
In der Stadt Zürich gibt es wirkungsvolle Initiativen gegen Food-Waste, die in den Quartieren verankert sind. Diese Angebote können genutzt und freiwillig unterstützt werden. Um überschüssige Lebensmittel weiterzugeben, können auch bestehende Gruppen-Chats in der Nachbarschaft verwendet werden. Weiter gibt es zahlreiche Communitys, Kooperationen und Solawis – in und ausserhalb der Stadt – bei denen man mitmachen und anpacken kann.
In der Schweiz landen pro Jahr 2,6 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Die öffentlichen Kühlschränke von Madame Frigo bieten eine einfache und unkomplizierte Möglichkeit, überschüssiges Essen zu teilen und übriggebliebene Lebensmittel von regionalen Anbietern zu retten. Freiwillige können sich bei Madame Frigo melden, um die Kühlschränke zu reinigen. Zudem können aussortierte Lebensmittel von Geschäften abgeholt und in den Frigo gestellt werden.

Foodsharing rettet überschüssige Lebensmittel und verteilt diese kostenlos über ihre Plattform / ihr Netzwerk sowie über sogenannte Fairteiler-Standorte, darunter viele von Madame Frigo. Man kann sich aktiv als «Foodsaver» engagieren und bei Betrieben übrige Lebensmittel abholen und weiterzuverteilen. Dazu kann man sich online anmelden, eine Schulung absolvieren und Abholungen übernehmen.
Während der Markt-Saison werden jeden Mittwoch am Food-Save-Markt auf dem FOGO-Areal, nahe vom Bahnhof Altstetten, Früchte- und Gemüseüberschüsse aus dem Grosshandel zu günstigen Preisen verkauft.
Wo ein Food-Save-Angebot wie Madame Frigo oder Foodsharing fehlt, können beispielsweise Nachbarschafts-Chats zum Teilen von Essen genutzt werden. Natürlich können auch neue Chat-Gruppen und Communitys gegründet werden, die ausschliesslich zum Teilen von Lebensmitteln genutzt werden. Darin können auch folgende Tipps geteilt werden.
Tipps gegen Food-Waste
- Menüs planen und Einkaufslisten erstellen
- Kühlschrank und Vorräte checken
- Lebensmittel optimal lagern und Haltbarkeit verlängern
- Kleinere Mengen kochen und servieren
- Reste kreativ verwerten
Lebensmittel sicher teilen in Chat-Gruppen
- Angebote mit Foto, Beschreibung und Abholort teilen
- Haltbarkeits- oder Zubereitungsdatum notieren.
- Zum Teilen geeignet sind: unzubereitete Gemüse und Früchte, ungeöffnete Lebensmittel, frisch zubereitete Speisen
- Nicht teilen: Eier, Fleisch, Fisch, aufgetaute, aufgewärmte oder abgelaufene Lebensmittel
Das Ernährungsforum Zürich vernetzt Akteur*innen der regionalen Ernährung, um ein nachhaltiges, faires und zukunftsfähiges Ernährungssystem zu fördern. Es bietet eine Plattform für Austausch, Zusammenarbeit und innovative Projekte entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ziel ist es, nachhaltige Ernährung in Zürich sichtbar und zugänglich zu machen.
Slow Food Youth setzt sich für bewussten, nachhaltigen Genuss und ein faires Lebensmittelsystem ein. Die Bewegung verbindet junge Menschen durch lokale Gruppen, Aktionen, Workshops und Events rund um gutes, sauberes und faires Essen.
Slow Food setzt sich für regionale, nachhaltige und faire Lebensmittel ein. Durch Veranstaltungen wie Märkte, Degustationen und Kochkurse fördert Slow Food Zürich einen bewussten Genuss und unterstützt lokale Produzent*innen. Interessierte können an Events teilnehmen, sich ehrenamtlich engagieren und Mitglied werden.
Der Foodsave-Day basiert auf dem traditionellen Foodsave-Bankett Zürich. Das öffentliche Festessen aus geretteten Lebensmitteln macht auf die Lebensmittelverschwendung aufmerksam und findet einmal im Jahr statt. Freiwillige können sich beim Kochen, Servieren oder in der Organisation engagieren. Seit 2023 findet der Foodsave-Day statt, über den ganzen Tag setzen zahlreiche Organisationen, Zürcher Spitzenköch*innen und ehrenamtliche Teams gemeinsam ein Zeichen gegen Food-Waste.
Die Solidarische Landwirtschaft (Solawi) basiert auf der direkten Zusammenarbeit von Produzent*innen und Konsument*innen. Dahinter steht der Wunsch nach einer transparenten Landwirtschaft mit einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion und fairen Arbeitsbedingungen. Mitglieder finanzieren die Landwirtschaft durch feste Beiträge, leisten zum Teil auch selbst Arbeitseinsätze und erhalten im Gegenzug frische, saisonale Produkte. Risiken und Erträge werden geteilt, was den Betrieben Planungssicherheit gibt und die Gemeinschaft stärkt.
Lebensmittelkooperativen sind Gemeinschaften, die regionale, nachhaltige und oft unverpackte Produkte direkt von Produzent*innen beziehen. Mitglieder organisieren Einkauf und Verteilung gemeinsam, was Transparenz und faire Preise fördert. Ziel ist es, eine umweltfreundliche und soziale Alternative zum konventionellen Handel zu schaffen.
Machen Sie nachhaltige Ernährung zu einem interaktiven Bestandteil einer Veranstaltung und zum gemeinsamen Erlebnis: Das Thema nachhaltige Ernährung ist vielfältig und lässt sich spielerisch vermitteln. Folgende Ideen und Formate können Gemeinschaftszentren, Organisationen, Schulen und Vereine als Inspiration für Veranstaltungen nutzen. Genauso gut können einzelne Ideen in einen Team-Tag im Geschäft integriert werden.
Format: An der Schnippeldisco wird in lockerer Atmosphäre Gemüse gerüstet und verkocht, das überschüssig ist oder nicht der Handelsnorm entspricht. Das Konzept von Slow Food Youth bietet niederschwelligen Zugang zum Thema Food-Waste und verbindet alle, die sich um den Küchentisch versammeln: Quartierbewohner*innen, Mitrbeitende und Nachbar*innen.
