Im Rahmen ihrer aussenpolitischen Strategie setzt die Stadt verschiedene Projekte um. Sie nimmt ihre Verantwortung über die Stadtgrenzen hinaus wahr. Die Stadt Zürich ist aktiv in nationalen und internationalen Netzwerken, tauscht Erfahrungen aus mit anderen Städten im In- und Ausland, positioniert den Standort Zürich international und leistet einen Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit im Entwicklungskontext.
Für ein global ausgerichtetes und weltoffenes Zürich ist die Pflege von internationalen Kontakten und Kooperationen von grosser Bedeutung. Die Stadt profitiert vom Wissens- und Erfahrungsaustausch bei temporären thematischen Kooperationen genauso wie bei längerfristigen Städtepartnerschaften oder der Beteiligung an europäischen Projekten. Mit Städtekooperationen im Entwicklungskontext beabsichtigt die Stadt Zürich, das Potenzial von Städten für nachhaltige Entwicklung zu fördern.
Seit 2003 besteht eine Städtepartnerschaft zwischen Zürich und San Francisco. Die beiden Städte verbinden viele Themen und Herausforderungen; beide profitieren von einem gegenseitigen Wissenstransfer. Sowohl in Zürich als auch in San Francisco spielen ICT, die Life Sciences und die Kreativwirtschaft eine wichtige Rolle. Gleichzeitig sehen sich beide Städte mit steigenden Anforderungen an die Infrastruktur, Herausforderungen des interkulturellen Zusammenlebens, einer hohen Nachfrage nach Wohnraum oder dem Thema des Drogenkonsums konfrontiert.
In einer gemeinsamen Absichtserklärung bekräftigen die beiden Städte eine enge Zusammenarbeit in den Themen Kultur, Klimaschutz, Bildung, Stadtentwicklung und Gesundheit.
Die Städtepartnerschaft zwischen Zürich und Kunming besteht seit 1982 und ist eine der ältesten Partnerschaft einer chinesischen mit einer ausländischen Stadt. Was als kultureller Austausch begann, hat sich nach und nach zu einer fachtechnischen Zusammenarbeit entwickelt, primär in den Bereichen Trinkwasser und Abwasserentsorgung. Es folgten Projekte im Bereich der Regional- und Verkehrsplanung und des Denkmalschutzes. Resultate dieser Zusammenarbeit sind beispielsweise die verbesserte Trinkwasserversorgung oder die Optimierung des öffentlichen Verkehrs in Kunming. Im Kulturbereich fand von 2008 bis 2019 ein regelmässiger Künstleraustausch zwischen Kunming und Zürich statt. Von 2017 bis 2019 war die Fachzusammenarbeit mit Kunming Bestandteil des bi-nationalen Programm «Sino-Swiss Low Carbon Cities» (SSLCC), welches die CO2-Reduktion in chinesischen Städten zum Ziel hatte.
Aktuell werden die Schwerpunkte für die Städtepartnerschaft Kunming – Zürich für die Zukunft neu definiert.
Seit 2021 geht die Stadt Zürich als Teil ihrer internationalen Zusammenarbeit befristete und ergebnisorientierte Kooperationen mit Städten in Entwicklungsländern ein. Mit den Städtekooperationen will die Stadt Zürich das Potential von Städten für nachhaltige Entwicklung im Sinne der UNO-Nachhaltigkeitsziele fördern und insbesondere einen Beitrag zum Ziel 11 «nachhaltige Städte und Gemeinden» leisten.
Durch die Verbindung von politischem Dialog, Fachaustausch, Aufbau von Wissen und der Umsetzung von konkreten Projekten tragen die Städtekooperationen zur integrativen Stadtentwicklung in den Partnerstädten bei. Dabei steht die Stärkung von städtischen Strukturen, Ressourcen und Kompetenzen für langfristige wirksame Ergebnisse für die Partnerstädte und ihre Bevölkerung im Vordergrund.
Die Stadt Zürich unterhält Städtekooperationen mit Städten aus verschiedenen Weltregionen und zu unterschiedlichen Themen der integrierten nachhaltigen Stadtentwicklung.
