Als Unternehmen können Sie durch einen bewussten Umgang mit Ressourcen Abfall vermeiden. Bei der Reinigung und beim Wasserverbrauch bieten sich einfach umsetzbare Massnahmen an. Informieren Sie sich über Möglichkeiten und Angebote.
Der sinnvollste Abfall ist der, der gar nicht entsteht. Prüfen Sie also, wo sich Abfall vermeiden lässt oder ob er woanders als Rohstoff dienen kann. Wenn trotzdem Abfall anfällt, kann die korrekte Entsorgung Kosten sparen und wertvolle Ressourcen zurückgewinnen.
- Analysieren Sie Ihren Betrieb und prüfen Sie, welche Abfälle sich vermeiden lassen.
- Trennen Sie Kehricht und Wertstoffe wie Papier, Karton oder Metall konsequent.
- Schauen Sie unter Was entsorgen? und Wo und wann entsorgen? nach, welche Wertstoffe Sie wo und wann entsorgen können.
- Falls Sie mit einem externen Entsorgungsunternehmen für die Betriebs- und Produktionsabfälle zusammenarbeiten, erstellen Sie gemeinsam ein Entsorgungskonzept für alle anfallenden Wertstoffe.
- Prüfen Sie, ob Ihre Produktionsabfälle in einem anderen Betrieb benötigt werden oder in einer Materialbörse wie Offcut oder einer Bauteilbörse wie Use-Again Verwendung finden.
- Verkaufen Sie intakte und gebrauchsfähige Objekte weiter über Plattformen wie zum Beispiel Ebay, Ricardo oder Tutti.
- Starten Sie einen Aufruf auf Ihren Social-Media-Kanälen und sensibilisieren Sie so andere Unternehmen für die Thematik.
- Wenn Sie sich nicht selbst um den Weiterverkauf kümmern wollen, bietet sich die Zusammenarbeit mit einem Partner wie dem Projekt Restwert an, der Ihre Ware verkauft und versendet.
- Verschenken Sie nicht mehr benötigte Güter über Tauschmärkte wie Shareitt oder unkommerzielle Plattformen wie «Will öpper?». Für IT-Geräte gibt es spezifische Plattformen wie Labdoo und Revamp-it.
Indem Sie Abfall korrekt entsorgen,
- bleiben wertvolle Ressourcen im Kreislauf.
- sparen Sie Kosten.
- Abfall aus der Kerntätigkeit des Betriebs – etwa Holzabfälle aus einer Schreinerei – sowie Abfälle aus Grossunternehmen mit schweizweit 250 oder mehr Vollzeitstellen gelten als betriebsspezifische Abfälle. Sie fallen nicht unter den gewöhnlichen Betriebskehricht und müssen über Drittfirmen entsorgt werden. Diese Dienstleistenden unterstützen Sie auch direkt beim Erarbeiten eines Entsorgungskonzepts.
Private Entsorgungsfirmen:
Für PET-Flaschen und auch andere Plastikflaschen wie zum Beispiel Milch- und Waschmittelflaschen besteht bereits ein etablierter Recycling-Kreislauf. Leere Behältnisse nimmt jede Verkaufsstelle kostenlos zurück. Der Verbrauch von Kunststoffen nimmt laufend zu und damit auch Kunststoffabfälle und deren Verwertungsmöglichkeiten. Im Grundsatz gilt: Eine separate Sammlung und stoffliche Verwertung ist nur dann ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich tragbar, wenn die Kunststoffabfälle so sortenrein und sauber wie möglich sind, wenn sie in grösseren Mengen anfallen und für die Kunststoffgranulate auch ein Sekundärmarkt besteht. Dies trifft vor allem in Industrie-, Gewerbe-, Dienstleistungsbetrieben zu, teilweise auch in der Landwirtschaft. Aufgrund der Komplexität der Einsatzgebiete, der Materialzusammensetzungen und Anwendungen ist es nicht in jedem Fall sinnvoll, sämtliche Kunststoff-Abfälle zu verwerten.
- Vermeiden Sie Kunststoff und Einweg-Lösungen.
- Sammeln Sie Wertstoffe separat.
- Prüfen Sie, ob Sie Reststoffe zur Weiternutzung verkaufen können, statt sie zu entsorgen.
- Achten Sie bei Verpackungen darauf, dass sie nur aus einem Material bestehen und nicht aus Verbundstoffen. Verwenden Sie Rezyklate.
Indem Sie Wertstoffe wie PET und andere Kunststoffe separat sammeln und zur Aufbereitung abgeben,
- verringern Sie das Abfallvolumen und schonen Ressourcen.
- senken Sie die Kosten für die Entsorgung von Betriebs- und Sonderabfällen.
- reduzieren Sie Treibhausgas-Emissionen und verbessern Sie Ihre Ökobilanz.