Geeignet für: Gross und Klein
Dauer: 2–4 Stunden, je nach Rezept und Teilnehmenden
Material:
- Überschüssige und ungenormte Gemüse und Lebensmittel
- Rezeptidee: Eintopf oder Gemüseaufstriche
- Rüstmesser und -bretter
- Kochmöglichkeit (mobile Herdplatte)
- Möglichkeit zum Händewaschen
- Teller und Besteck
- Tische und Bänke
- Musikanlage oder Livemusik
Überschüssiges und ungenormtes Gemüse beziehen:
Format: Einmachen und Fermentieren liegt im Trend. Diese Methoden ermöglichen uns, Gemüse und Früchte länger haltbar zu machen. Hinzu kommt, dass Fermentiertes auch gesund für die Darmflora ist. Verarbeitet wird saisonales und regionales Gemüse, im Idealfall kann ungenormtes und überschüssiges Gemüse verwertet werden.
Geeignet für: Gross und Klein
Dauer: 1–2 Stunden
Material:
- Saisonales / gerettetes Gemüse, darunter Kohl
- Einmachgläser mit Schraubverschluss (könnten mitgebracht werden)
- Schneidebretter, Messer, Reiben
- Kochtöpfe, Herdplatten oder tragbare Kocher
- Schüsseln für die Vorbereitung von Gemüse/Früchten
- Handschuhe, Desinfektionsmittel
- Zucker, Essig, Gewürze
- Trichter und Schöpflöffel
Vorsicht:
Einmachen und Fermentieren im Prinzip einfach. Damit die Sicherheit und Qualität der Produkte gewährleistet ist, müssen Hygieneregeln eingehalten werden. Es lohnt sich deshalb, mit einem Profi zusammenzuarbeiten oder sich selbst weiterzubilden.
Angebote in und um Zürich:
einmach.ch
einmachköchin.ch
wild-pulse.ch
Einmach Bibliothek
sonmas.ch
Format: Ein interaktives Quiz, bei dem die Teilnehmenden Früchte und Gemüsesorten den richtigen Monaten oder Jahreszeiten zuordnen. Ziel ist es, ein besseres Bewusstsein für regionale und saisonale Lebensmittel zu schaffen. Das Spiel kann einzeln oder in kleinen Teams gespielt werden.
Geeignet für: Gross und Klein
Material:
- Vorlage Kalenderbogen
- Vorlage Obst- und Gemüsesorten zum Ausschneiden
- Saison-Ratgeber für Gemüse und Früchte
- Saisonkalender Slow Food Youth (Fr. 25.–)
- Kleiner Saisonkalender im praktischen Kreditkartenformat; kann kostenlos bestellt werden
Format: Ein interaktiver Parcours mit mehreren Stationen entlang der Wertschöpfungskette von Lebensmitteln. Ziel ist es, auf spielerische Weise zu zeigen, wo Lebensmittelabfälle entstehen und wie sie im Alltag vermieden oder reduziert werden können.
Geeignet für: Gross und Klein
Dauer: 1 bis 2 Stunden, je nach Anzahl Posten und Personen
Mögliche Posten:
- Food-Waste-Protokoll führen: Teilnehmende lernen, wie sie ihre Lebensmittelabfälle dokumentieren und reduzieren können. Erstellen einer Protokoll-Vorlage und Ideen für den Alltag teilen.
Aussortieren wie der Handel: Teilnehmende sortieren Früchte und Gemüse nach handelsüblichen Kriterien wie Form und Farbe und gewinnen dadurch das Bewusstsein für unnötige Wegwerf-Kriterien.
- Kühlschrankspiel: Ein interaktives Online-Spiel, das zeigt, wie Lebensmittel korrekt gelagert werden. Eignet sich besonders für Kinder (auch wenn sie es noch nicht vollständig verstehen).
- Gemüsebouillon aus Rüstabfällen herstellen: Aus gesammelten Gemüseabfällen gemeinsam Bouillon kochen. Dadurch wird vermeintlicher Abfall gemeinsam verwertet.
- Paniermehl aus hartem Brot herstellen: Altes Brot auf kreative Weise verwerten. Zusätzlich können Rezepte und Ideen für die Verwendung von altem Brot und Backwaren geteilt werden.
- Schauen, riechen, schmecken – den eigenen Sinnen vertrauen: Blind-Degustation von Lebensmitteln mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) im Vergleich zu frischen Produkten. Dadurch wird der Umgang mit Mindesthaltbarkeitsdaten gelernt.
Benötigtes Material:
Food-Waste-Protokoll
– Musterprotokolle oder Vorlagen
– Schreibmaterial
Aussortieren wie der Handel
– Verschiedene Gemüsesorten (krumm, schief, makellos)
– Arbeitsblätter
Kühlschrankspiel
– Kühlschrank-Illustration oder Modell
– Lebensmittel-Attrappen oder -Bilder
Gemüsebouillon herstellen
– Gemüseabfälle
– Schneidebretter, Messer
– Kochtöpfe, Herd oder Kochplatten
– Gläser zur Mitnahme der Bouillon
Paniermehl herstellen
– Altes Brot (z. B. von Äss-Bar)
– Reiben, Feilen, Wallholz
– Papiertüten und Etiketten für das Paniermehl
Blind-Degustation
– Frische und abgelaufene Lebensmittel (z. B. Joghurt, Käse, Brot)
– Verkostungsgeschirr (Schalen, Löffel)
– Maskierungen, um Marken und Daten zu verdecken
Planen Sie einen Event, ein kleines Festival oder eine Quartierveranstaltung und möchten diese auch beim Thema Essen nachhaltig ausrichten? Hier finden Sie Tipps, wie Sie das Essensangebot von Standanbieter*innen nachhaltig gestalten können. Bei der Planung von Business-Events helfen unsere Merkblätter zum Thema nachhaltige Verpflegung an Veranstaltungen.
An Märkten und Feierlichkeiten können Betreibende von Verpflegungs- und Festständen informiert und zu einem nachhaltigen Engagement aufgefordert werden.
Vorschläge für Forderungen an Standbetreibende:
- Mindestens ein buntes vegetarisches Menü anbieten und dieses an die oberste Stelle der Speisekarte setzen
- Bevorzugt regionale und saisonale Früchte und Gemüse verwenden; Verzicht auf Produkte, welche mit dem Flugzeug importiert wurden
- Produkte aus ökologischem und verantwortungsvollem Anbau und tiergerechter Haltung bevorzugen
- Fleisch und Fisch ausschliesslich zertifiziert oder aus der Schweiz einkaufen
Die Stadt Zürich bietet eine Sammlung an Praxistipps in vier Merkblättern zum Thema nachhaltige Verpflegung an Veranstaltungen. Die Merkblätter können hier heruntergeladen oder via Formular bestellt werden.

