
Perfekt gelegen auf einem Moränenhügel, bietet der Lindenhof einen atemberaubenden Blick auf das rechte Limmatufer, die Hochschulbauten und die Altstadt. Seine zentrale Hügellage und das dichte Blätterdach schaffen eine einladende Atmosphäre für Besucher*innen jeden Alters.
Das Erreichen des Lindenhofs ist ein Erlebnis an sich, durch enge mittelalterliche Gassen der Altstadt zu schlendern, um dann auf den historischen Platz zu gelangen. Hier finden sich Tische, unter den Linden wird Schach gespielt und regelmässig werden Pétanque-Turniere und Theateraufführungen veranstaltet.
Archäologische Untersuchungen zeigen, dass der Lindenhof schon in der Antike als Siedlung diente. Später war er das Zentrum einer römischen Siedlung und wurde im 9. Jahrhundert zur fränkischen Pfalz.
Der Lindenhof ist eine der bedeutendsten archäologischen Zonen der Stadt Zürich und thront malerisch über der Altstadt.
Zuerst als keltische Siedlung nachgewiesen, wurde der Lindenhof ab 15 v. Chr. zum römischen Militärstützpunkt. Die Pfalzgebäude dienten umherreisenden Adeligen ab dem 9. Jahrhundert als Raststätten. Nach dem Tod des letzten Reichsvogts der Zähringer 1218 liess der Rat der Stadt die Pfalzburg als Symbol für das ehemalige Zentrum der Macht schleifen und die Hügelkuppe wurde eingeebnet.
Bis ins 14. Jahrhundert nutzten vornehme Familien Teile der Terrasse als Friedhof. Zur öffentlichen Parkanlage wurde der Lindenhof ab 1422 und die Pflanzung von 52 Linden erstmals erwähnt. Mit Tischen, Armbrustständen, Schachspielen und einer Kegelbahn ausgestattet, wurde die Anlage zum Festplatz und Ort für politische Versammlungen.
Im Laufe der Jahrhunderte erfährt der Lindenhof noch einige zeittypische Veränderungen in der Gestaltung.
Die Anpflanzung eines gemischten Baumbestandes mit Kastanien, Götter- oder Akazienbäumen nach einem schweren Sturm 1861 wurde von der Bevölkerung nicht akzeptiert, weshalb diese schon nach 15 Jahren wieder durch Linden ersetzt wurden. Nach ersten umfangreichen archäologischen Ausgrabungen 1937/38 wurde der heutige Kiesplatz unter den Bäumen angelegt.
Zur Einführung des Frauenstimmrechts 1971 wurde eine weitere Linde gepflanzt.
Lindenhof-Brunnen von 1912
Die Figur von Gustav Siber (1864–1927) erinnert an die Legende der tapferen Zürcherinnen, die 1292 in Kampfmontur das Heer von Herzog Albrecht I. von Habsburg abschreckten, indem sie sich auf dem Lindenhof versammelten und so ein kampfkräftiges Heer vortäuschten.
Sandsteinquader
Höchstwahrscheinlich der Sockel einer Wilhelm-Tell-Statue aus dem 18. Jahrhundert. Diese wurde 1780 als eine von mehreren Statuen in der barocken Anlage zur Verschönerung aufgestellt. Die Statue wurde in der Nacht vom 1. Dezember 1800 von Unbekannten zerstört.
Grabstein in der Mauer der Pfalzgasse beim Aufgang zum Lindenhof
Kopie des Grabsteins von Lucius Urbicus, Sohn des lokalen Zollvorstehers. Dank diesem ist der römische Name für Zürich, «Turicum», überliefert.
- Barrierefreies WC
- Schachspiel
- Spielplatz