Nach der Eröffnung der ersten Anlage im Jahr 1926 wurde die ARA in mehreren Schritten ausgebaut. Die Prozesse des aktuellen Werkausbaus laufen seit 2018.
Auf dem gleichen Areal betreibt ERZ die kantonale Klärschlammverwertungsanlage.
- Die ARA Werdhölzli reinigt durchschnittlich 2200 Liter Abwasser pro Sekunde.
- Bei starkem Regen sogar bis zu 6000 Liter pro Sekunde.
- Nach der fünfstufigen Reinigung leitet ERZ das saubere Wasser in die Limmat und führt damit den Wasserkreislauf weiter.
- Rund 90 Mitarbeitende betreiben und überwachen die ARA, unterhalten die Anlagen und sorgen für die benötigte Infrastruktur.
- Spätestens 3 Stunden, nachdem Sie Ihre Toilettenspülung betätigt haben, kommt das Abwasser in der ARA Werdhölzli an.
- Mitarbeitende: 83
- Abwasser gereinigt von: 485 863 Personen
- Maximaler Abwasserzulauf bei Regen: 6000 Liter pro Sekunde
- Spitzenleistung Abwasserzulauf: 516 771 Kubikmeter pro Tag
- Gereinigtes Abwasser: 75,7 Millionen Kubikmeter
Weitere Zahlen und Fakten finden Sie im Tätigkeitsbericht von ERZ.
In der Abwasserreinigungsanlage Werdhölzli reinigt ERZ das Abwasser der Stadt Zürich sowie der Gemeinden Adliswil, Kilchberg, Opfikon, Rümlang, Wallisellen und Zollikon.
Das Abwasser durchläuft einen 5-stufigen Reinigungsprozess:
- mechanisch,
- biologisch,
- chemisch,
- durch Ozonung und
- durch Filtration.
Das saubere Wasser fliesst in die Limmat und der natürliche Wasserkreislauf bleibt geschützt. Mit dem bei der Schlammfaulung entstehenden energiereichen Klärgas deckt die Abwasserreinigungsanlage den eigenen Strom- und Wärmebedarf.
Nicht lösliche Schmutzstoffe werden aus dem Abwasser entfernt: Textilien, Papier und Holz bleiben in den Rechen hängen, Steine setzen sich in den Sandfängen ab und durch das Einblasen von Luft sammeln sich Fett und Öl auf der Wasseroberfläche. Ist das Abwasser von diesen Reststoffen befreit, fliesst es in die Vorklärbecken, in denen sich ungelöste Stoffe absetzen, insbesondere Papier- und Speisereste sowie Fäkalien. Sie bilden den Primärschlamm.
Mikroorganismen im Belebtschlamm bauen die meisten organischen gelösten Schmutzstoffe ab: Sie wandeln Ammonium zu Nitrat und dieses zu elementarem, gasförmigem Stickstoff um. Die Bakterien benützen Kohlenstoffverbindungen wie Fett, Zucker oder Proteine entweder für den Aufbau der eigenen Biomasse oder für die Energiegewinnung. Beim Veratmen entstehen Kohlendioxid und Wasser.
Dieser Prozess findet parallel zur biologischen Reinigung statt. Das Abwasser enthält Phosphate, die von Wasch- und Reinigungsmitteln sowie Lebensmitteln stammen. Dem Abwasser wird deshalb Eisensalz zugeführt: Eisen und Phosphate verbinden sich zu unlöslichen Fällungsprodukten, die sich zusammen mit dem Belebtschlamm in den Nachklärbecken vom Abwasser trennen lassen. Dieser Überschussschlamm wird zusammen mit dem Primärschlamm aus der mechanischen Reinigung der Faulung zugeführt – als Frischschlamm.
Das gasförmig ins Abwasser eingetragene Ozon spaltet Mikroverunreinigungen wie Medikamentenrückstände, Pflanzenschutzmittel oder Hormone auf. Ozongeneratoren erzeugen mit künstlichen Blitzen Ozon aus Sauerstoff. Die primäre Sauerstoffquelle ist Umgebungsluft, die mittels Vakuum-Druckwechsel-Adsorption in Sauerstoff und Stickstoff zerlegt wird. Alternativ wird flüssiger Sauerstoff mit Tanklastwagen angeliefert.
Zum Schluss sickert das Abwasser in den Filterkammern durch eine Sandschicht (Blähschiefer), wo sich die noch vorhandenen Schwebstoffe festsetzen und die aufgespaltenen Mikroverunreinigungen biologisch abgebaut werden. Je nach Wasserqualität hat Entsorgung + Recycling Zürich auch in dieser Reinigungsstufe die Möglichkeit, durch Zugabe von Eisensalzen den Phosphatgehalt noch stärker zu reduzieren. Die eingelagterten Schmutzstoffe werden regelmässig zurückgespült. Schliesslich fliesst das gereinigte Wasser durch sechs Einlaufbauwerke in die Limmat.


Im Kanton Zürich fallen jährlich rund 100 000 Tonnen entwässerter Klärschlamm an. Mit der zentralen Klärschlammverwertung ermöglicht Entsorgung + Recycling Zürich im Werdhölzli eine ökologische und wirtschaftlich optimale Lösung der Klärschlammverwertung zu Gunsten des Kantons Zürich. Bei der Verbrennung des Klärschlamms entsteht Wärme: Daraus wird einerseits Strom produziert, andererseits wird sie als Prozesswärme in der ARA sowie als Fernwärme für den Energieverbund Altstetten-Höngg genutzt. Sie ermöglicht auch eine zukünftige Rückgewinnung von Phosphor, einem wichtigen Grundstoff für das Leben von Pflanzen, Tieren und Menschen.

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