
Die Neumünsteranlage ist ein ruhiger Quartierpark mit einer reichen Geschichte. Ursprünglich ein Friedhof, wurde er von Stadtgärtner Gottlieb Friedrich Rothpletz in eine moderne Parkanlage im architektonischen Stil verwandelt. Ein einzigartiges Beispiel für die Umsetzung des neuen Gartenstils um 1900.
Neben der Kirche Neumünster, einem bedeutenden klassizistischen Wahrzeichen von Architekt Leonhard Zeugherr, befand sich bis 1916 ein Friedhof. Dieser musste nach wenigen Jahrzehnten aus Platznot wieder aufgegeben werden. An seiner Stelle entstand nach Ablauf der Ruhefrist ein moderner öffentlicher Park.
Die Gestaltung übernahm der damalige Stadtgärtner Gottlieb Friedrich Rothpletz. Erstmals in der Stadt Zürich verwendete er dafür den sogenannten «architektonischen» Gartenstil, der insbesondere geprägt ist von einer funktionalen Gliederung nach geometrischen Gesichtspunkten. Bis dahin waren öffentliche Anlagen vor allem landschaftlich gestaltet und dienten hauptsächlich dem Spazieren und Verweilen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts rückten jedoch Flächen für Spiel und Sport zunehmend in den Vordergrund, während Schmuckelemente an Bedeutung verloren. Dies ist auch an der Neumünsteranlage erkennbar.
So liess Rothpletz im Zugangsbereich noch eine Schmuckrabatte mit Rosen und Rhododendren anlegen. Aber die dahinterliegende grosse Rasenfläche ist das Hauptelement der Anlage. Die darin einzeln oder in Gruppen angeordneten Scheinzypressen sind für die Anlage prägend. Sie stammen grösstenteils von ehemaligen Grabbepflanzungen. Umgeben ist die Rasenfläche von einer geschnittenen Eibenhecke. Dadurch entstehen in den Randbereichen die gewünschten Ruhebereiche. Spiel- und Schmuckfläche werden durch eine hölzerne, mit Kletterpflanzen berankte Pergola getrennt.
Bis heute hat sich die Anlage nur unwesentlich mit dem Bau eines kleinen Spielplatzes verändert.
- Barrierefreies WC
- Spielplatz
- Liegewiese