Mit den energiepolitischen Strategien und Verordnungen legt die Stadt fest, wie sie ihre Energieziele erreicht.
Die Photovoltaik-Strategie der Stadt sieht eine Vervierfachung der Solarstromproduktion zwischen 2021 und 2030 vor. Weiter definiert sie Massnahmen, um den PV-Zubau stark zu beschleunigen und die maximale Nutzung der Dachflächen zu erzielen.
Bericht an den Gemeinderat
Der Bericht «Beschleunigung des PV-Zubaus in Zürich» legt den Fokus auf die Definition von Massnahmen, mit denen die PV-Ziele der Stadt erreicht werden sollen.
Die Gemeinderatsmotion GR Nr. 2019/212 verlangt einen massiven Zubau von PV-Anlagen in der Stadt, um bis 2030 mindestens zehn Prozent des städtischen Strombedarfs zu decken. Dieser lag im Jahr 2022 bei rund 3000 GWh.
Der Stadtrat teilt die Ansicht, dass das Photovoltaik-Potenzial in der Stadt schnellstmöglich erschlossen werden muss, ist bei der Festsetzung von Zubauzielen jedoch zurückhaltender. Eine genaue Analyse der Handlungsspielräume zeigt auf, dass bei der Geschwindigkeit des möglichen PV-Zubaus gesetzliche Zubaupflichten, Sanierungszyklen, Eigenschaften des städtischen Gebäudeparks sowie die Verfügbarkeit von Material und Fachkräften eine erhebliche Rolle spielen.
Die vollständigen Grundsätze der PV-Strategie sind im Dokument «Photovoltaik-Strategie Stadt Zürich» nachzulesen.
Die Holzenergieposition hat zum Ziel, die knappe Ressource Holz als Energieträger energetisch optimal zu nutzen. Gleichzeitig soll eine möglichst hohe Klimaschutzwirkung und eine möglichst geringe zusätzliche Belastung der Luftqualität im städtischen Raum erzielt werden.
Die Wärmeversorgungsverordnung (WVV) und die entsprechenden Ausführungsbestimmungen (AB WVV) sind am 1. Juli 2023 in Kraft getreten. Sie definieren die Rahmenbedingungen für den Ausbau der thermischen Netze und der Stilllegung des Gasverteilnetzes.
Um den Einsatz von Gas auch in den Bereichen zu regulieren, die über die Wärmeversorgung hinausgehen, hat der Stadtrat die Gasstrategie verabschiedet. Sie ergänzt somit die Ziele und Massnahmen der Wärmeversorgungsverordnung.
Die Gasstrategie der Stadt hat zum Ziel, den Gasverbrauch zu senken und den Einsatz von Gas aus fossilen Quellen bis spätestens 2040 zu beenden.
Das Konzept «Energieversorgung 2050» bildet die Grundlage zur Erreichung der Ziele für eine 2000-Watt-Gesellschaft. Das Konzept wurde im Zeitraum 2008 bis 2015 entwickelt und basiert auf der Modellierung der zukünftigen Wärme- und Stromnachfrage im Gebäudesektor. Das Konzept berücksichtigt u.a. die lokale Verfügbarkeit erneuerbarer Energien, die erforderlichen Versorgungssysteme, die bauliche und räumliche Entwicklung sowie die Wirkung von Energieeffizienzmassnahmen.
Am 15. Mai 2022 haben die Stimmberechtigten der Festsetzung des Klimaschutzziels Netto-Null bis 2040 in der Gemeindeordnung zugestimmt. Das Energieziel wurde daraufhin ebenfalls angepasst. Die verschärften klima- und energiepolitischen Ziele erfordern eine vollständige Überarbeitung des Konzepts Energieversorgung 2050.
Die Anpassung des Konzepts an die neuen Energie- und Klimaschutzziele ist in Erarbeitung und soll 2025 abgeschlossen werden.
- Optimale Nutzung der lokal verfügbaren erneuerbaren Energien
- Ausbau der Fernwärmeversorgung
- Ausbau neuer Wärme- und Kälteverbunde
(Nutzung von gereinigtem Abwasser, Seewasser und Grundwasser) - Dezentrale Nutzung erneuerbarer Energien in Gebieten, in denen eine leitungsgebundene Energieversorgung nicht rentabel ist
Schlussfolgerung
Der Primärenergieverbrauch für die Gebäude der Stadt Zürich kann bis 2050 um mehr als 50 Prozent gesenkt werden. Dafür müssen Effizienzmassnahmen verstärkt und der Einsatz eneuerbarer Energien ausgebaut werden. Bei einem beschleunigten Wechsel der Energieträger ist eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um über 80 Prozent möglich.