Abwasser nutzen und sowohl Wärme als auch Kälte liefern. Für die Erzeugung von Heiztemperaturen kommt in solchen Netzen eine Wärmepumpe zum Einsatz. Die Bezeichnung Wärmeverbund wird häufig für kleinere oder mittelgrosse thermische Netze genutzt, die ausschliesslich Wärme liefern. Sie werden oft auch mit Holz betrieben.
Welche Energiequellen gibt es in Zürich?
Die Stadt Zürich verfügt über vier grosse standortgebundene Energiequellen für Fernwärmenetze:
- das Kehrichtheizkraftwerk Hagenholz in Zürich-Nord (Abwärme aus Kehrrichtverbrennung)
- das Klärwerk Werdhölzli in Altstetten (Abwärme aus gereinigtem Abwasser)
- den Zürichsee (Seewasser) und die Limmat (Flusswasser)
- die Grundwasserströme der Limmat und der Sihl
Durch diese Energiequellen sind aktuell etwa 30 Prozent des Siedlungsgebietes der Stadt mit Fernwärmenetzen erschlossen. In den kommenden rund zwanzig Jahren werden diese schrittweise weiter ausgebaut. Dadurch sollen dereinst etwa 60 Prozent des Siedlungsgebietes erschlossen sein. Wo dies nicht möglich ist, sind private Energieverbunde eine Alternative. Dort wird je nach Standort auch Erdwärme oder Holzenergie eingesetzt.
Welche Fernwärmenetze gibt es bereits in Zürich?
Bekannte Beispiele für Fernwärmenetze in der Stadt Zürich sind die Fernwärmenetze von ERZ, der Energieverbund Altstetten und Höngg oder die Seewasserverbunde Zürichsee.