Der Stadtrat legt für jede Legislaturperiode integrationspolitische Ziele fest. Die Departemente und Dienstabteilungen sind für die Umsetzung der städtischen Integrationspolitik verantwortlich. Sie erhalten bei Bedarf Unterstützung von der Integrationsförderung.
Die integrationspolitischen Ziele für die aktuelle Legislaturperiode von 2022 bis 2026 sind eine Weiterentwicklung der Ziele der letzten Legislatur.
Stärker gewichtet werden der Zugang zu Dienstleistungen und Angeboten, die Rolle der Stadt als Arbeitgeberin und das Thema Rassismus. Neu berücksichtigt werden das Potenzial des freiwilligen Engagements, der Einsatz für das lokale Stimm- und Wahlrecht von Ausländer*innen sowie die Unterstützung einer solidarischen Stadtgesellschaft mit der Einführung einer Züri City Card.
Die Ziele stehen unter dem Titel «Zürich ist gelebte Vielfalt». Sie umfassen 16 strategische Ziele, die fünf inhaltlichen Stossrichtungen zugeordnet sind:
Alle Bewohner*innen profitieren gleichermassen von den Angeboten und Dienstleistungen der Stadt Zürich.
- Die Stadt Zürich gestaltet ihre Dienstleistungen und Angebote so, dass sie die ganze Bevölkerung erreichen. Insbesondere der Zugang für vulnerable Gruppen wird regelmässig überprüft und bei erkanntem Bedarf verbessert.
- Die Stadt Zürich stellt Informationen in unterschiedlichen Formen, in gut verständlichem Deutsch und wenn sinnvoll in mehreren Sprachen zur Verfügung. Die Vielfalt der Bevölkerung spiegelt sich in der städtischen Kommunikation.
- Die Stadt Zürich fördert und begrüsst die Diversität ihres Personals. Sie übernimmt als Arbeitgeberin Verantwortung und unterstützt ihre Mitarbeiter*innen in den Aufgaben, die sich durch eine vielfältige Belegschaft und Bevölkerung ergeben.
Die Bewohner*innen der Stadt Zürich beteiligen sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten am wirtschaftlichen, politischen und sozialen Alltag. Die Zivilgesellschaft trägt aktiv zum Gemeindeleben bei.
- Die Stadt Zürich sorgt dafür, dass Kinder und Jugendliche, die in der Stadt Zürich aufwachsen, nach ihren individuellen Fähigkeiten gefördert werden und eine Ausbildung abschliessen.
- Die Stadt Zürich fördert die sprachlichen, sozialen, digitalen und rechnerischen Grundkompetenzen, die ihre erwachsene Bevölkerung im Alltag und bei der Arbeit benötigt.
- Die Stadt Zürich bezieht die Bevölkerung in ihre integrationspolitische Arbeit mit ein. Sie erwartet, dass sich die Bewohner*innen für die Integration und das gute Zusammenleben engagieren.
- Die Stadt Zürich begrüsst und unterstützt zivilgesellschaftliche Aktivitäten, bei denen die Bevölkerungsvielfalt sichtbar wird und die zur Vernetzung, zum gegenseitigen Verständnis oder zu gemeinsamem Tun beitragen. Sie erachtet freiwilliges Engagement als wertvoll und fördert das mit ihr verbundene Potenzial zu Gunsten der Integration.
- Die Stadt Zürich engagiert sich für das lokale Stimm- und Wahlrecht von Ausländer*innen.
Alle Bewohner*innen der Stadt Zürich sind Teil der Stadtgesellschaft. Sie werden auf Basis der geltenden Rechtsordnung in ihrer persönlichen Lebensweise respektiert.
- Die Stadt Zürich begrüsst Personen, die neu in die Stadt ziehen, informiert sie über die wichtigsten Angebote und gibt ihnen das für sie nützliche Orientierungswissen weiter.
- Die Stadt Zürich setzt sich auf der Basis des geltenden Rechts dafür ein, dass die in der Stadt gelebten kulturellen und religiösen Traditionen sichtbar sein können und Wertschätzung erfahren.
- Die Stadt Zürich engagiert sich gegen Diskriminierung und Rassismus. Sie erachtet Rassismus als gesellschaftliches Problem, das auch die Stadt betrifft und dessen Bekämpfung eine Daueraufgabe von Politik, Verwaltung und Bevölkerung ist.
- Die Stadt Zürich unterstützt mit der Einführung einer Züri City Card die solidarische Stadtgesellschaft. Sie begegnet Vorbehalten gegenüber Zugewanderten oder der Migration im Allgemeinen mit einem offenen und sachlichen Dialog.
Die Stadt Zürich schaut hin, wenn es «nicht gut läuft». Sie reagiert vorausschauend sowie mit tragfähigen Lösungen auf Schwierigkeiten im Zusammenleben.
- Die Stadt Zürich erkennt integrationspolitische Herausforderungen und Problemstellungen, bezeichnet diese als solche und geht sie aktiv an.
- Die Stadt Zürich ist dafür besorgt, dass sich die Bevölkerung sicher fühlt und den öffentlichen Raum nutzen kann. Sie arbeitet präventiv gegen alle Formen der Radikalisierung und reagiert bei Bedarf mit geeigneten Massnahmen.
Die Stadt Zürich nimmt Stellung zu wichtigen integrationspolitischen Fragestellungen. Sie wird als weltoffene Stadt wahrgenommen, in der liberale und solidarische Werte geachtet werden.
- Die Stadt Zürich orientiert ihre Integrationspolitik an den Grund- und Menschenrechten. Sie engagiert sich für die rechtliche und soziale Besserstellung von Migrant*innen, insbesondere für die Verbesserung der Situation von vulnerablen Gruppen wie Geflüchteten oder Sans-Papiers.
- Die Stadt Zürich leistet Grundlagenarbeit und ermöglicht Diskussionen zu integrationsrelevanten Themen. Sie nimmt zu wichtigen Fragen politisch Stellung und engagiert sich auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für den Erfahrungsaustausch und die Weiterentwicklung von Integrationsmassnahmen.
Für die Umsetzung der städtischen Integrationspolitik sind die Departemente und Dienstabteilungen verantwortlich. Sie können bei Bedarf durch die Integrationsförderung unterstützt werden. Die Integrationsdelegation des Stadtrats koordiniert die Aktivitäten.
Ein Kurzbericht der Integrationsförderung zur Umsetzung der integrationspolitischen Ziele der Jahre 2019–2022 zeigt, was in der Stadtzürcher Verwaltung umgesetzt wurde.
Die Züri City Card soll ein Stadtausweis für alle sein. Sie soll das Zusammenleben in der Stadt und die Identifikation mit der Stadt stärken. Aktuell laufen die Vorbereitungsarbeiten zu ihrer Einführung.