
Zum 70. Geburtstag des Schriftstellers Max Frisch wurde ein Stipendienkredit begründet, aus dem Max Frisch selbst und später die Max Frisch-Stiftung Autor*innen mit Werkstipendien unterstützen konnte. Auf Anregung der Max Frisch-Stiftung wandelte der Stadtrat 1996 das Stipendium in einen Max Frisch-Preis der Stadt Zürich um.
Der Max Frisch-Preis wird alle vier Jahre an Schriftsteller*innen verliehen, deren Werke in künstlerisch kompromissloser Form grundlegende Fragen der demokratischen Gesellschaft aufgreifen. Diese Auszeichnung basiert auf dem Denken und politischen Engagement von Max Frisch, dem der Preis gewidmet ist.
Seit 2018 wird der Max Frisch-Preis als Haupt- und als Förderpreis verliehen, um auch Schriftsteller*innen der jüngeren Generation unterstützen zu können. Die Preissumme beträgt seitdem 40 000 Franken für den Hauptpreis und
10 000 Franken für den Förderpreis.
Die Übergabe erfolgt traditionell im Schauspielhaus Zürich, in Anwesenheit der Stadtpräsidentin bzw. des Stadtpräsidenten.
Die Jury zum Max Frisch-Preis wird vom Stiftungsrat der Max Frisch-Stiftung eingesetzt.
Aktuell gehören ihr folgende Personen an:
- Thomas Strässle (Sprecher der Jury)
- Tobias Amslinger
- Lukas Bärfuss
- Lisa Frisch
- Sandra Kegel
- Jonathan Landgrebe
- Christine Lötscher
Max Frisch, der zu den wichtigsten deutschsprachigen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts zählt, wurde am 15. Mai 1911 in Zürich geboren. Er wuchs im Quartier Hottingen auf, studierte zunächst Germanistik an der Universität Zürich, anschliessend Architektur an der Eidgenössischen Technischen Hochschule.
Obwohl Max Frisch im Laufe seines Lebens an vielen Orten lebte – in Rom, Berlin, New York und im Tessin –, kehrte er immer wieder an die Limmat zurück. Mit Zürich fühlte er sich ein Leben lang eng verbunden – auch wenn er sich manches Mal an seiner Heimatstadt gerieben hat.
Zu Frischs wichtigsten Orten in Zürich gehörte das Schauspielhaus, wo fast alle seine Stücke uraufgeführt wurden, darunter die weltberühmten Dramen «Andorra» und «Biedermann und die Brandstifter». Aber auch Cafés, Bars oder Restaurants wie das Odeon oder die Kronenhalle waren für Max Frisch Orte der Inspiration und Begegnung. Nicht zuletzt haben der Zürichsee und die Natur in der Umgebung tiefe Spuren in seinem Werk hinterlassen. Max Frisch starb am 4. April 1991, ebenfalls in Zürich.
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Das Max Frisch-Archiv an der ETH-Bibliothek bewahrt den Nachlass des Autors und informiert in wechselnden Ausstellungen über dessen Leben und Werk. Einen Besuch wert ist das Freibad Letzigraben, das vom Architekten Frisch entworfen wurde.
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