Angesichts der Flüchtlingssituation infolge des Syrien-Kriegs lancierte der Zürcher Stadtrat 2015 ein Aktionsprogramm mit lokalen und internationalen Interventionen. Seit 2017 pflegt Zürich eine temporäre Städtekooperation mit Tyros im Libanon. Das Ziel ist, die «Erst-Flucht-Stadt» Tyros nachhaltig zu unterstützen. Das Engagement umfasst die gesamte lokale Bevölkerung, einschliesslich der Flüchtlinge.
Im Zentrum der Zusammenarbeit steht der Fachaustausch zu den Themen Mobilität und Flüchtlingsaufnahme. Projekte wie die Inbetriebnahme von zwei Veloverleihstationen und ein geplantes Busbeförderungssystem sollen die Verkehrssituation in Tyros verbessern. Im Bereich Flüchtlingsaufnahme lernen Expert*innen die jeweils andere Situation vor Ort kennen. Dazu fanden Studienreisen statt, die abwechselnd nach Tyros oder Zürich führten.
Künftig soll sich die Kooperation für weitere vier Jahre der Förderung digitaler Kompetenzen bei jungen Libanes*innen und Geflüchteten in Tyros widmen.
Die Zusammenarbeit zwischen Zürich und Sarajevo geht auf einen Empfang des Bürgermeisters von Sarajevo durch die Zürcher Stadtpräsidentin im Jahr 2017 in Zürich zurück.
Diese Zusammenarbeit fördert den politischen Dialog, den Wissensaustausch und die Zusammenarbeit bei innovativen städtebaulichen Projekten. Die Stadt Zürich fungiert aufgrund ihrer Expertise im Bereich der Stadtentwicklung und -planung als Projektpartnerin für Kompetenzentwicklung und Wissenstransfer.
Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, einen Beitrag zur Modernisierung der integralen Stadtplanung im Kanton und der Stadt Sarajevo zu leisten und bessere Bedingungen für eine nachhaltige sozioökonomische Entwicklung zu schaffen.
Mbeya und Cox's Bazar sind schnell wachsende Städte mit hohen Raten von Unterernährung und einer hohen Ernährungsunsicherheit. Sie haben begrenzten Zugang zu nachhaltiger und gesunder Ernährung, besonders die arme städtische Bevölkerung. Die Städtekooperation unterstützt sie bei der Gewährleistung der Nahrungsmittel- und Ernährungssicherheit und fördert inklusive, widerstandsfähige städtische Ernährungssysteme. Die Städte entwickeln einen sektorübergreifenden Ernährungsansatz und stellen die Nahversorgung mit nachhaltigen Lebensmitteln sicher. Zürich leistet Hilfe beim Aufbau einer Austauschplattform und der Einrichtung eines umfassenden Monitoring-Systems für Ernährungssysteme.
Die Städtekooperation mit Freetown startete Mitte 2024 und dauert fünf Jahre. Die Kooperation hat die Erneuerung des Stadtzentrums von Freetown zum Ziel und versteht sich als Beitrag zur übergeordneten Entwicklungsstrategie der Stadt. Mit der Zusammenarbeit werden die Sicherheit und Attraktivität des Stadtzentrums zum Nutzen der gesamten Stadtbevölkerung erhöht, Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und damit der Fussgängermobilität umgesetzt und gleichzeitig öffentliche Plätze und Grünflächen aufgewertet. Durch partizipatives Engagement werden die Anliegen der Bevölkerung in der Planung und Umsetzung der Infrastrukturmassnahmen berücksichtigt und wo nötig sozio-ökonomische Schutzvorkehrungen getroffen.
Die Städtekooperation mit Freetown wird von UN Habitat und der internationalen NGO GOAL als Partnerorganisationen unterstützt. Die Stadtentwicklung Zürich und gegebenenfalls weitere relevante Dienstabteilungen der Stadt Zürich engagieren sich als Wissenspartnerinnen im Fachaustausch.
Anfang 2024 starteten vierjährige Städtekooperationen der Stadt Zürich mit Santa Cruz in Bolivien und Cali in Kolumbien zum Thema Abfallwirtschaft. Die Zusammenarbeit hat zum Ziel, den ökologischen Kreislauf im Abfallsystem der beiden lateinamerikanischen Städte zu schliessen und damit die Lebensqualität zu verbessern. Zentral dafür ist der Einbezug der oftmals informell beschäftigten Abfallsammler*innen, deren Arbeitsumstände im Zuge der Kooperationen verbessert werden sollen.