- schaffen Sie einen Image-Gewinn gegenüber Ihrer Kundschaft.
Die Herstellung und die Entsorgung von PVC-Blachen verursachen umweltschädliche Chlorverbindungen. Additive und Weichmacher für Weich-PVC, der für Werbeblachen eingesetzt wird, sind ebenfalls schädlich für die Umwelt. Setzen Sie auf nachhaltige Materialien und eine mehrfache Verwendung von Werbebannern.
- PVC-Werbebanner vermeiden: Werbebanner aus Polypropylen (PP) anstelle von PVC-haltigen Materialien sind umweltfreundlicher. Rivertex bietet etwa mit dem Produkt «Rivercyclon» Banner an, die hundertprozentig recyclebar und auch UV-beständig sind. UV-Beständigkeit wird bei Kunststoffen durch Stabilisatoren oder Beschichtungen erreicht, die oft umweltproblematisch sind. Bei nur kurzzeitig aufgehängten Bannern wird daher von UV-beständigen Materialien abgeraten.
- Werbebanner mehrfach verwenden und anstelle einer Bedruckung mit einer Folie bekleben, die wieder entfernt werden kann.
- Verschiedene Abnehmer nutzen gebrauchte PVC-Werbebanner, um neue Produkte zu generieren: In Materialmärkten wie etwa Offcut werden Gebraucht- und Restmaterialien gesammelt und verkauft, damit Reststoffe wieder zu Wertstoffen werden. Im Rahmen des Arbeitsintegrations-Projekts HandsOn der Heilsarmee nähen Asylbewerbende Taschen aus nicht mehr gebrauchten Werbebannern. Kleika bietet ein Programm für Erwerbslose, wo aus nicht mehr gebrauchten Blachen Taschen oder Rucksäcke genäht werden. Das Unternehmen Freitag verwendet ausschliesslich LKW-Blachen für die Produktion der Taschen.
Ein nachhaltiger Umgang mit PVC-Blachen trägt dazu bei,
- dass die Entsorgungsmenge und die damit verbundenen umweltschädlichen Emissionen von Chlorverbindungen und anderen Stoffen reduziert werden.
- Ressourcen einzusparen, indem produzierte Blachen möglichst lange im Stoffkreislauf bleiben.
- kreisläufige Wirtschaftszweige durch die Zusammenarbeit verschiedener Unternehmen zu stärken.
- Das deutsche Unternehmen KKF reVinyl GmbH trennt die Materialien von PVC-Werbebannern in einer mechanischen Aufbereitung auf. Die daraus entstandenen PVC-Rezyklate werden wieder in den Produktionsprozess zurückgegeben. Die Kosten für die Materialannahme liegen im Bereich von 100 bis 150 Euro/t. In der Schweiz ist uns zum jetzigen Zeitpunkt kein Recyclingunternehmen bekannt, das PVC-Werbebanner rezykliert (Stand März 2024). Das werkstoffliche Recycling ist energetisch aufwändig und sollte daher als letzte Option verfolgt werden.
Das Rezyklieren von Papier und Karton schont natürliche Ressourcen und ist günstiger als Verbrennen im Kehrichtheizkraftwerk. Der gesammelte Karton ist ein wichtiger Rohstoff für die Herstellung von Wellpappe, Verpackungen und sogar von Möbeln. Separat gesammeltes Papier kann mehrmals rezykliert werden und ist deshalb der wichtigste Rohstoff für die Schweizer Papierindustrie: Zeitungen bestehen aus bis zu 80 Prozent Altpapier.
- Vermeiden Sie Papier und Karton im Alltag. Nutzen Sie zum Beispiel für den Versand von Produkten alternative Verpackungen wie den wiederverwendbaren Kickbag.
- Nutzen Sie für kleine Mengen Papier und Karton die ordentliche Strassensammlung. Bei grösseren Mengen lohnt sich die Anschaffung eines eigenen Containers. Entsorgung + Recycling Zürich leert die Container gratis.
- Falls Sie mit einer Drittfirma zusammenarbeiten: Berücksichtigen Sie Papier und Karton auch im Entsorgungskonzept.
Indem Sie Papier und Karton getrennt entsorgen,
- bleiben wertvolle Ressourcen im Kreislauf.
- sparen Sie Kosten, denn Papier und Karton werden üblicherweise gratis entsorgt.
Durch ihren hohen Ressourcenbedarf belasten elektrische Geräte die Umwelt stark. Warten Sie darum elektrische Geräte kontinuierlich und nutzen Sie diese so lange wie möglich. Sollten Sie die Geräte doch schon vor ihrem Lebensende austauschen, lohnt es sich, diese weiterzugeben oder weiterzuverkaufen. Geräte am Ende ihrer Lebensdauer können immer gratis bei der Verkaufsstelle entsorgt werden.
