Der Plan Lumière sorgt für eine besondere Beleuchtung in Zürich und hebt das Stadtbild hervor. Er gibt genaue Anweisungen für die Lichtgestaltung und berücksichtigt dabei die Umgebung, die Umwelt und die Energieeffizienz.
Der Plan hat das nächtliche Erscheinungsbild von Zürich stark beeinflusst und dient anderen Städten als Vorbild. Von 2004 bis 2019 wurden mehr als 33 Projekte realisiert, hauptsächlich durch das Tiefbauamt in Zusammenarbeit mit dem ewz und dem Amt für Städtebau.
Die Umsetzung des Plans wird auch in zukünftigen Bauprojekten fortgesetzt. Seit 2014 leitet das Tiefbauamt die Projekte, nachdem der Plan zuvor mit einem Kredit von 8 Mio. Franken für zehn Jahre beim Amt für Städtebau lag. Jetzt plant das Tiefbauamt die Projekte, während das ewz sie umsetzt, betreibt und finanziert.
Licht kann die Stadt am Abend lebendiger und sicherer machen. Durch gezielte Beleuchtung werden verborgene Merkmale sichtbar und wichtige Gebäude oder Plätze hervorgehoben. Licht kann Akzente setzen und Orte in neuem Licht zeigen, was das Sicherheitsgefühl und die Orientierung verbessert.
Um dies zu erreichen, sollten folgende Grundsätze beachtet werden:
- Den Charakter und die Atmosphäre eines Ortes respektieren.
- Eine einheitliche Lichtgestaltung schaffen, die auch Schaufenster und Strassenbeleuchtung einbezieht.
- Auf blendfreie Beleuchtung und sanfte Kontraste achten.
- Bedürfnisse von Sehbehinderten berücksichtigen.
- Die passende Lichttechnologie, Lichtfarbe und Helligkeit wählen.
- Pflanzen nicht beleuchten.
- Bei der Planung Muster erstellen, um die Wirkung der Beleuchtung zu testen.
- Unterhaltskosten im Blick behalten.
- Die Vorgaben des Lichtplans und Handbuchs beachten.
Durch den bewussten Einsatz von Kunstlicht soll die besondere Stimmung der Nacht wieder mehr geschätzt werden. In einigen Bereichen, wie am Seeufer oder am Schanzengraben, wird zukünftig weniger und sanfteres Licht eingesetzt. Die Helligkeit und Dauer der Beleuchtung in Zürich wird auf das Nötigste beschränkt und an die Jahreszeiten angepasst.
Folgende Grundsätze werden beachtet:
- Licht gezielt nur dort einsetzen, wo es sinnvoll ist.
- Beleuchtungsdauer und -stärke auf das Wesentliche reduzieren.
- Kein Licht direkt in den Nachthimmel abstrahlen; Blendschutz verwenden, wenn nötig.
- Keine Bodenleuchten einsetzen.
- Keine Beleuchtung von Hochhäusern, die über die Nutzung hinausgeht, aus Rücksicht auf Vogelzüge.
- Kein Einsatz von Skybeamern.
- Frühzeitige Absprache mit der Fachstelle Naturschutz bei der Nähe zu ökologisch sensiblen Gebieten.
- Leuchten abdichten, um das Eindringen von Insekten und Spinnen zu verhindern.
- Planung nach den Empfehlungen des BAFU zur Vermeidung von Lichtemissionen.
Seit 2004 setzt die Stadt Beleuchtungsprojekte nach dem Plan Lumière um und achtet dabei auf einen geringen Energieverbrauch. Dies gelingt durch sorgfältige Planung und den Einsatz neuer Technologien. Obwohl die Projekte des Plans Lumière nur einen kleinen Anteil (0,05‰ im Jahr 2013) des gesamten Energieverbrauchs ausmachen, bleibt der sparsame Umgang mit Energie wichtig. Um dies zu gewährleisten, gelten folgende Grundsätze:
- Beleuchtungen von Gebäuden und Anlagen werden um Mitternacht abgeschaltet.
- Strassen- und Wegbeleuchtungen werden nach Mitternacht, wo möglich, reduziert.
- Die Lichtintensität soll so niedrig wie möglich sein, um Blendungen und starke Kontraste zu vermeiden. Es gilt: «So wenig wie nötig».
- Neue Beleuchtungen sollen mit energieeffizienten Technologien ausgestattet werden.
- Alte Lampen und Leuchten sollen durch energieeffizientere ersetzt werden.
- Die Erneuerung der Beleuchtung von alten Kirchen soll beschleunigt werden.
Der Plan Lumière passt die Beleuchtung an die besonderen Landschaften und Strukturen der Stadt an. Ein wichtiger Bestandteil dabei ist der Lichtplan.
Der Lichtplan legt fest, welche Gebiete unterschiedlich beleuchtet werden sollen, um deren Besonderheiten hervorzuheben und ihnen eine besondere nächtliche Atmosphäre zu geben. Die Grundsätze dafür sind im Handbuch «Plan Lumière» beschrieben. Der Konzeptplan ist auch im städtischen OpenData-Portal verfügbar.
Nur wenige Bereiche der Stadt Zürich sind im Lichtplan erfasst, hauptsächlich Wohngebiete sind dunkel dargestellt, da hier normalerweise keine zusätzlichen Beleuchtungen vorgesehen sind. Dezente Beleuchtungen sind für Quartierzentren und wichtige Orte vorgesehen.