In der Zusammenarbeit mit Cali und Santa Cruz unterstützt die Schweizer NGO Swisscontact vor Ort in den Partnerstädten die Umsetzung der Massnahmen. Entsorgung und Recycling Zürich (ERZ) ist als Wissenspartner im Fachaustausch engagiert. Von diesem Austausch profitiert auch die Stadt Zürich auf ihrem eigenen Weg zu einer Kreislaufwirtschaft.
Die Stadt Zürich engagiert sich seit Jahrzehnten in der internationalen Entwicklungszusammenarbeit (IZA) und trägt damit zur globalen nachhaltigen Entwicklung und Armutsreduktion bei. Dabei orientiert sie sich an der Agenda 2030, für deren Umsetzung gerade die Städte eine wichtige Rolle spielen. Rechtliche Grundlage für die IZA der Stadt Zürich bildet das Reglement über die internationale Zusammenarbeit (RIZA; AS 856.130). Die Umsetzung der IZA erfolgt über drei Finanzierungsinstrumente.
- Modul A: Die Stadt Zürich leistet sogenannte Programmbeiträge an NGO mit Hauptsitz in der Stadt Zürich für Programme, die Teil der vierjährigen Strategie- und Programmperiode der Direktion für Entwicklungszusammenarbeit des Bundes (DEZA) sind und von dieser gefördert werden. Die NGO, welche für einen Programmbeitrag der Stadt Zürich in Frage kommen, müssen ein entsprechendes Gesuch bei den Aussenbeziehungen einreichen. Der Vergabeprozess für die Programmperiode 2025–2028 startet voraussichtlich Ende 2024 / Anfang 2025.
- Modul B: Projektbeiträge an Organisationen der internationalen Zusammenarbeit mit Hauptsitz in der Schweiz. Projektbeiträge können jeweils vom Dezember bis Februar beantragt werden.
- Modul C: Mit Stadtkooperationen fördert die Stadt Zürich das Potenzial von Städten für nachhaltige Entwicklung und schafft durch die Verbindung von politischem Dialog, Wissensaustausch und Projektumsetzung Mehrwert zu Gunsten innovativer und zukunftsfähiger Lösungen im Bereich nachhaltige Stadtentwicklung.
Gesuche einreichen für das Projektjahr 2025: 6. Januar 2025 bis 28. Februar 2025. Pro Organisation dürfen maximal zwei Gesuche eingereicht werden.
Bitte beachten Sie die Ausführungen rund um die Gesuchseingabe.
Die Stadt Zürich leistet im Rahmen der humanitären Hilfe im In- und Ausland seit vielen Jahren Beiträge zur Verringerung des menschlichen Leids, beispielsweise in der Folge von Naturkatastrophen, kriegerischen Konflikten oder anderen humanitären Notlagen. Rechtliche Grundlage für die Beitragsvergabe ist die Verordnung über die humanitäre Hilfe im In- und Ausland (AS 857.100). Der Stadtrat von Zürich entscheidet über die Beitragsvergabe. Gesuche können beim Bereich Aussenbeziehungen der Stadtentwicklung eingereicht werden.
Die Stadt Zürich positioniert sich international gemeinsam mit dem Kanton Zürich und Zürich Tourismus im Rahmen des «Integrierten Standort- und Destinationsmarketings» ISDM. Die drei Partnerinstitutionen präsentieren dabei den Standort Zürich in regelmässigen Auftritten im Ausland. Im Rahmen verschiedener Events wird Zürich als Forschungs- und Innovationsstandort, als Kulturstadt und als Tourismusdestination dargestellt. Die eigens etablierte Veranstaltungsreihe «Zürich meets» spielt dabei eine wichtige Rolle, aber auch Auftritte im Rahmen der Schweizer Präsenz an Weltausstellungen oder die Rolle als Host City für wichtige internationale Sport- und Kulturanlässe.
