
Auf einer freien Bauparzelle neben der Tennishalle an der August-Forel-Strasse im Quartier Lengg war ein Neubau von Mehrfamilienhäusern geplant.
Nur 250 Meter entfernt in nordwestlicher Richtung liegen vier Grabhügel aus der älteren Eisenzeit (800–450 v. Chr.), die bereits im Jahr 1832 ausgegraben worden sind. Die Bestattungen liessen vermuten, dass sich in der näheren Umgebung auch die zugehörigen Siedlungen befanden. Aus diesem Anlass führte die Stadtarchäologie Zürich vor Baubeginn Sondierungen durch.
Die Sondierung und anschliessende Ausgrabung brachten grosse Mengen an Gefäss- und Gebrauchskeramik ans Tageslicht, die in die frühe Spätbronzezeit datiert werden können. Als Spätbronzezeit wird der Zeitabschnitt von 1300 bis 800 v. Chr. bezeichnet. Ein spezieller Fund ist das Fragment eines Mahlsteines, dessen konkave Fläche als Reibfläche diente.
Als Strukturen kamen unter anderem eine Feuergrube und mehrere parallel verlaufende Steinsetzungen zum Vorschein. Feuergruben wurden in der Bronzezeit in- oder ausserhalb von Siedlungen angelegt und dienten unterschiedlichen Zwecken. Bei den Steinsetzungen kann es sich um Grenzmauern, Drainagen oder Wege handeln. Die entdeckten Strukturen umfassen keine Siedlungsbefunde im engeren Sinn wie zum Beispiel Gebäudegrundrisse.
Die neu entdeckten Strukturen und zahlreichen Fundobjekte sprechen dafür, dass sich in der Nähe eine Siedlung aus der Spätbronzezeit befindet.