Die Stadt Zürich bietet Broschüren, Flyer, und Merkblätter an, die für den Eigengebrauch, zum Auflegen an Veranstaltungen sowie als Kursunterlagen kostenlos bestellt werden können.
Leicht verdauliche Informationen zu klimafreundlichem Essen. Das A bis Z bietet unterhaltsame Fakten, Hintergrundinformationen und konkrete Tipps für eine nachhaltige Ernährung: von A wie Avocado bis Z wie Zucker. Die Broschüre kann in digitaler Form heruntergeladen oder bestellt werden.

Der Food-Save-Parkplatz ist aus wasserabweisendem Material und in der Grösse A4. Flach in den Kühlschrank gelegt, bietet er Platz, um Lebensmittel darauf zu parkieren, die bald gegessen werden sollten. Ein kleiner, aber wirksamer Reminder für den Haushalt.

Eine praktische Anleitung für eine klimaschonende und genussvolle Ernährung. Der Infoflyer zeigt, wie die Umstellung auf eine nachhaltigere Ernährung Schritt für Schritt gelingen kann und welche Anpassungen viel für Umwelt und Klima bringen.

Die vier Merkblätter mit Praxistipps zu nachhaltiger Verpflegung mit Fokus Veranstaltungen / Lunch / Apéro / Tagungen und Seminare können hier heruntergeladen oder bestellt werden.