Zürich ist über Städtenetzwerke sowie durch den direkten Austausch auf vielfältige Art und Weise mit anderen Städten vernetzt. Die Stadt beteiligt sich aktiv an regionalen, nationalen und internationalen Netzwerken, Arbeitsgruppen und Versammlungen. Politische Allianzen und ein gutes Beziehungsnetz stellen wertvolle Ressourcen dar, die sorgsam gepflegt werden müssen.
Ziel der Metropolitankonferenz ist eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen den Kantonen, Städten und Gemeinden des Metropolitanraums Zürich. Die Stadt Zürich ist in allen wichtigen Gremien des Vereins Metropolitanraum Zürich vertreten. Stadtpräsidentin Corine Mauch hat Einsitz im Metropolitanrat, die Direktorin Stadtentwicklung leitet den operativen Ausschuss, der für die Planung der Vereinsaktivitäten zuständig ist.
Die Tripartite Konferenz (TK) ist die politische Plattform von Bund, Kantonen, Städten und Gemeinden zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen den staatlichen Ebenen und zwischen urbanen und ländlichen Räumen. Die Stadt Zürich ist via ihre Vertretung im Vorstand des Schweizerischen Städteverbandes (SSV) in der TK vertreten.
Der Schweizerische Städteverband SSV setzt sich für die Interessen der urbanen Räume in der nationalen Politik ein. Gemäss Artikel 50 der Bundesverfassung ist der Bund bei seinen Entscheidungen zur besonderen Rücksicht auf die Interessen der Städte und Agglomerationen verpflichtet. Der Städteverband nimmt an den Vernehmlassungsverfahren des Bundes teil, arbeitet in Expertenkommissionen mit und unterhält regelmässige Kontakte zur Bundesverwaltung und zum Parlament sowie dessen Kommissionen.
Die Stadt Zürich ist durch die Stadtpräsidentin im Vorstand des SSV vertreten. Die Stadt Zürich hat aufgrund ihrer Grösse häufig eine Vorreiterrolle inne und prägt die schweizerische Städtepolitik aktiv. Insbesondere engagiert sich Zürich für eine verstärkte Wahrnehmung der grossen Städte auf Bundesebene.
Überzeugt von der gesellschaftlichen Bedeutung einer Landesausstellung, gründeten die zehn Städte Basel, Bern, Biel, Genf, Lausanne, Lugano, Luzern, St. Gallen, Winterthur und Zürich 2018 den Verein «NEXPO – die neue Expo». Die NEXPO soll keine klassische Landesschau sein, sondern zum ersten Mal die ganze Schweiz und alle Sprachregionen umfassen. Sie entwickelt sich sukzessive bis 2032, ist aber schon heute eine wichtige Plattform für den Austausch zwischen den verschiedenen Regionen und die Realisierung erster Pilotprojekte.
Eurocities engagiert sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung, in der möglichst viele Menschen eine hohe Lebensqualität geniessen können. Über 130 Städte mit mehr als 120 Millionen Einwohner*innen aus 35 europäischen Ländern sind Mitglieder des Netzwerks.
Die Mitarbeit in den Foren Wirtschaftsentwicklung, Umwelt, Mobilität, Wohnen und Soziales liefert der Stadt Zürich wertvolle inhaltliche Anregungen für die städtische Politik.
Die meisten Migrant*innen und Flüchtlinge halten sich in Städten auf. Dies macht Städte zu zentralen Akteurinnen im Umgang mit Migration und Flucht. Trotzdem werden ihre Stimmen in der zwischenstaatlichen Migrations- und Flüchtlingspolitik noch zu wenig gehört. Um Städten mehr Gehör zu verschaffen und ihre Interessen zu vertreten, wurde 2019 der Mayors Migration Council (MMC) gegründet. An der Spitze des MMC stehen zehn Bürgermeister*innen aus allen Weltregionen, darunter auch Stadtpräsidentin Corine Mauch. Der MMC unterstützt Städte dabei, politische Entscheidungen auf nationaler und internationaler Ebene zu beeinflussen, finanzielle und fachliche Ressourcen für die Umsetzung lokaler Lösungen freizusetzen und die Anerkennung der Führungsrolle der Städte in der Weltöffentlichkeit zu schärfen.
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