- Tragen Sie Ihren elektrischen Geräten Sorge und warten Sie diese kontinuierlich.
- Kaufen und verkaufen Sie Geräte über Internet-Plattformen, wie zum Beispiel Ebay, Ricardo oder Tutti.
- Wenn Sie sich selbst nicht um den Weiterverkauf kümmern wollen, bietet sich die Zusammenarbeit mit einem Partner wie dem Projekt Restwert an, der Ihre Ware verkauft und versendet.
- Entsorgen Sie nicht mehr funktionsfähige Geräte entweder gratis in der Verkaufsstelle oder an einer Sammelstelle, zum Beispiel Sens für Haushaltsgeräte und Werkzeuge oder Swico für Büro- und Unterhaltungsgeräte
Dank der separaten Sammlung von elektrischen Geräten können verwertbare Metalle und giftige Schwermetalle entweder zurückgewonnen oder umweltverträglich entsorgt werden.
Allein beim Wasserkonsum können gezielt Aspekte angepasst werden, um Energie zu sparen und Ressourcen zu schonen. Viele Massnahmen im Bereich Wasser sind in Unternehmen einfach umsetzbar.
- Stellen Sie Leitungswasser bereit. Möchten Sie trotzdem kohlesäurehaltiges Wasser anbieten, gibt es verschiedene Soda-Armaturen, welche Sprudelwasser direkt aus dem Wasserhahn liefern.
- Mit der Unterstützung des Projektes «Wasser für Wasser» tragen Sie als Unternehmen zu einem klimafreundlichen und fairen Umgang mit Wasser bei. Nicht nur Gastronomiebetriebe, auch Unternehmen können so ein Zeichen für umweltfreundliches Handeln und soziale Verantwortung setzen.
- Wählen sie Eco-Armaturen, die den Wasserverbrauch reduzieren und durch die «Mittelstellung kalt» auch den Energieverbrauch verringern.
Ein umweltbewusster Umgang mit Trinkwasser
- reduziert PET- oder Glas-Abfälle.
- minimiert den eigenen Wasserverbrauch.
- verkleinert den CO2-Fussabdruck.
- In der Stadt Zürich fliesst weiches Wasser aus den Leitungen, das nicht zusätzlich gefiltert werden muss.
- Schenken Sie Ihren Mitarbeitenden eine Mehrweg-Wasserflasche, um sie zum Konsum von Leitungswasser zu motivieren.
- Statten Sie die Sitzungszimmer mit Karaffen und Gläsern aus.
Das Abwasser von Industrie- und Gewerbebetrieben ist oft belastet. Es muss korrekt vorbehandelt und gefährliche Flüssigkeiten müssen richtig gelagert, umgeschlagen und entsorgt werden.
Indem Sie Abwasser korrekt vorbehandeln, tragen Sie Sorge zu Ihrer Arbeit und zum Umweltschutz.
- Entsorgung + Recycling Zürich unterstützt Sie gerne im Rahmen der «Privaten Kontrolle im betrieblichen Umweltschutz».
Neben höchster Sauberkeit bei minimaler Umweltbelastung ist auch der Gesundheitsschutz des Reinigungspersonals und der Nutzenden des Gebäudes ein wichtiges Ziel einer nachhaltigen Reinigung. Ausschlaggebend sind die Inhaltsstoffe der Reinigungsmittel, aber auch die Anwendung und Dosierung der Produkte. Die Reinigungsfrequenz und die Arbeitsbedingungen des Reinigungspersonals tragen ebenfalls zu einer nachhaltigen Reinigung bei.
- Reinigen Sie wenn möglich nur mit Mikrofasertüchern und Wasser ohne Reinigungsmittel.
- Verwenden Sie Haushaltsmittel wie Essig, Backpulver und Kernseife.
- Achten Sie beim Kauf der Reinigungsprodukte auf Labels wie Blauer Engel, Cradle to Cradle, Nordic Swan, EU Ecolabel oder Österreichisches Umweltzeichen. Achten Sie auf Gefahrensymbole und wählen Sie Produkte ohne umweltschädliche und gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe.
- Schulen Sie das Reinigungspersonal zum richtigen Einsatz von ökologischen Reinigungs- und Hilfsmitteln.
- Verlegen Sie einen möglichst grossen Teil der Reinigung auf die Betriebszeiten tagsüber. So kann das Reinigungspersonal direkt auf Bedürfnisse reagieren und erhält mehr Wertschätzung für seine Arbeit. Sie müssen weniger Personal, Geräte und Lagerflächen zur Verfügung stellen.
Die ökologische Reinigung
- schützt die Gesundheit des Reinigungspersonals sowie der Nutzenden des Gebäudes.
- spart Kosten durch eine reduzierte Produktepalette und korrekte Dosierung.
- minimiert schädliche Auswirkungen auf das Ökosystem zum Schutz von Biodiversität und Gewässern.