
Die Entwicklung des Patumbah-Parks von seiner Entstehung im 19. Jahrhundert bis heute ist ein faszinierendes Stück Zürcher Kulturgeschichte. Seit seiner Wiedervereinigung im Jahr 2013 ist der Park für die Öffentlichkeit zugänglich, nach Jahrzehnten des Engagements für seinen Erhalt. Die Villa Patumbah und der Park wurden stilvoll renoviert. Neue Gebäude entlang der Parkränder ergänzen das Ensemble.
Die Entwicklung des Patumbah-Parks von seiner Entstehung Ende des 19. Jahrhunderts bis zum heutigen Tag ist ein spannendes Stück Zürcher Kultur- und Kolonialgeschichte. Wertvorstellungen von damals und heute spiegeln sich darin ebenso wie der Umgang mit dem Kulturgut Garten.
Der Bauherr Karl Fürchtegott Grob (1830–1893) war auf Sumatra als Tabakplantagenbesitzer zu enormem Reichtum gekommen. Er gab seiner Villa den klangvollen Namen «Patumbah», eine alte Bezeichnung, die einen Ort beschreibt, an dem man sich wohlfühlt – etwa im Sinne von «Platz für alles» oder «Offenes Haus».
Er konnte nicht ahnen, wie sehr dieses «Patumbah» einst Programm werden sollte, denn 1929 wurde der elegante, von Evariste Mertens gestaltete Landschaftspark in zwei Teile getrennt und die nördliche Parkhälfte als Bauland veräussert. Die neuen Besitzer liessen wundersamerweise die Baulandreserve ungenutzt und so begann 2013 ein neues Kapitel in der Geschichte des Patumbah-Parks. Nach 84 Jahren der Trennung konnte der Park wiedervereint und erstmals überhaupt der Bevölkerung in seiner ganzen Ausdehnung zugänglich gemacht werden.
Jahrzehntelange Bemühungen um den Erhalt des Parks waren diesem Schritt vorausgegangen. Das Resultat ist eine Weiterentwicklung des gesamten Patumbah-Ensembles: Entlang der Parkränder entstanden qualitätsvolle Neubauten, die Villa Patumbah und die private Parkhälfte wurden renoviert und nach vielen Jahrzehnten der Stille zog neues Leben in das Patumbah-Ensemble ein.
Die nördliche, der Stadt zugewandte Parkhälfte ist weiterhin privat. Ein Vertrag zwischen der Investorin und der Stadt regelt die öffentliche Nutzung dieser Hälfte, die Pflege des gesamten Parks liegt in den Händen der Villengärtner*innen von Grün Stadt Zürich.
In den oberen Etagen der Villa Patumbah befindet sich die Geschäftsstelle des Heimatschutzzentrums.