Zahlen und Fakten
Das Wichtigste in Kürze
- Abfall verliert bei der Verbrennung bis zu 90 % an Volumen und bis zu 75 % an Gewicht.
- Unerwünschte Stoffe werden bei der Verbrennung beseitigt. Aus den Verbrennungsrückständen werden wertvolle Metalle zurückgewonnen.
- Von 2003 bis 2010 wurde das Werk Hagenholz modernisiert, hin zu doppelter Stromproduktion und markant höherer thermischer Leistung.
- Seit dem Ja der Stimmbevölkerung im Jahr 2023 wird die KVA um eine dritte Verbrennungslinie erweitert. Durch Wärmerückgewinnung aus der Rauchgasreinigung verdoppelt sich die Wärmeleistung.
Kennzahlen 2023
- Mitarbeitende: 92
- Thermisch verwerteter Abfall: 225 477 Tonnen
- davon gesammelt durch ERZ: 80 500 Tonnen
- Wärmeabgabe an ERZ-Fernwärme: 417 981 MWh
- Stromproduktion: 66 354 MWh
Weitere Zahlen und Fakten finden Sie im Tätigkeitsbericht von ERZ.
So funktioniert eine Kehrichtverwertungsanlage
Abfall wird zu Wärme, Strom und Schlacke
Siedlungsabfälle, siedlungsabfallähnliche Stoffe, Bauabfälle, Abfälle aus Industrie und Gewerbe und zur Verbrennung zugelassene Sonderabfälle verwertet die Kehrichtverwertungsanlage Hagenholz thermisch in zwei identischen Verbrennungslinien.
Grafik 1

Grafik 2

Erläuterungen zu Grafik 2
Schritt 4: Wie ERZ aus brennbarem Abfall Zürich Wärme und Strom gewinnt: Die heissen Rauchgase geben im Dampfkessel Wärme ab: Wasser strömt durch die Kesselrohre, heizt sich auf und verdampft. Der Dampf (40 bar, 400°C) treibt eine Turbine an und der angekoppelte Generator erzeugt Strom. Der aus der Turbine abgeführte Dampf ist immer noch heiss genug, um das Wasser für das Fernwärmenetz von Zürich Wärme zu heizen. Diese Umwandlung des Dampfes in Strom und Wärme findet in der Energiezentrale statt.
Schritt 5: Die Rauchgasreinigungsanlage scheidet alle gas- und staubförmigen Schadstoffe wirkungsvoll aus: Die festen Partikel sondern sich im Elektrofilter als Filterstaub ab, die Stickoxide wandeln sich nach Zuführen von Ammoniak in Stickstoff und Wasserdampf um. Nasswäscher scheiden die gasförmigen Schadstoffe wie Chlor-, Fluorwasserstoff, Schwefeldioxid und Schwermetalle ab. Zusätzlich wird Aktivkohle zudosiert, um Quecksilber, Dioxine und Furane zu adsorbieren. Die gereinigten Rauchgase entweichen als Wasserdampf durch das Kamin.
Schritt 6: Das Waschwasser aus den Rauchgaswäschern wird in einer ersten Stufe filtriert, um die Aktivkohle mit den Dioxinen und Furanen und dem Quecksilber auszuscheiden. Danach wird es der sauren Flugaschewäsche (FLUWA) zugeführt. In der FLUWA wird die Säure des Waschwassers genutzt, um Schwermetalle aus der Flugasche zu extrahieren, sodass diese nicht mehr als Sonderabfall deponiert werden muss. Das in der FLUWA angefallene Abwasser mit den herausgelösten Schwermetallen wird in der nachfolgenden Abwasserbehandlungsanlage (ABA) so gereinigt, dass es sämtliche Anforderungen der Gewässerschutzverordnung für eine Einleitung in die Kanalisation erfüllt. In den Filtern der ABA werden die Schwermetalle als Schwermetallhydroxidschlamm abgeschieden, welcher ein Grossteil von Zink enthält. Dieser Schlamm wird zur Rückgewinnung von Zink der Zinkverhüttung zugeführt.
Über Förderbänder gelangt die Trockenschlacke aus den Verbrennungsöfen in die Container- und Verladehalle
Schritt 7: Von dort werden die mit Schlacke befüllten Container nach Hinwil in die Aufbereitungsanlage transportiert, wo fast 100 Prozent der in der Schlacke enthaltenen Metalle zurückgewonnen werden können.