Olaf Nicolai entwickelt seine künstlerischen Interventionen jeweils aus der spezifischen Situation heraus. Dabei werden historische, soziale oder auch städtebauliche Kontexte nicht nur berücksichtigt, sondern auch sichtbar gemacht. So lehnt sich das Leuchtobjekt an einen Schriftzug an, der einst das «Tea Room Lochergut» bezeichnete. Wer sich bei Dämmerung vor das Geschäftszentrum begibt und einen Moment verweilt, erkennt in den farbigen Würfeln alsbald das Wort Lochergut. Die Gestaltung der Lichtskulptur bedient sich bei Ästhetik und Design der frühen 1970er Jahre. Bestechend ist die Erweiterung der eindimensionalen Schrift in eine räumliche Skulptur, die noch um die Dimensionen der Bewegung und Zeit bereichert wird. Der Schriftzug wird mit dem Einsetzen der Dämmerung zu einer bewegten Skulptur, die sich in Beziehung zur Architektur setzt und den Raum nicht nur bezeichnet, sondern mit gestaltet.Olaf Nicolai schafft mit seiner Lichtskulptur ein neues Wahrzeichen für die Siedlung Lochergut, einen «brand», und würdigt damit den städtebaulichen Meilenstein. 2016 wurden die Buchstaben in der von Nicolai eigens gestalteten Font umfassend restauriert und mit neuer LED-Lichttechnologie ausgestattet.
- Kunst Olaf Nicolai (*1962), Berlin
«Lochergut.», 2006/2016
9 Schriftzeichen, 1 Sonderzeichen, Font: nicolai; je 1,5 x 1,5 x 1,5 m; Acrylglas; LEDs, Intervallsteuerung und Ausstattung
Foto: Marcel Meury, Zürich - Projektleitung Claudia Pantellini, kuratiert mit Peter Stohler
- Bauherrschaft Stadt Zürich
- Eigentümervertretung Liegenschaften Stadt Zürich
- Bauherrenvertretung Amt für Hochbauten